Das Eleven war nicht so groß und so voll wie unser Clubbesuch letztens, daher entdeckten wir die Jungsgruppe sofort. Mein Magen schlug automatisch Purzelbäume, als wir uns dem Tisch näherten. Unruhig zupfte ich am Kleid herum, bis Ino meine Hand ergriff und mir somit etwas Selbstbewusstsein schenkte. Ich setzte ein schwaches Lächeln auf.
Naruto, Shikamaru, Sai und Sasuke saßen an einem großen Tisch und spielten Karten. Halbvolle Biergläser standen herum und ließen den Eindruck aufkommen, dass wir uns doch in einer Kneipe befanden. Wir wurden mit einem warmen Lächeln begrüßt, damit wir uns setzen konnten. Ich achtete sorgsam darauf, nicht in der Nähe von Sasuke zu sitzen, dessen Blick ich bisher komplett ignoriert hatte. Wie Ino gesagt hatte: Wenn er nicht von selbst auf mich zu ging, hatte er es endgültig verhauen. Nichtsdestotrotz war es verdammt schwierig, denn ich wollte ihn sehen. Zudem spürte ich durchgängig diesen brennenden Blick, als versuchte er meine Aufmerksamkeit zu erhaschen. Vielleicht bildete ich es mir aber auch ein.
"Sakura, du siehst fantastisch aus!" machte mir Naruto das Kompliment und ich schaute überrascht auf. Peinlich berührt legte sich ein kleiner Rotschimmer über meine Wangen, weil mich der ganze Tisch nun anstarrte. "Danke."
"Du natürlich auch." fügte Naruto hinzu und zog Hinata schnell zu sich heran, um ihr einen intensiven Kuss zu geben. Lauter Jubel erfolgte, was mich tatsächlich auch zum Lachen brachte. Ein kleiner Stich des Neids folgte dennoch - schließlich waren die beiden so unendlich glücklich miteinander. "Was macht ihr überhaupt hier?" fragte Sai und schaute zu Ino. "Ich dachte, ihr macht einen Mädelsabend."
"Planänderung." rechtfertigte Ino unsere Entscheidung und zuckte mit den Schultern. "Wieviel hast du schon getrunken?" hakte er skeptisch nach, als sie etwas nuschelte. "Nicht genug!" Somit wank sie einen Kellner zu uns und bestellte eine Runde Cocktails. Mein Körper schien sich über die Menge an Alkohol nicht wirklich zu freuen, doch beschweren wollte ich mich jetzt auch nicht. Zu sehr musste ich mich konzentrieren, ihn nicht anzusehen. Die kalte Schulter zu zeigen war verdammt schwierig, stellte ich fest.
Erst als der Abend vonstatten ging und weitere Gläser folgten, konnte ich nicht umhin, heimlich rüber zu schauen. Leider hatte ich anscheinend genau den unpassendsten Moment erwischt, denn er sah ebenfalls auf - und unsere Blicke verhakten sich.
Ich wollte nie wieder zurückkehren.
Seine Worte hallten in meinem Inneren wider und ließen meinen Puls wieder rasen. Schön. Wenn er eben wieder gehen wollte, sollte er es doch tun. Ich hatte die letzten Jahre auch ohne ihn geschafft, ich würde auch die nächsten überleben. Stirnrunzelnd stand ich plötzlich auf und verschwand in Richtung Damentoilletten. Ich brauche dringend frisches Wasser. Auch wenn es nicht sehr ladylike war, hielt ich meinen Mund an den Wasserhahn und trank etwas. Erleichtert über den frischen Geschmack im Mund trocknete ich diesen anschließend wieder ab und betrachtete mein Spiegelbild. Meine grünen Augen leuchteten etwas glasig, aber aufgeweckt. Mit den Fingern fuhr ich mir kurz durch die rosanen Haare und setzte ein Lächeln auf, bevor ich wieder zu meinen Freunden trat. Ich beschloss, mir meine gute Laune nicht verderben zu lassen.
Leider gestaltete sich es als zunehmend schwierig, als ich eine dunkelhaarige Schönheit in knappen Shorts an unserem Tisch entdeckte. Die Augen etwas zusammengekniffen setzte ich mich wieder und betrachtete sie. Ihre blauen Augen waren kokett auf Sasuke gerichtet, welcher sein leeres Glas anstarrte. Ino schenkte mir einen genervten Blick, den ich nur erwidern konnte. Eifersucht war momentan das letzte, was ich gebrauchen konnte. "Hast du morgen vielleicht Zeit? Wir könnten uns ja wieder hier treffen, allein." raunte sie und fasste an seinen Arm. Die anderen am Tisch waren selbst in Gespräche vertieft und nahmen das Geschehen nur am Rande wahr. Dennoch konnte ich mich nicht konzentrieren, da ich inzwischen nur noch auf die beiden achten konnte.
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Verräterisches Herz
Fanfiction„Du wusstest um meine Gefühle damals, Sasuke." sagte ich und war ihm gegenüber noch nie so ehrlich. Überrascht sah er auf und schaute mir direkt in die Augen. Dieses Mal würde ich den Blick nicht abwenden. „Du wusstest, dass ich für dich da gewesen...