Kapitel 18

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Mit diesen Worten und ohne mir auch nur die geringste Möglichkeit für eine Reaktion zu lassen, schnalzte Tom mit der Zunge und Mufasa setzte sich in Bewegung.

"Überlegen Sie es sich, Mylady!", rief Tom noch über seine Schulter, dann preschten die beiden auch schon über den Kies, durch das riesige Tor am Ende des Weges und verschwanden auf der anderen Seite der Straße im Wald.

Die perfekte Königin hallte es in meinem Kopf nach. die perfekte Königin, die perfekte Königin, die perfekte Königin.

Als ich mir ganz sicher war, dass er mich nicht mehr hören konnte, stieß ich einen Freudenschrei aus, begann auf der Stelle zu hüpfen, reckte meine Fäuste in die Luft. Plötzlich waren da diese Bilder. Bilder von uns beiden, wie er am Ende des Gangs auf mich wartete, wie er mit der Hand über meinen Bauch fuhr, wie er mich auf die Stirn küsste, die Hand auf den Kopf des Babys in meinen Armen legte, er wie er nach einem langen Tag zu mir ins Bett kam.

"Alles in Ordnung, Miss?", fragte eine vorsichtige Stimme, hinter mir. Vor Freude strahlend drehte ich mich um.

"Viel mehr als in Ordnung!"

Tom und ich, ich und Tom, der Prinz von England, mein Freund. Hätte irgendjemand anders reagiert? Nein, bestimmt nicht.

Ich ging auf Amy zu, hackte mich bei ihr unter und gemeinsam gingen wir zurück zum Haus.

"Was würdest du mir denn empfehlen zu tragen, wenn man morgen zu einem Empfang für den Präsidenten der USA eingeladen ist?"

"Miss... sind Sie etwa?"

"Ja!" Es war mehr ein Quietschen als ein Wort aber sie schien mich zu verstehen.

Wir überlegten hin und her. Rot war zu... doll, lila stand mir nicht, gelb hatte ich gestern schon an, hellblau wirkte zu kindlich.

"Wie wäre es mit einem majestätischen dunkelblau?" Amy sah mich forschend an und ich malte mir aus, wie ich wohl aussehen würde, in einem schlichten, aber wunderschönen, bodenlangen, dunkelblauen Kleid.
"Ja, das klingt richtig gut, wir nehmen dunkelblau."

Kurz schwiegen wir.

"Hab ich denn so ein Kleid?"

"Ich fürchte nicht Miss. Und um ein neues Kleid nähen zu dürfen, brauchen wir das Einverständnis ihrer Mutter." Ich seufzte tief bei diesen Worten, auch wenn es mir schon klar gewesen war, es zu hören war schlimmer.

Und da war er wieder, der Schatten, in Form ihrer Silhouette, der sich über mich warf, mich überragte. Ich kniff die Augen kurz zusammen. Ich war stark, ich war klug und ich würde mich nicht von meiner Mutter klein machen lassen.

"Dann werde ich sie wohl gleich anrufen", seufzte ich und griff nach der Türklinke. 'Und gleich danach Lillian und dann Layla' dachte ich noch bei mir, aber Amy war schon um die nächste Ecke verschwunden.

"Hallo Mutter", begrüßte ich sie kühl, wenigstens konnte ich mich darauf verlassen, dass sie ans Telefon ging.

"Es gibt gute Nachrichten. Ich bin zum Empfang des amerikanischen Präsidenten eingeladen worden, morgen Abend. Ich habe kein passendes Kleid und Amy würde gern ein neues nähen, darf sie?"

Damit hatte meine Frau Mutter absolut kein Problem, Na wenigstens etwas. Allerdings musste ich mir dann für weitere 7 Minuten an hören, wie ich mich zu verhalten hatte. Pff, als würde ich das nicht selbst wissen. Ein Glück musste sie irgendwann los und leider auflegen.

Ich legte mein Handy gar nicht erst zur Seite, sondern wählte die nächste Nummer, während ich mich auf den Weg zum Nähzimmer machte.

"Ich hasse sie, ich hasse sie so abgrundtief, wieso kann sie sich nicht einmal freuen, ich verstehe es nicht!"

Lil seufzte am anderen Ende der Leitung. "Hast du ihr das von dem Prinzen und dir -"

"Was? Nein! Bist du verrückt? Das erfährt sie zusammen mit dem Rest der Welt und auf keinen Fall früher!"

"Was war dann?"

"Ich und Layla wurden eingeladen. Auf den Empfang morgen Abend."

"Uhh, und wie hast du diese Einladung erhalten?" Sofort fing ich wieder an zu grinsen und erzählte ihr dann grob, wie mein Abend ausgesehen hatte.
Sie verlangte nach mehr Details – die ich ihr auch gerne gab – hatte auch leichte Bedenken wegen Layla, war aber, genau wie ich, begeistert von Toms Idee.
Wieder in meinem Zimmer angekommen, Amy hatte das Okay, fürs nähen bekommen und sich gleich freudig an die Arbeit gemacht, verabschiedete ich mich von Lil und sie drückte mir die Daumen für mein nächstes Gespräch.

Ich ließ mich auf meiner Fensterbank nieder, im Zimmer und auch draußen war es dunkel, doch am Himmel blitzten die Sterne. Ob Tom auch gerade in den Himmel sah? In den gleich Himmel wie ich, in die gleichen Sterne und, genau wie ich an ihn, an mich dachte?

Ich riss mich von dem Anblick und meinen Gedanken los, ging meine Kontakte durch und drückte dann auf den kleinen grünen Hörer.

Und die Nachtigall singt | Tom Holland ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt