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We create our fate every day,
most of the ills we suffer from
are directly traceable to our own behavior.

-Henry Miller

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Feyre stand am verschlossenen Fenster ihres Zimmers und sah in den dämmernden Morgen hinaus. Lorcan war nicht zu ihr zurück gekehrt und auch Malea war irgendwann verschwunden. Als sie aufgewacht war, war sie allein gewesen. Natürlich war niemand bereit Informationen mit ihr zu teilen. Abgesehen von dem brutalen Omega vor ihrer Tür, der ihr - nachdem sie die Tür einen Spaltbreit geöffnet hatte - mitteilte, wie sehr er sich freuen würde, würde sie versuchen zu fliehen. Er hätte sich beim ersten Mal, als sie ihm ausgeliefert war noch zurückgehalten. Das würde er jetzt gern nachholen.

Feyre erinnerte sich, wie ihr das Blut aus dem Gesicht gewichen war. Augenblicklich hatte eisige Kälte Besitz von ihr ergriffen und sie war nicht länger im Vollbesitz ihrer Kräfte gewesen. Sie hasste sich für ihre Schwäche. Aber es war noch nicht genug Zeit vergangen und sie hatte sich noch nicht wieder verwandelt, so dass die ihr zugefügten Wunden noch zu frisch waren und sofort wieder aufrissen. Ihre Seele blutete, schrie. Für einen Moment war sie sich unsicher gewesen, ob sie je verwinden würde, was diese Männer ihrem Körper angetan hatten.

Grinsend hatte der Omega die Tür wieder zugezogen und sie hatte zur Salzsäule erstarrt einfach auf das strapazierte Holz gestarrt. Ausgerechnet er. Vor ihrer Tür. Er. Was gäbe sie für einen Schlüssel.

Als die Tür sich nach einiger Zeit - die ihr endlos erschienen war - öffnete, brachte sie rasch den alten Sessel zwischen sich und wen auch immer, der da käme. Würde Lorcan nochmal zulassen, dass die Omegas sie bekamen? Dieses Mal war es doch anders. Er kannte sie jetzt. Sie hatten Momente geteilt. Irgendwie. Was wäre, stürbe Lorcan? Würde der Omega auf den Beta hören? Konnte Jorma die Bestien kontrollieren? Das Versprechen des Omegas hallte in ihrem Kopf nach: Beim nächsten Mal würde er nichts von ihr übrig lassen. Panik stieg erneut in ihr auf und ließ ihre Hände zittern. Sie schloss die Augen. Atmete tief durch. Versuchte die Angst niederzukämpfen. Erfolglos. Ihre Gedanken schrien. Schrien lauter. Flucht. Sie musste fliehen. Ihr Körper gehorchte nicht. Übelkeit schwappte über sie hinweg, verhinderte, dass sie weiteratmete. Jede noch so kleine Bewegung würde ihren Magen umstülpen. Fremde Hände auf ihrem Körper, Fäuste, Stiefel. Schmerz. Wut. Angst. Der Wunsch zu sterben. Einfach zu sterben.

Als sie Schritte auf den hölzernen Dielen vernahm, riss sie ihre Augen unvermittelt auf. Besser sie sah den Omega.

„Du", stieß sie aus. „Du bist es. Du lebst."

Lorcan schloss die Tür in seinem Rücken und drehte sich grinsend zu ihr. „Du klingst so enttäuscht, Kleines. Vorsicht, sonst glaube ich noch du magst mich nicht." Er zwinkerte ihr zu. Etwas stimmte nicht.
Aufmerksam musterte er sie, nahm wahr, dass sie blasser war als zuvor, dass ihre schlanken Finger die hohe Lehne des Sessels verkrampft umklammerten. Unstet huschte ihr Blick immer wieder zur Tür. Das Grinsen verging ihm. Was war geschehen? Niemand war bei ihr gewesen. Niemand außer ... Baine!

Als er einen Schritt auf sie zutrat, zuckte sie zusammen. Er stoppte. Hilflos stand er mitten im Raum, seine Hände baumelten tatenlos neben seinem müden Körper. Baine. Er schalt sich einen Idioten. Baine hatte sie bewacht. Sie konnte nicht wissen, dass der alte Omega sie niemals wieder ohne seine Erlaubnis anrühren würde.

Er hatte keinen Schlaf finden können. Immer wieder war die Möglichkeit durch seinen Kopf gejagt, dass sie seine Mate war. Der Gedanke hatte ihn gepiesackt, getriezt, wach gehalten. Die Worte seiner Schwester hatten Bilder von Feyre vor seinem inneren Auge heraufziehen lassen. Davon wie sie mit seinem Bruder gelacht hatte, wie sie auf der Terrasse saß und auf Loch Tanna sah. Immer wieder schob sich ihr Lächeln vor sein inneres Auge.
Dann waren die Bilder gekommen, die kein Pendant in der Realität hatten: Feyre auf seinem Bett, nackt, das helle Haar umfloss ihren Körper, ihre schweren Brüste feucht und gerötet von der Zuwendung seines Mundes. Ihre Schenkel, die sich für ihn öffneten. Ihre feuchte Hitze, die ihn erwartete.

Er hatte es nicht ausgehalten, war aufgestanden und zu ihr gegangen.
Er hasste sie. Verabscheute ihre Nähe.
Aber ohne sie ging es nicht. Nicht mehr.
Er brauchte Ruhe, brauchte Schlaf. Ohne sie wäre ihm das heute nicht mehr vergönnt, das hatte er gewusst.
Er hasste sie. Brauchte dennoch ihre Nähe.
Aber konnte er sich ihr aufzwingen, wenn er Baine geschickt hatte sie zu bewachen? Wenn sie anscheinend vor Angst umkam?

Feyre sah ihn mit klopfendem Herzen an. Den Omega wiederzusehen, der versucht hatte ihren Geist zu brechen, indem er ihren Körper folterte, war zuviel gewesen. Sie spürte, dass die kurz davor war in winzige Stücke zu brechen. In ihrer Zelle hatte die das Erlebte sorgsam verpackt und in einer Ecke ihres Geistes verstaut; weit genug weg, um sie nicht zusammenbrechen zu lassen. Nah genug, weil sie wusste, dass sie sich damit würde auseinandersetzen müssen. Jetzt war ihr die Kiste auf den Kopf gefallen und hatte sie benommen zurückgelassen.
Als sie Lorcan unverletzt gesehen hatte - statt ihres Peinigers - hatte Erleichterung ihren Geist umspült. Er hatte ihr nach und nach Ruhe geschenkt, Stück für Stück die Fähigkeit zurück gegeben zu atmen. Sie verstand es nicht. Verstand nicht, warum sie so fühlte, wenn er es doch gewesen war, der die Omegas auf sie gehetzt hatte. Müsste sie ihn nicht genauso fürchten. Ihn hassen?

„Kann ich hier schlafen?" Seine Stimme klang fremd in seinen Ohren. Hatte er das wirklich gefragt? Mit klopfendem Herzen wartete er bewegungslos auf ihre Antwort. Was zur Hölle tat er hier? Warum war er hier? Er wollte sie nicht. Nicht wirklich. Seine Schwester war Schuld. Ihre dumme Idee, dass Feyre seine Mate sein könnte. Er sollte umdrehen. Gehen.

Einen Augenblick lang war sie versucht zu lachen. Was sollte das? Welches Spiel spielte er? Dann hörte sie vor der Tür die Stimme des Omegas.

„Bleib. Es ist ok."

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Wer sind sie und wenn ja wie viele? Ist es zuviel hin und her zwischen den beiden? Sind sie zu hin und her gerissen? Zu unstet? Drehen sich ihre Absichten zu schnell?

Ich fühle mich von der 24 Kapitel Vorgabe völlig überfordert 🙈🙃 Das erzählen mit Vorgabe gefällt mir nicht. Was hab ich mir bloß dabei gedacht? Nix. Vermutlich nix. Mimimi.

Fighting Fate (Adventskalender 2020)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt