Es gibt Tage an denen man nichts träumt beziehungsweise sich nicht einmal daran erinnert geträumt zu haben.
So ist es die Nacht bei mir.Zehn Minuten vor dem Wecker wache ich auf. Sehr praktisch. Genau so etwas hasse ich. Man liegt dann die ganze Zeit neben dem Handy und starrt Löcher in die Luft oder versucht weiter zu schlafen und es funktioniert nicht, oder es funktioniert so gut, dass man verschläft.
Natürlich verschlafe ich. In letzter Zeit habe ich echt das größte Glück von allen.
Ich lande von 3400 Städten in diesem Land genau in der Stadt, in der es von Vampiren wimmelt und kein Ausweg gibt. Außerdem verknalle ich mich in einer Klasse von 18 Menschen und 9 Vampiren ausgerechnet in einen Vampiren. Und dann ist dieser Kerl noch so kompliziert.
Und jetzt verschlafe ich, am zweiten Tag.Abgekämpft erreiche ich um neun Uhr die Schule. Meine Haare sind zu einem Dutt gemacht und meine Haut ist ungeschminkt. Kurz gesagt- ich sehe aus, wie ein Zombie.
Als ich in den Klassensaal komme höre ich von allen Seiten Gelächter. Die Stunde fängt schon gut an. „Frau Smith. Sie kommen ja äußerst pünktlich", brummt der Lehrer, dessen Namen ich noch nicht kenne. „Entschuldigung, ich habe verschlafen",sage ich leise.
Daraufhin setze ich mich zu Floyd. Getuschel macht sich breit, nur Floyd sagt kein Wort. Er sieht mich nicht einmal an. Geil, echt toll.
Innerlich fühle ich mich gerade einfach nur schlecht.Nach der Stunde frage ich Floyd, wo wir Sport haben. „Vampire und Menschen sind getrennt",brummt er und geht mit seinem Sportbeutel auf und davon.
Daraufhin gehe ich eins der Mädchen. Mit einem freundlichen Lächeln frage ich:„Wo haben wir Sport? Wo sind die Umkleiden?"
„Wir gehen erst zum Bäcker, aber die Umkleide ist die 004. Du gehst nach dem Klassensaal links und den Flur komplett durch. Irgendwann kommst du an das Ende und da gibt es eine Tür für nach draußen und draußen gibt es eine rote Sporthalle. Eigentlich unverfehlbar", erklärt das blonde Mädchen mit einem breiten Grinsen.
Natürlich höre ich auf ihre Worte und gehe den beschriebenen Weg. In der roten Halle suche ich nichtsahnend die Umkleide und werde auch fündig.
Ich reiße förmlich die Tür auf, als plötzlich Floyd vor mir ohne T-Shirt steht. Direkt knalle ich die Tür zu. „Die haben mich verarscht ich hätte es wissen müssen", murmle ich vor mir her. Ich war wirklich naiv.
Plötzlich geht die Tür hinter mir auf und ich höre Schritte hinter mir. „Komm ich bringe dich in die richtige Halle. Menschen und Vampire haben getrennt Sport, damit wenn ein Mensch fallen sollte oder sich irgendwie weh machen würde, kein Vampir in Versuchung kommt", erklärt Floyd.
„Ich habe heute morgen voll viel verpasst, wurde total ausgelacht und nun komplett verarscht. Der Tag ist nicht meiner",sage ich leise. „Fotografiere vor nächster Stunde mein Zeug ab und du hast ein Problem weniger. Dumme Menschen gibt es überall, mach dir nichts draus", entgegnet er. „Meinst du mich?",frage ich und blicke zu ihm.
Sein Blick ist stocksteif nach vorne gerichtet. „Du bist verpeilt und das ist unheimlich süß. Mit dumm habe ich die anderen Mädchen gemeint",grinst Floyd und öffnet die Sporthallentür vor mir. „Du gehst komplett nach hinten, da sind die Frauen Umkleiden", erklärt er. Bevor ich mich bedanken kann ist Floyd schon weg.
Als ich in die Umkleide komme werde ich von den Mädchen schon ausgelacht. „Du bist so ein Opfer. Traust jeden, wie naiv", lacht das blonde Mädchen.
Ich schaue sie nicht einmal an. Als ich meine Sachen abstelle werde ich plötzlich nach vorne geschubst und knalle mit meiner Wange volle Kanne an die Kleiderhaken die an den Bänken Oberhalb befestigt sind.Es brennt wie die Hölle, doch ich versuche nicht zu schreien und ziehe mich weiter um. Meine Wange pocht vor Schmerzen. Die anderen Mädchen lachen sich nur einen ab.
Ich verstehe Mädchen nicht, die Sport lieben. Ja gut, viele sind gut drin. Und da gibt es mich- untalentiert bis zum geht nicht mehr.
Bei einem Handstand habe ich der Lehrerin versehentlich in das Gesicht getreten. Als wir Fußball hatten habe ich es geschafft den Ball einem Mitschüler in das Gesicht zu passen. Das sind nur zwei Fälle, die zeigen, dass mir Sport äußerlichst gut liegt.
Es gibt weitere Fälle, aber das sind die zwei Prägnantesten.Als ich die Halle betrete kommt der Sportlehrer direkt auf mich zu. „Wer war das? Geht es dir gut? Ist dir schwindlig?", fragt der Lehrer. „Ehrlich gesagt, weiß ich das nicht. Es geht schon", lüge ich und setze mich schonmal auf die Bank.
Mir ist schwindelig. Die Wunde brennt, wie Feuer und es pocht. Nur um den Anderen ein Gefallen zu tun ein Kühlakku oder sonstiges holen, um noch mehr ausgelacht zu werden? Nicht mein Ding.
Ich bin froh, als die Sportstunde vorbei ist. So schnell ich kann ziehe ich mich um und verschwinde aus der Halle.
Auf dem Pausenhof laufe ich dummerweise Floyd über den Weg. Ich will ihn nicht sehen. Dieses hin und her, das kann ich nicht. Plötzlich hält er mich an meiner Hand fest.
„Was?",frage ich ihn verwirrt. „Ich mache das ungern, da es viel Kraft kostet, aber das sieht gar nicht gut aus",sagt er und hält mein Kopf in seinen Händen. „Was soll das?",frage ich verwirrt.
Seine Augen werden komplett rot. Schließlich streichelt er mit seiner Hand über die Wunde. Es brennt plötzlich, wie Feuer. Ich beiße mir auf die Zunge, um nicht loszuschreien.
Keine Sekunde später ist der komplette Schmerz verschwunden.
Seine Augen glühen als ich meine Augen öffne immer noch rot. „Mel, hast du noch einen Beutel?",fragt er sie plötzlich.Die Augen bleiben wirklich in einem strahlenden rot. Ich sehe wie das kurzhaarige Mädchen ihm einen Blutbeutel überreicht, welchen Floyd innerhalb von 30 Sekunden komplett leersaugt.
„Das ist Tierblut. Der Rest wo übrig bleibt", erklärt diese Mel. Es ist befremdend soetwas zu sehen. Sehr befremdend. Anfangs starre ich etwas, bevor ich in eine andere Richtung schaue.
Als Floyd fertig ist nehmen seine Augen seine normale Farbe an. „Du findest das eklig, abstoßend, furchtbar oder?",fragt Floyd und kommt mir so nah, dass zwischen uns gerade Mal circa zehn Zentimeter sind.
Versehentlich macht mein Herz einen kurzen Sprung, doch ich beruhige mich schnell. „Ich brauche Zeit", bitte ich und blicke in seine Augen, die sich wieder rot verfärben.
„Du hast Angst", betont er und blickt mit seinen roten Augen in meine. „Ich versteh nicht, wieso du das wegen mir getan hast. Wegen dem kleinen Kratzer", murmle ich und schaue ihm dabei nicht in seine Augen.
„Du hättest eine Blutvergiftung bekommen. Es sah danach aus und allein, dass es mich so viel Kraft gekostet hat hat es nochmals bestätigt", erklärt Floyd.
Ok das ist das 3. Mal, dass er mir mein Leben rettete.
DU LIEST GERADE
City of Vampires ✔️
VampireIn Garet Parks gibt es seit Jahrhunderten Krieg zwischen Vampire und Menschen. Mittlerweile wurde sich darauf geeinigt, das ein gewisser Stadtteil den Vampiren gehört. Quinn ist gerade erst in die Stadt gezogen und belächelt solche Geschichten, bis...