Kapitel 16

1K 41 5
                                    

Ich blinzelte. "Das wird aber eine ziemlich einseitige Zukunft."

Wieder ein Kuss. Lang und schön und intensiv.
"Eine absolut wunderbare Zukunft."

Ich konnte darauf nichts erwidern. Meine Sprachlosigkeit schien ihn jedoch nicht zu stören. Er nutze den Moment und ließ sich auf meinen Beinen nieder, begann damit, seichte Küsse auf meinem Hals, meinem Schlüsselbein und wieder meinem Hals zu verteilen.

Ich legte ihm eine Hand auf seinen Rücken. "Tom?"
Ihm entfuhr ein tiefer Seufzer. Sein Atem auf meiner Haut prickelte, aber ich durfte mich nicht beirren lassen. Er lehnte sich zurück, sah mir in die Augen und als ich leicht nickte, seufzte er erneut.

Zu meinem Erschrecken erhob er sich und entfernte sich von mir. Anstatt sich neben mich zu setzten, lehnte er sich gegen den Balken meines Bettes am Fußende und sah mich an. "Na dann: Lass uns reden."

"Also ich dachte ja eigentlich, das wir dabei kuscheln und nicht Meter weit auseinander sitzen", murmelte ich leise, ein bisschen vorwerfend.

Tom lachte trocken auf. "Wenn du willst können wir auch gerne kuscheln, aber dann solltest du dich von der Idee, zu reden, verabschieden." Er verschränkte seine Arme vor der Brust.

"Ich hätte gern beides", sagte ich mit rauer Stimme, beugte mich etwas nach von, sah ihn direkt an.

"Tja, es geht nur eines", sagte er, den Kopf zur Seite gedreht den Blick zum Fenster, meinem Blick und Anblick ausweichend.

"Bist du so verrückt nach mir?", neckte ich ihn, doch mit seiner Reaktion hatte ich nicht gerechnet. Er sprang auf, war mit zwei großen Schritten bei mir, packte mich an der Hüfte, zog mich zu sich und presste seine Lippen auf meine.

"Es ist viel schlimmer als du denkst." Seine Stimme war rau, in seinem Blick lag etwas gieriges, doch er ließ mich los und trat einen Schritt zurück.

Ich brauchte zwei, drei Sekunden, um wieder zu Atem zu kommen und dann manifestierte sich eine Idee in meinem Kopf. "Okay, komm mit"

Ich griff nach seiner Hand, zog ihn hinter mir aus dem Raum, zum Ende des Flurs und stieß die Tür auf.

Dahinter lag mein Lieblings Salon, in schlichtem Blau gehalten. Der Raum war nicht sonderlich groß, oder auch nur irgendwie prachtvoll, aber er hatte eine gemütliche Sofalandschaft.

"So, du setzt dich -", ich zog ihn zum Sessel, positionierte ihn davor und drückte ihn dann an seinen Schultern in eine sitzende Position, "- hier hin. Und ich -" Ich ging um den kleinen Tisch, der in der Mitte stand und setzte mich auf das Sofa gegenüber "- setze mich hier hin. Und dann haben wir nicht nur Platz zwischen uns, sondern auch eine Barriere."

Er nickte. "Gut, gut. Also was willst du wissen"

"Ich weiß nicht, alles"

"Da ist es schwierig den Anfang zu finden"

"Okay, weißt du, was ich mich schon immer gefragt habe? Frühstückt deine Mutter im Morgenmantel?"

Die Frage schien ihn aus dem Konzept zu bringen, denn er hob den Kopf aus seiner Hand, in der er bis eben noch geruht hatte und sah mich verwirrt an. "Ob meine Mutter im Morgenmantel frühstückt?", wiederholte er fragend. "Ähm" er überlegte kurz. "Ja, aber nicht oft. Sie ist ein Frühaufsteher und ich... nicht, deshalb essen wir nicht so oft zusammen Frühstück."

"Und was ist deine liebste Kindheitserinnerung?"

"Meine liebste Kindhei-" Er brach ab und sah mir zum ersten mal seitdem wir uns hingesetzt hatten in die Augen. "Oh man, Ash, ich kann das nicht. Ich denke nur daran, dass ich dich nicht berühre und wie gern ich dich berühren würde und..." Er sah mich an und bei seinem Blick schmolz mein Herz.

Und die Nachtigall singt | Tom Holland ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt