Eine Soiree war eine Ansammlung an hoch gestochenen Menschen, die mit kleinen Taschen, teuren Schmuck und antiken Kleidern die Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollten. Früher mochte es eine Veranstaltung zur Vertreibung der Langeweile gewesen sein, doch selbst alte Traditionen passten sich der Zeit an. Heute war es ein Ort der Müße und der Gelegenheit, Verbindungen zu schließen.
Ich arbeitete bis in die späte Nacht hinein, erstellte die perfekte Gästeliste, ordnete die Einladungen nach Wichtigkeit der anwesendzuhabenen Personen und suchte den passenden Ort dafür hinaus.
Am nächsten Morgen war ich wenig ausgeschlafen, der Kopf voll von allen möglichen Allergien, die bei der Essensbestellung zu beachten war und der Tatsache, dass trotz meiner Bemühungen, es nicht so aussehen durfte, als hätte ich mir allzu sehr Mühe gegeben.
Hades war diesbezüglich keine Hilfe. „Die Leute können sich selbst darum kümmern, ob sie an Erdnüssen oder an Erdbeeren ersticken würden", sagte er zum wiederholten Male, als er mir am Morgen einen Kaffee einschenkte.
Ich schüttelte lediglich den Kopf, mich weigernd ihm erneut meine Beweggründe zu erläutern. „Das hatten wir schon", sagte ich lediglich.„Lass sie in Ruhe Hades. Siehst du nicht, dass es My Lady nicht gut geht." Jaswinda kam herein und brachte Hades überraschend zum schweigen. Ich war zu müde um überrascht zu sein, doch es entging mir nicht, dass Jaswinda von Tag zu Tag mehr aus ihrem eigen errichteten Verließ herauskam. Sie hatte soeben die Königin des Weißen Hauses in seine Schranken gewiesen. Ich lächelte in meine Tasse hinein, während ich einen Schluck nahm.
Das Koffein schoss durch mich und ließ mich leise aufatmend in meinem Sessel zurück sinken, den Hades mir ans große Panoramafenster gestellt hat. Ich hatte Jaswinda in einige Teile eingeweiht, so auch die Soiree, die ich geben wollte.
„Ich versuche My Lady lediglich von der Last zu befreien, die sie so Müde macht", erwiderte Hades zwar mit großer Verspätung, doch die Ruhe in seiner Stimme war verstörend genug, um es als Jaswindas Matt anzusehen.
Spätestens jetzt hätte sie den Kopf eingezogen, ihren Spielzug noch einmal überdacht. Ich verscheuchte diesen Gedanken und entschied mich erwartungslos zuzuhören.„Und machst es damit nur schlimmer. My Lady's Plan benötigt vorsichtiger Planung, deine Einmischung wirft sie also nur zurück."
„Was weißt du schon von ihrem Plan?"Das brachte Jaswinda zum schweigen. Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen. Ich sah im selben Moment auf, in dem ihr Blick auf meinen traf. In ihren Mochabraunen Augen stand die leise bitte, die sie sich nicht traute auszusprechen. Vielleicht niemals trauen würde mir mit Worten mitzuteilen. Der Duft meines Kaffees stieg mir in die Nase und ich atmete ihn ein, als würde ich an einer verboten delikaten Blume riechen. Meine Sinne wachten langsam auf und ich wendete mein Gesicht der Sonne zu, welche durch das Panoramafenster schien. Noch waren ihre Strahlen nicht stark. Das warme prickeln auf meiner Haut war ein Luxus, in dem ich baden wollte. "Die Soiree ist mein Eintritt in die gehobene Geselschaft ", sagte ich nach kurzer Überlegung.
"Ist...ist das alles?"
"Ja", antowrtete ich ruhig. "Für dich schon."
Die aufgehende Sonne tauchte das The Heavens in ein trügerisches romantisches Licht. Es weckte in dem Betrachter den Glauben, dass dieser Ort seinem Namen gerecht wurde. Wie ein billiges Leinenspiel, beobachtete ich wie ihre Strahlen langsam jedes Dach bedeckten und daraus eine wunderschöne Kulisse zauberte. Doch selbst einzigartige Kulissen konnten nicht über schlechte Schauspielerische Leistungen hinweg täuschen. Eher früher als später stach es einem wie ein Dorn ins Auge. Das Anwesen der Denaux's muss eine ähnlich Ausstrahlung gehabt haben, schoss es mir plötzlich durch den Kopf.
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Schachmatt - Das Endspiel (#4)
Romance"Ich bin deine Frau, deine Freundin und deine Geliebte, aber ich werde niemals deine Königin sein." "Wenn du nicht mein bist, wessen dann? Gabriels?" Ethan stieß das letzte Wort mit so viel Hass aus, dass der Raum sich augenblicklich kälter anfühl...