Ethan
"Sire?"
Als Alistair durch die Tür in sein Büro trat, ging die Sonne bereits unter. Die letzten Strahlen fielen durch die hohen Fenster, kiltzelten ihn in seinem Gesicht und ließen ihn dennoch kalt. Mit jedem Sonnenuntergang endete ein weiterer Tag seines Lebens. Zeit, war die Einzige Resource, auf dessen Aneignung er noch keine Antwort gefunden hat.
"Sie hat sich bedankt, kurz bevor sie ins Flugzeug gestiegen ist", sagte er, ohne sich zu seinem Adjutanten umzudrehen. Alistair war nicht wie Dean, eine längst vergessene Spielfigur in seinem Spiel und ein alter Gefährte aus Kindertagen. Er konnte sich darauf verlassen, dass Alistair wusste, wo seine Grenzen lagen, weshalb es ihm nichts ausmachte, dieses Stück Information mit ihm zu teilen, selbst wenn Alistair ihn zusammenhangslos nicht verstehen mochte. Mia war die Frau an seiner Seite, doch Politisch betrachtet musste er sich darauf vorbereiten, dass sie zu einem Problem werden würde. Und damit hatte er heute begonnen.
Seine Lieder senkten sich, bis seine Augen sich fast schlossen. In Anwesenheit eines anderen gab er sich der Blindheit nicht hin... abgesehen von seiner Frau. Seine Brust schmerzte. neuerdings fand er, dass er mit ihrem Bild in seinem Kopf schwerer Atmen konnte. Äußerlich, ließ er sich nichts anmerken.
"Wir werden tiefer graben müssen, als ich gedacht habe. Mias Geburtsdaten sind gleich nach Ihrem Umzug in die Staaten gelöscht worden, und wenn der Franzose recht behält..." Seine Faust ballte sich angesichts Gabriels Wörter. Er war keine Person, der sich illusionen hingab. Er wusste, wann jemand etwas sagte und wann jemand etwas mitteilte. Der Unterschied lag in dem Zustand der Person und dem entsprechenden Wahrheitsgehalt seiner Worte.
"Sire, sie werden in den nächsten Monaten in London, Shanghai, Singapur, Kongo, und Berlin stationiert sein, wie wollen sie sich nebenbei noch um das Beschaffen dieser Information kümmern?"
Der Schotte war nicht dumm, er wusste nur zu gut dass Er niemals jemand anderen auch nur in die Nähe von Mias Vergangenheit lassen würde. Weshalb sein Auserkorener Hofstaat den gestrigen Tag fast nicht überlebt hatten. Mittels angebrachter Key Schlüssel jedoch, war er provisorisch in der Lage, sie unter Kontrolle zu halten.
"Ich werde einen Mittelsmann für meine Verhandlungen benutzen", teilte er ihm schlicht mit, ohne Alistair genau zu erklären, dass er zukünftig eine Person mehr bekommen würde, die er zu beschützen hatte. "Sire?" Er winkte die Frage des Schotten ab, er würde früh genug aufgeklärt werden. Es warteten andere Geschäfte auf ihn, um die er sich kümmern wollte. Jetzt,fehlte ihm dafür einfach der Rationale Blick. "Amerika macht noch immer Probleme, einige CIA Angenten sind irgendwo in Süd-Afrika untergetaucht."
Zum ersten Mal, seit sein Adjutant den Raum betreten hatte, drehte er sich zu ihm um.
Nach einer Halben Stunde verließ Alistair den Raum und sein Kopf war um einiges klarer. Es hatte geholfen, all die Möglichkeiten duchrzugehen, wie er die Agenten als Lockvögel einsetzen konnte, um alle verbliebenen, ernstzunehmenden Streuner ebenfalls einzusammeln. Es hatte soweit abminderung geschafft, dass er zu seinem Schreibtisch gehen und den einzigen Rahmen auf dessen Oberfläche betrachten konnte. Es war ein antiker Rahmen, den er auf einem unerwarteten Stop bei einem Straßenhändler gekauft hatte. Der Mann hatte ihm versichtert, dass er selbstgemacht sei, und die verschlungenen Drähte, die zu einem Viereckigen Strang zusammen geflochten worden sind, sahen nach dem Handwerk geschickter Hände aus.
Das Material war so gut es ging poliert worden, konnte jedoch nicht verstecken, dass es aus Altmetall bestand. Der Rahmen war nicht aufwenig gestaltet, grob und an einigen Ecken sogar schneidend. Er hätte ihn ändern können, zumindest eine Glasscheibe instalieren können, welches das Bild im Rahmen schützte. Doch er hatte es gelassen, so, wie es war. Die Hände hinterm Rücken verstränkt betrachtete er das Gesicht seiner Frau. Suchte nach einer Ähnlichkeit, die ihn vielleicht davor gewarnt hätte, wer Mia war.
Ultimativ machte es für ihn keinen Unterschied, wenn es nur um ihre persönlichen Angelegenheiten ging.
Politisch betrachtet jedoch...Es war dumm und zugleich so Menschlich, jemand aufgrund seiner Geburt anders zu behandeln. Mia Ryan war ein Mädchen aus Queens ohne jede Kontakte. Doch Mia Dreux-Brézé war eine Erbin des Adelsgeschlecht Dreux-Brézé. Einer der ursprünglichen Zehn Stämme, die das Spiel der Könige ins Leben gerufen hatten. Denn am Anfang war es genau das gewesen.
Das Spiel der Könige.
Ich hoffe euch und euren Familien geht es gut! Bleibt gesund und munter.
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Schachmatt - Das Endspiel (#4)
Romans"Ich bin deine Frau, deine Freundin und deine Geliebte, aber ich werde niemals deine Königin sein." "Wenn du nicht mein bist, wessen dann? Gabriels?" Ethan stieß das letzte Wort mit so viel Hass aus, dass der Raum sich augenblicklich kälter anfühl...