26. Chapter

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Verwirrt sieht mich Floyd an und geht ein Schritt von mir zurück.

Gabriele grinst immer noch und sagt:„Wie ihr wünscht. Aber die Vampire müssen ausgelöscht werden. Sie sind ein Fehler. Floyd kann Sie bis zum Schluss beschützen. Zeigen Sie mir Dankbarkeit. Sie können ihn wieder wahrnehmen und es gibt bald ihre ersehnte Normalität."

„Ok",sage ich leise. „Was verdammt sagt sie, Quinn?!",brummt Floyd genervt. „Sie will aus den Vampiren wieder Menschen machen. Das hätte nie passieren dürfen, meint sie",sage ich leise. „Quinn, du bringst dich in Gefahr", meint Floyd und streichelt meinen Rücken.

Gabriele schüttelt nur den Kopf:„Hier in dieser Stadt würden fast alle Vampire gerne wieder Menschen werden."

„Können wir ihnen nicht die Wahl lassen?",frage ich, woraufhin Gabriele den Kopf schüttelt.
„Es geht um einen Zauber, der sich auf jeden Vampir in dieser Stadt ablegen wird. Mit ein, oder zwei Ausnahmen könnten wir noch etwas machen, aber mehr nicht", erklärt Gabriele weiter.

„Darf ich noch etwas Zeit mit meinem Freund verbringen?",Frage ich woraufhin sie den Kopf schüttelt.

Ihre Augen leuchten plötzlich gelblich auf. Ihr Lachen wird größer und sie kommt auf mich zu. Ich will einen Schritt zurück machen, doch Floyd steht direkt hinter mir.

Wie erstarrt bleibe ich stehen, als ich merke, wie der Geist plötzlich in meinen Körper huscht.
Ich spüre meinen Körper, und nehme noch alles war, doch ich kann ihn nicht bewegen.

Als würde der Körper besessen werden. Obwohl ich keine Schritte nach vorne machen will, mache ich welche.

„Floyd, diese Stadt scheint für Sie nicht mehr zu retten? Die ganze Flüche, die ganzen Vampire, alles was wir Hexen und ansehen mussten wird der Vergangenheit angehören. Erwägen Sie doch kein normales Leben?", frage ich irgendwie, doch die Worte klingen, wie die von Gabriele und nicht, wie von mir.

Dieser Zustand ist so seltsam und einfach nur eklig. „Nein, Mrs.", antwortet Floyd, woraufhin Gabriele mich zu einer bräunlichen Flasche führt.
Anschließend schüttet sie mit dem Inhalt einen Kreis um Floyd.

„Ich will nicht die böse Hexe spielen. Töten Sie und verwandeln Sie mehrere Menschen, dann bringe ich Sie irgendwie zur Strecke. Gehört? Nun aber beginne ich mit dem Zauber", sagt Gabriele durch meinen Mund.

Schließlich holt sie ein riesiges Zauberbuch heraus und schlägt direkt die Seite auf, die sie haben will.
Anschließend nimmt sie einen gelblichen Zaubertrank zu sich.

Dann setzt sie sich mit einem Schneidersitz auf den Boden. Es ist immer noch seltsam, dass ich, wie gefangen in meinem Körper bin, doch ich bin wehrlos.

In einer anderen Sprache labert sie etwas vor sich her. Sie wiederholt es immer und immer wieder, bis meine Hände anfangen zu kribbeln.
Dauernd kommen nur die selben Worte aus meinem Mund, doch irgendwas passiert mit mir. Ich spüre, wie Blut von meiner Nase herunterläuft. Zumindest denke ich das, da es, wie die Hölle brennt.

Meine ganze Welt beginnt sich immer mehr im Kreis zu drehen und ich merke einen stechenden Schmerz, der sich erst im Handbereich ausbreitet und dann hinüber bis zu meinem Kopf und meinem Herzen wandert.
Es fühlt sich so an als würde ich mich von innen zerreißen.

Ich möchte schreien, doch ich kann nicht. Mir wird es immer schlechter, doch Gabriele hört nicht auf. Sie sagt die Wörter immer öfter und öfter, obwohl mein Körper es nicht mitzumachen scheint.
Plötzlich merke ich, wie die Haut an meinen Händen aufgeht und Blut leicht raus tropft.

Dann bemerke ich ein starkes Vibrieren und dann Dunkelheit.
Wenn ich mir meinen Tod vorstellen hätten können, dann nach zumindest 60 glücklichen Jahren.
Mit zwei erwachsenen Kindern, denen ich beim Glücklich werden hätte zusehen können. Vielleicht hätte ich Enkel bekommen oder Adoptivenkel.
Zumindest hätte ich mir ein vollkommenes Leben gewünscht. Am Liebsten mit Floyd.

Ich hätte uns sehr gut als Eltern vorstellen können. Er als der Vater, der nie nachgibt und ich als Mutter, die ihre Kinder eher mit Dingen davon kommen lässt.
Wie wir zusammen alt werden und uns darüber lustig machen.

Wie wir uns immer noch liebten und in Erinnerungen an früher schweigen...

Doch Floyd hatte andere Pläne. Er hat nicht einmal danach gefragt, was ich will. Seine Priorität war es mich zu beschützen. Oder es war eher eine Ausrede.

Leben ist nie, wie man es plant. Alles hat irgendwo einen Harken. Eigentlich hätte mir das schon klar sein sollen.

Mein Traumberuf als Kinderpsychologin werde ich auch nie ausüben können fällt mir gerade ein.

Durchgehende Dunkelheit erfahre ich. Nicht nur Dunkelheit, sondern auch Stille. Mein Geruchssinn, Geschmackssinn und mein Tastsinn sind auch ausgeschaltet.
Es fühlt sich an als würde ich nicht existieren.

Jedes Ende ist auch ein Anfang.

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