Naruto, Hinata und Sasuke standen mit etwas Verspätung ebenfalls auf der Matte und hatten sogar an ein paar Snacks gedacht. Ich hatte den leisen Verdacht, dass dies Hinatas Verdienst war. Von Naruto hatte ich mitbekommen, wie sie ihm öfter mal etwas gekocht und zubereitet hatte. Anscheinend war sie eine ziemlich gute Köchin und hatte so die beste Voraussetzung, um einen Vielfraß wie ihren Freund zufrieden zu stellen. Ich half ihnen, alles in der Küche zu verstauen, bevor wir uns im Wohnzimmer eintrafen.
Der Platz war begrenzt, daher quetschten sich Naruto, Hinata und Sai auf die Couch, während Ino, Sasuke und ich auf dem Boden Platz nahmen. Schlimm war es nicht, durch die weichen dekorativen Kissen war es nicht unbequem. Offensichtlich war dies Inos Werk; ich war mir nur nicht ganz sicher, was Sai von diesen Neuerungen hielt. Unauffällig schaute ich zu Sasuke rüber - er hatte seit der Ankunft kaum ein Wort gesprochen und wirkte eher nachdenklich. Nichts ungewöhnliches, doch sonst hatte er wenigstens ein paar Worte mit Naruto gewechselt.
„...es folgen noch zwei Sessel, dann sitzen wir beim nächsten mal etwas gemütlicher." entschuldigte Ino gerade unsere Position, sodass ich meinen Blick hastig zu ihr wandte. „Ist schon in Ordnung." sagte ich lächelnd. „Selbst mit zwei Sesseln sind wir zu viele." bemerkte Naruto grübelnd, als er gerade die Anzahl der Personen im Raum zählte. „Ach, dann setze ich mich sonst auf Sais Schoß. Oder wir holen einen Stuhl aus der Küche." Das hätten wir auch jetzt schon tun können. „Hinata kann auch auf dir sitzen, Naruto." stichelte Ino und beobachtete grinsend, wie unsere Freundin rot wurde und leise Worte stammelte. Der blonde bemerkte dies, lächelte sanft und legte einen Arm um ihre Schultern. Es war ziemlich süß anzusehen. „Lass sie in Ruhe, Ino." verteidigte ich die beiden und musste dennoch etwas schmunzeln. Offenbar war meine beste Freundin jedoch noch nicht ganz fertig; sie wollte weiter sticheln. „Oder halt Sakura auf Sasuke, wie auch immer."Ich spuckte beinahe etwas von meinem Getränk aus, welches ich gerade zu mir nehmen wollte. Mit hochrotem Kopf und anklagendem Blick wandte ich mich Ino zu, die nur unschuldig grinste. „Sehr witzig." murmelte ich nur, bevor ich auf den kleinen Wohnzimmertisch vor mir starrte. Ein kurzer Seitenblick zu Sasuke zeigte, dass er der Aussage eben keine Bedeutung schenkte. Vielleicht hatte er auch nicht hingehört und es nicht mitbekommen. Das wäre sonst ziemlich peinlich gewesen. Ino streckte mir die Zunge heraus und zwinkerte kurz. Auch wenn sie die Mission umbenannt hatte, nahm ich eigentlich nicht an, dass sie diese auch wirklich umsetzen wollte. Mit diesen Sticheleien würde sie es jedenfalls nicht schaffen. Sasuke war nicht der Typ, der sich von solchen Aussagen provozieren ließ.
Den restlichen Abend über redeten wir wieder über die alten Zeiten und auch über die mögliche Zukunft. Zukunft. Eigentlich machte ich mir für jede Phase im Leben einen Plan. Erst das Studium abschließen, dann im örtlichen Krankenhaus bei Tsunade in Vollzeit arbeiten und vielleicht irgendwann eine eigene Familie gründen. Innerlich konnte ich nur seufzen. Niemals hätte ich gedacht, dass ich eine der letzten im Freundeskreis sein würde, die diesbezüglich noch nichts festes in den Händen hatte. Selbst Naruro hatte es geschafft, endlich über seinen Schatten zu springen und mit Hinata zusammen zu kommen. Ich hatte mich seit der Grundschule so sehr an Sasuke geklammert, dass mein Herz gar nichts anderes mehr akzeptieren wollte. Die kläglichen Versuche an Dates hatten bewiesen, dass niemand an ihn heran kommen konnte. Doch die Jahre verstrichen innerhalb eines Wimpernschlags und ich wurde auch nur älter - wie lang würde ich es noch aushalten, auf etwas zu warten, das vielleicht nie stattfinden wird?
"Es ist schon spät." bemerkte Naruto in einem Augenblick der Stille und warf einen Blick auf seine Freundin. "Wollen wir so langsam heim?" Hinata nickte nur, die anfängliche Müdigkeit war ihr anzusehen. Anscheinend würden die beiden wieder in seiner Wohnung übernachten. "Dann würde ich mich euch gleich anschließen." fügte ich hinzu und stand vom Boden auf. Das stundenlange sitzen auf dem Kissen hatte seine Spuren hinterlassen, mein Körper schien nicht erfreut über den plötzlichen Positionswechsel. Ich hob die Arme über den Kopf und streckte mich kurz, um das taube Gefühl loszuwerden. "Wenn du möchtest, kannst du mein Auto nehmen. Die anderen kannst du auf dem Weg ja absetzen." schlug Ino vor. Ich sah auf die Uhr und nickte dankend. Es war schon spät und der Bus würde sicherlich nicht mehr pünktlich abfahren. "Ich kann auch fahren." brachte Naruto ein, doch Ino lachte nur. "Ich lass dich Chaot doch nicht hinter mein Steuer."
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Verräterisches Herz
Fanfiction„Du wusstest um meine Gefühle damals, Sasuke." sagte ich und war ihm gegenüber noch nie so ehrlich. Überrascht sah er auf und schaute mir direkt in die Augen. Dieses Mal würde ich den Blick nicht abwenden. „Du wusstest, dass ich für dich da gewesen...