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Fate is like a strange, unpopular restaurant filled with odd little waiters
who bring you things you never asked for
and don't always like.- Lemony Snicket
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„Was wird das?", knurrte er wenige Meter von seinem Beta und der Gefangenen entfernt. Das eiskalte Wasser hatte ihn abkühlen, hatte sein pochendes Herz verlangsamen und ihren Geruch hinfort spülen sollen.
Stattdessen hatte er aufgesehen und seinen Bruder bei ihr sitzen sehen müssen. Und nicht nur das. Sie hatte gelacht, Jorma immer wieder unauffällig berührt. Ihre ganze Aufmerksamkeit hatte ihm gegolten. Keine Spur von Angst oder Ablehnung. Kein Misstrauen. Sein Bruder hatte einfach ein Händchen im Umgang mit anderen.
Was ihm sonst so nützlich erschienen war, riss jetzt an seiner Geduld, ließ einen roten Wutschleier vor seinen Augen aufziehen. Wut und ... Eifersucht. Letzteres zu empfinden machte ihn rasend und er war auf das Paar losgestürmt - immerhin unterbrochen von einem lichten Moment, in dem er sich seine dunkelgrüne Boxershorts übergestreift hatte.
„Was das wird, will ich wissen?", bellte er nun deutlich lauter. Seine unverhohlene Wut ließ das Mädchen schmunzeln und seinen Bruder irritiert die Brauen hochziehen. Sich wiederholen zu müssen, reizte ihn bis auf das Blut. Er stand jetzt so nah, dass er das Shampoo ihrer Haare roch, als der Wind hindurchfuhr. Sanddorn und Vanille. Keinen Augenblick nahm er die Augen von ihr, bedachte Jorma nicht einmal kurz mit einem bösen Blick. Seine Aufmerksamkeit lag ganz bei ihr.
„Wir plaudern", lachte sie „über dieses und jenes." Als sie ihre Hand auf Jormas Schenkel legte und meinte, dass er ihr wichtige Aspekte der Rudelgeschichte vermittelt habe, sah Lorcan endgültig Rot. Er riss Feyre an ihren Armen zu sich, weg von seinem Bruder. Klirrend zerschellte die Teetasse auf dem Holz der Terrasse.
Sofort bemerkte er seinen Fehler. Ihren Körper an seine nackte Haut zu pressen, war zuviel. Seine Sinne nahmen sie viel zu deutlich wahr. Ihr verdammter Geruch flutete seinen Körper, versetzte einfach alles in ihm in Alarmbereitschaft. Er musste heute Abend dringend zu Máire und sich ihren Körper in Erinnerung rufen, um den Druck abzubauen, den die verflixte Enkelin Catrionas in ihm aufbaute. Loreley. Hexe. Sirene.
Feyre sah ihn verschmitzt lächelnd von unten an und blieb zu ihrem eigenen Erstaunen nah an seinen Körper geschmiegt stehen. Das würde um einiges einfacher werden, als sie gedacht hatte.
„Wenn du uns jetzt entschuldigst, Alpha. Ich würde die Unterhaltung mit der wunderschönen Feyre gern fortsetzen." Jorma war aufgestanden und an Feyre herangetreten. Ihm gefiel das Gehabe seines Bruders nicht, weil er es nicht einordnen konnte. So drüber hatte er ihn selten erlebt, weshalb es ihn umso mehr überraschte, als der Alpha Feyre einfach über seine Schulter warf und ins Haus schleppte.
Irritierend.
Interessant.
Verwirrt sah er den beiden nach und hörte Feyre noch leise murmeln: „Ich bin zu nüchtern für den Scheiß", bevor sein Bruder die Terrassentür laut scheppernd zuzog und ihn ausperrte.
***
Wie ein Höhlenmensch stapfte Lorcan mit der jungen Frau über der Schulter die Treppe hinauf. Was genau in ihn gefahren war, war ihm schleierhaft und er hatte nur noch wenige Schritte, bis er sie herunterlassen und sich seiner Idiotie würde stellen müssen. Wie zur Hölle sollte er das erklären?
Feyre zappelte unruhig hin und her. Seine Schulter drückte unangenehm in ihren Bauch und touchierte die empfindlichen und noch nicht ganz ausgeheilten Verletzungen. Vielleicht hätte sie es mit Jorma nicht so weit treiben dürfen. Wieviel hatte der Alpha mitbekommen? Wusste er, wie sehr sie über seine Jugendsünden und Tolpatschigkeiten gelacht hatten?
Währenddessen baumelte ihr Kopf direkt vor seinem Allerwertesten. Kurz überlegte sie einfach darauf zu hauen. Sie ließ es, kicherte aber bei dem Gedanken an seine Reaktion. Was zur Hölle war los mit ihr? Die viele frische Luft musste sie übermütig gemacht und ihren gesunden Verstand vernebelt haben.
Obwohl alles so lief, wie sie es sich vorgestellt hatte, lief es anders als erwartet. Vertrauen aufbauen - check. Informationen beschaffen - double check. Flirten, körperliche Nähe, Anziehung - nicht wirklich eingeplant, aber zielführend.Aber um welchen Preis?!
Lorcan warf Feyre kurzerhand auf sein Bett. Sie keuchte auf, als sie auf der harten Matratze aufkam und sich das riesige Hämatom an ihrem Steißbein protestierend meldete. Dennoch hatte sie das dunkle Verlangen in seinem Blick aufblitzen sehen.
„Du bleibst hier, ich muss mich anziehen", murmelte er und machte sich an der Kommode zu schaffen. Sie grinste. „Genau hier?", fragte sie ihn mit verführerischem Augenaufschlag und ließ die Hände über das dunkle Laken gleiten. Er würdigte sie keines Blickes, was mehr an Feyres Ego kratzte, als sie zugeben würde.
„Lorcan?" Er spürte sie in seinem Rücken. Seine Haut war immer noch kalt vom eisigen Wasser des Sees, weshalb ihr warmer Atem ihm eine Gänsehaut bescherte. Was für ein Verräter der eigene Körper doch sein konnte?! Ihre Wirkung auf ihn war nicht zu leugnen.
„Feyre?" Seine Finger umklammerten die Schublade der Kommode, während diese verflixte Frau hauchzart über seinen Rücken strich. Sie kicherte, weil sie sich ihrer Wirkung mehr als bewusst war. Was sollte er tun? Was wollte er tun?
Er drehte sich um, nur um sich so nah am Körper der abtrünnigen Wölfin wieder zu finden, dass nun fast alle seine Sinne sie wieder übermächtig wahrnahmen: er spürte ihre Wärme, gleichzeitig kitzelten diese unaufdringlichen Nuancen von Sanddorn und Vanille seine Nase, er hörte ihren Herzschlag, ihre leicht beschleunigte Atmung, sah ihre ebenmäßigen Züge, ihren rosafarbenen Mund. Sein Blick verharrte auf ihren Lippen. Wie sie wohl schmecken würde? Wie es sich wohl anfühlen würde, wenn seine Hände sich in ihrem hellen Haar vergruben? War ihre Haut so weich und zart, wie sie aussah? Wie würde sie schmecken? Welche Farbe hätten ihre Brustwarzen? Wäre sie dort empfindlich? Wie würde sie klingen, wenn er mit seiner Zunge über diese fuhr?
Bewegungslos standen die beiden einander gegenüber, nahmen einander auf eine Weise wahr, die ihre tiefsten Instinkte weckte, die an einer Tür kratzte, die beide verschlossen geglaubt hatten. Unwillkürlich und mit einem tiefen, süßen Seufzen stellte Feyre sich auf die Zehenspitzen. Kam ihm entgegen.
Auch sein Körper gehorchte ihm nicht mehr. Etwas Fremdes, Ursprüngliches nahm Besitz von ihm. Lenkte seinen Körper. Ließ ihn sich zu dieser wunderschönen Frau herabbeugen.
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Fies? Vielleicht. Vielleicht auch nicht 🙈 Immerhin ist sie verheiratet. 👆🏻
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Fighting Fate (Adventskalender 2020)
WerewolfKnurrend stand der riesige, rostbraune Wolf über dem regungslosen Körper der jungen Frau. Vor ihm warteten die Männer, denen er ihren Körper versprochen hatte, als Strafe für ihren Ungehorsam. In ihren Gesichtern spiegelten sich Gier, Wollust und Er...