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I am the master of my fate,
I am the captain of my soul.- William Ernest Henley
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„Lauf!", schrie Feyres innere Stimme und trieb sie an noch schneller zu rennen, dabei brannte ihre Lunge bereits wie tausend Höllenfeuer. Geschickt wich sie tief hängenden Ästen aus, die so zwar nicht ihr Gesicht zerkratzten, die sich aber in ihren Haaren verhedderten und an diesen rissen. Sie wandte sich nach links, nur um im nächsten Moment in ein vom Laub verborgenes Loch zu treten und zu stolpern. Ihr rechter Knöchel knackte vernehmlich.
„Nicht stehen bleiben, lauf!", brüllte es wieder in ihrem Kopf, um ihre Schritte erneut zu beschleunigen, doch hatte sie bereits das Äußerste aus ihren müden Beinen herausgeholt. Ihr Knöchel pochte im Rhythmus ihres Herzens und bei jedem weiteren Schritt befürchtete sie, dass er einfach entzwei brechen würde. Sie zwang sich nicht herab zu sehen und den Schaden zu begutachten, um den Weg nicht aus den Augen zu verlieren und kurzfristig ermöglichte ihr das letzte bisschen Adrenalin in ihrem Körper noch einmal schneller zu werden.
Doch sie spürte mehr als deutlich, dass sie dieses Level niemals würde aufrecht erhalten können. Nicht als Mensch.
„Lauf, lauf, lauf!", kreischte die Stimme in ihrem Kopf nun endlich erfüllt von absoluter Panik, denn das Keuchen ihrer Verfolger wurde lauter, nahezu ohrenbetäubend, aber sie hatte bereits jede noch so kleine Kraftserserve bemüht.
Letztlich entschied sie sich nicht bewusst dazu stehen zu bleiben, ihr schien es eher, als wollte ihr Körper verhindern, dass sie im vollen Lauf ohnmächtig würde. In dem Moment, in dem sie zum Stehen kam, entschieden sich ihre Muskeln dann auch dankbar für den ersten Shutdown, indem ihre Beine einfach unter dem Gewicht ihres Körpers nachgaben und wegknickten. Im letzten Augenblick riss sie noch ihre Arme hoch, um eine Begegnung ihres Gesichts mit dem Waldboden zu verhindern. Sofort jagte ein neuer Schmerz durch ihren Körper, als sich Äste und Steine in die weiche Haut ihrer Handflächen bohrten. Heiße Tränen rannen über ihre Wangen und tropften auf ihre Hände. Sie erinnerte sich nicht, wann sie angefangen hatte zu weinen. Aber aufzuhören schien nicht mehr möglich.
Müde wischte sie sich die Tränen von ihrem Gesicht und ließ sich auf ihre Fersen sinken. Das Rauschen ihres eigenen Blutes in ihren Ohren und das galoppierende Pochen ihres Herzens machten es ihr schwerer, die Distanz ihrer Verfolger zu ihr einzuschätzen. Ergeben schloss sie also die Augen, zwang sich ruhiger zu atmen und wartete darauf, dass die schweren Schritte der Männer näher kamen und verstummten. Zuerst wurden diese natürlich deutlich lauter. Das Knacken der Zweige unter den dicken Stiefelsohlen wurde untermalt vom Rascheln des Laubes und dem schweren Atmen ihrer Verfolger.
Der Herbst war bisher ihre liebste Jahreszeit gewesen. Jetzt würde sie nie wieder Spaziergänge im goldgefärbten Wald mit ihrer große Liebe Alexander an ihrer Seite genießen können, ohne neben dem Rascheln des Laubes auf die Schritte ihrer Häscher zu lauschen. Falls sie das hier überhaupt überlebte und Alexander wiedersah.
Alexander. Der Gedanke an ihn verschaffte ihr Ruhe. Er war ihr Fels, ihre Sonne, ihr Zuhause.Deutlich spürte sie wenige Augenblicke später die Wärme eines fremden Körpers neben ihr. „Hab ich dich", knurrte eine männliche Stimme, die ihr augenblicklich eine Gänsehaut bescherte.
Schwielige Hände griffen nach ihren Schultern und rissen sie auf die Beine. Ihre weißblonden Haare fielen wie ein Vorhang vor ihr Gesicht, das einer der Männer brutal nach oben riss. Sie hielt die Augen jedoch immer noch geschlossen. Zwang sich ihn nicht anzusehen.Vor ihrem inneren Auge beschwor sie Alexander herauf, der unter der riesigen Eibe in ihrem Garten stand und sie anlächelte. Das Sonnenlicht verfing sich in seinen roten Locken und sie zeichnete in Gedanken die Muskelstränge an seinen Armen nach, in denen sie so oft aufgewacht war. Ihre große Liebe, ihr Zuhause. Ihr Zuhause. Ihr Zuhause.
Sie wiederholte die Worte wie ein Mantra und klammerte sich an das Bild seines Lächelns, versuchte die süße Wärme seines Kusses heraufzubeschwören, als der Mann sie anbrüllte, dass sie ihn ansehen solle. Fest kniff sie die Augen zusammen, als seine Faust sich in ihren Bauch bohrte. Als Nächstes spürte sie einen heftigen Tritt in ihre Wirbelsäule, der sie erneut nach vorne auf ihre Hände fallen ließ. Eine weitere Schmerzwelle erfasste sie. Noch bevor sie diese verarbeitet hatte, riss einer der Männer sie an den Haaren zurück auf die Beine, zog sie an sich heran, brachte sein Gesicht so nah vor das ihre, dass sie beim Sprechen kleine Tröpfchen seines Speichels auf ihrem Gesicht fühlen konnte. „Wo sind die anderen?" Noch immer sah sie ihn nicht an, noch immer kniff sie die Augen zusammen, verzweifelt bemüht Alexanders Gesicht wieder heraufzubeschwören. Wenn er sie nach den anderen fragte, gab es zumindest noch Hoffnung. Nur nicht für sie. Sie hatte sich mit ihrem Schicksal abgefunden. Aber für ihre Gefährtinnen. Sie würden leben.
Das frustrierte Knurren des Mannes war Hinweis genug für sie, dass er ihr wieder Schmerzen zufügen würde. Sie biss sich auf die Lippen, erwartet die Schläge, Tritte oder was auch immer er für sie bereithielt, ergeben. Ihre einzige Hoffnung war, dass es schnell gehen würde. Schmerzlos wäre ein Bonus, auf den sie aber kaum zu hoffen wagte.
Die Faust eines der Männer traf mit großer Wucht ihre Nase. Stechender Schmerz schoss durch ihren Kopf und sie spürte das warme Blut aus ihrer Nase über ihr Gesicht in ihren Mund laufen. Sie presste die Lippen so fest zusammen, dass ihre Zähne in das weiche Fleisch schnitten. Unvermittelt quollen gleichzeitig die so mühsam zurückgehaltenen Tränen unter ihren Augenlidern hervor.„Wo. Sind. Die. Anderen?" Ihr Häscher brüllte bei jedem Wort lauter, schüttelte sie bei jedem Ausspruch so heftig hin und her, dass ihre Zähne aufeinanderschlugen und sie im Stillen um Erlösung bat, wie auch immer die in so einer Situation aussehen konnte.
Die Mondgöttin schien sie zu erhören, denn der nächste Boxschlag traf ihre Schläfe und sandte sie in die willkommene Dunkelheit.
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Endlich geht es los!
Seid ihr auch schon gespannt? 🤣🤣🤣
Mein zweiter Ausflug ins Reich der Fantasie. 😁
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Fighting Fate (Adventskalender 2020)
Hombres LoboKnurrend stand der riesige, rostbraune Wolf über dem regungslosen Körper der jungen Frau. Vor ihm warteten die Männer, denen er ihren Körper versprochen hatte, als Strafe für ihren Ungehorsam. In ihren Gesichtern spiegelten sich Gier, Wollust und Er...