🌖🌖

866 55 67
                                    

🌖🌗🌘🌑🌒🌓🌔🌕🌖🌗🌘🌑🌒🌓🌔

🌖🌗🌘🌑🌒🌓🌔🌕🌖🌗🌘🌑🌒🌓🌔

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

🌖🌗🌘🌑🌒🌓🌔🌕🌖🌗🌘🌑🌒🌓🌔

Als der Omega Baine seinem Alpha Lorcan das Chaos aus menschlichen Gliedmaßen und Stoffresten vor die Füße warf, zog er diese angewidert zurück. Das Bündel starrte vor Schmutz und besudelte seinen sauberen Boden mit Klumpen von Erde und getrocknetem Blut. Vielleicht mit Resten von Exkrementen, er war sich aufgrund des überwältigenden Gestanks nicht sicher. Seine empfindliche Nase hielt die olfaktorische Herausforderung kaum aus und er würdigte den vor ihm hingekippten Abfall keines zweiten Blicks.

„Was ist das?", fragte er an den Omega Baine gewandt, in der Hoffnung, dass es wenigstens irgendeinen tieferen Sinn hatte, dass ihm der Morgen und seine Küche versaut wurden. Sein Ton ließ die beiden jüngeren Omegas, Thorin und Malcolm, die zusammen mit Baine das Haupthaus betreten hatten, einen Schritt nach hinten treten. Welpen. Man konnte ihre Angst riechen. Lorcan grinste böse.

„Wir haben sie gefunden?" Baines Stimme klang brüchiger, als es einem Kerl der nahezu so breit wie hoch war, gut zu Gesicht stand. Lorcan brauchte die Omegas für die schmutzigen Aufgaben, aber er schwor bei der Göttin, er würde sie am liebsten alle in der Luft zerfetzen. Sie waren loyal und brutal. Aber leider auch einfach nicht die Hellsten. Und zu seinen Stärken gehört ganz sicher nicht Geduld mit Idioten zu haben.

Ist das eine verdammte Frage? Du wirst dir doch wohl hoffentlich sicher sein, dass das Catrionas Enkelin ist." Nur mühsam konnte er die aufsteigende Ungeduld zähmen. Noch wagte er es nicht der Hoffnung Raum zu geben, dass er sie wirklich gefunden haben könnte.

„Alle Hinweise erwiesen sich als richtig: sie waren zu Zwölft, in der Nähe von Armadale am Loch Breac Beag, ungeschützt, ungebunden, das konnten wir riechen." Baine schwieg. Er war sich fast zu hundert Prozent sicher, dass das die Enkelin Catrionas war, der Wölfin, die den großem Alpha Timothy als ihren Mate ablehnte und ihn damit seinen Feinden schutzlos auslieferte. Aber eben nur fast. Es bestand die winzige Möglichkeit, dass er sich geirrt hatte und das würde Lorcan veranlassen ihm den Kopf abzureißen. Wortwörtlich.

Der Alpha ließ seine Zähne aufblitzen, während er den Omega böse angrinste. Die Angst ließ dessen Geruch immer bitterer werden, verpestete die Dank des Bündels ohnehin schon widerliche Luft in seiner lichtdurchfluteten, geräumigen Küche noch mehr. Der Kontrast verstärkte das Missempfinden noch. Er sah wie Baine schluckte.

Ungeduldiges Knurren ließ die drei Omegas in sich zusammenschrumpfen.

Schließlich stotterte Baine eine Bestätigung und trat dann wenige Schritte rückwärts, bis er das geschliffene Holz der Kücheninsel in seinem Rücken spürte, die seine Flucht - und nichts anderes war es - jäh stoppte.

Neugierig wandte Lorcan sich dem dreckigen Haufen Stoff zu. Er strich sich das lästige rostrote Haar aus der Stirn. Vorsichtig stieß er die Frau in die Seite, versuchte sie umzudrehen, um einen Blick auf ihr Gesicht zu erhaschen. Überrascht zog er die Brauen hoch, als er das, was von dem Weibchen noch übrig war, auf den Rücken gedreht hatte. Er griff nach der fauligen Decke, in die man sie gewickelt hatte und warf sie achtlos beiseite. Dabei passte er nicht auf und der Kopf der Frau schlug dumpf auf den steinernen Fliesen auf.

Er sollte Bedauern empfinden, tat es aber nicht. Zu groß war die Verachtung für Catrionas Wölfinnen.

Die Omegas hatten ganze Arbeit geleistet, viel war von der Frau nicht mehr zu erkennen. Die Fetzen ihres ehemals schwarzen Kleides und ihrer langen, schwarzen, wollenen Strickjacke bedeckten notdürftig ihre in allen Farben des Regenbogens schimmernde Haut an Armen und Beinen. Selbst der Teil ihres Bauches, der entblößt vor ihm lag, war von tiefen Kratzern und dunklen Hämatomen entstellt. Ihr geschwollenes Gesicht ließ keine Hinweise auf ihre tatsächlichen Züge zu. Das weißblonde Haar hing blutig verklebt, in verfilzten Nestern in ihrem Gesicht und über ihrer Brust. Dasselbe Haar, was auch Catriona ausgezeichnet hatte.

Lorcan wandte sich ab und den Omegas zu. „Sind die anderen vor der Tür?"
In dem Moment, in dem er die Panik in den Augen der Omegas sah und die Wellen von Angst spürte, die von den jüngeren Omegas ausgingen, wusste er, dass diese Wölfin hier vor ihm die einzige war. Augenblicklich kochte die Wut heiß und unbändig über. Sie übernahm sein Denken, wurde Motor für sein Handeln. Ohne lange nachzudenken wandte er sich Malcolm zu. Seine rechte Hand offenbarte seine wahre Natur und nur Augenblicke später brach der Omega mit herausgerissener Kehle zusammen.

Kein Laut drang über seine Lippen.

Doch der dumpfe Aufschlag des leblosen Körpers vor seinen Füßen stimmte den Alpha nicht milder.

Zitternd vor Wut wandte er sich deshalb Baine zu, der auf die Knie gesunken war und tatsächlich ergeben auf sein Schicksal wartete. Erst als Lorcan sah, wie Baine den jungen Thorin zu sich herabzog und den Arm des zitternden Mannes als Trost umfasst hielt, bremste er sich. Baine war trotz seines Ranges kein Verkehrter.

„Warum ist nur die Eine hier?" Er drehte beiden Männern den Rücken zu und stieg über die noch immer bewusstlose Frau hinweg, um sich in der Spüle, die nun wieder menschliche Hand zu waschen.
Thorin brachte kein Wort heraus, doch Baine erklärte ihm, dass sie die Wölfinnen wie erwartet an der südlichen Seite des Lochs aufgespürt hatten. Wie vereinbart hätten sie die Verwandlung abgewartet um zu bestätigen, dass diese Wölfinnen wirklich unmarkiert waren.

„Der Vollmond kam, die Informantin behielt recht. Sie waren dort. Wir haben sie tatsächlich gefunden. Unmarkierte." Fast schon ehrfürchtig berichtete der Omega. Lorcan gestand ihm den Stolz zu. Schließlich suchten sie seit Jahren nach Catrionas Wölfinnen. „Sie ließen ihre Kleidung liegen und rannten gemeinsam los. Aber", er schluckte, „zurück kam nur die eine." Lorcan nickte. „Sie haben euch gewittert." Thorin schluckte. „Unmöglich. Wir waren weit genug entfernt, standen gegen den Wind, Ruprechtskraut überall." Lorcan nickte. „Ich nehme an, dass dank eurer Bemühungen," er nickte zu dem geschundenen Körper der Frau, „der Aufenthaltsort aller anderen bekannt ist und der Rest eurer traurigen Truppe unterwegs ist die Frauen zu holen?"

🌖🌗🌘🌑🌒🌓🌔🌕🌖🌗🌘🌑🌒🌓🌔

Hasst ihn nicht zu sehr, meinen Lorcan. 😅

Fighting Fate (Adventskalender 2020)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt