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Sakura P.o.V.

Das nächste Semester des Studiums hatte begonnen und mein Kopf wurde sogleich von neuen Informationen geflutet. Natürlich machte es in gewisser Weise Spaß, da ich das lernte, was ich liebte. Verletzte Menschen zu heilen war eine Passion, die man ausleben musste. Leider wurden durch den engen Stundenplan auch meine Arbeitszeiten im Krankenhaus etwas eingekürzt. Tsunade hatte Verständnis, schließlich war es von vornerein so abgesprochen gewesen. Lediglich in den Semesterferien konnte ich in Vollzeit tätig sein, daher würde es sich nun nur noch auf Nachmittage oder Schichten am Wochenende beschränken.

Ich hatte die Materialien und Aufzeichnungen des letzten Kurses schon in die Tasche gepackt, als ich mich auf dem Weg zum Krankenhaus machte. Heute war ich zwar zu keiner Schicht eingeteilt, doch die angehende Planung des Weihnachtsfestes stand noch aus. Der Dezember war angebrochen und somit war das Fest nicht mehr in allzu weiter Ferne. Ich freute mich schon darauf - die letzten beiden Male war die Stimmung zwischen Personal und Patienten ausgelassen und fröhlich. Für eine kurze Zeit konnte man die eigenen Probleme etwas vergessen, sei es nun in körperlicher oder seelischer Weise. Seufzend dachte ich an das erste Weihnachsfest. Ich war noch immer niedergeschlagen gewesen von Sasukes Abschied und hatte kaum Elan, mich unter die Leute zu mischen. Gott sei Dank kam Naruto und hatte mich ehrenvoll begleitet. Schlussendlich war es dennoch ein schöner Abend gewesen, auch wenn eine Person in unserem Kreis gefehlt hatte.

Schwungvoll betrat ich das große Gebäude des Krankenhauses und lief direkt zu den Aufzügen, um in die passende Etage zu fahren. Tsunades Büro stand bereits offen, also klopfte ich höflicherweise kurz gegen den Türrahmen, um meine Anwesenheit kundzutun. Überrascht blickte sie hinter dem Schreibtisch auf. "Ah, da bist du ja." begrüßte sie mich und schenkte mir ein Lächeln. "Wie war die Schule?"

"Interessant wie immer." sagte ich und meinte es auch so. "Du wolltest bestimmt wegen des Weihnachtsfestes sprechen." kam ich sogleich zur Sache. Meine Tasche landete auf einem freien Stuhl, sodass ich mich ebenfalls hinter den großen Tisch stellen konnte. Auf ihrem Computerbildschirm war ein Flyer abgebildet, der die anstehende Veranstaltung anpries. "Hübsch."

"Danke. Ich wollte es dieses Mal selbst übernehmen. Diese Kreativagenturen verlangen ja Unsummen für einen blöden Flyer. Das Geld kann ich gut für andere Dinge gebrauchen."

"Glühwein?"

"Du sagst es."

Lachend betrachteten wir noch einmal den Flyer, bevor sie die Seite schloss und eine neue aufmachte. "Das ist der Catering-Service, der uns beliefern wird." erklärte Tsunade weiter, als sie mir die ausgedruckte Version der Speisekarte in die Hand drückte. "Ich habe bereits eine Bestellung aufgegeben. Da das Fest gegen 18:00 Uhr beginnt, kann das Essen eine Stunde später aufgetischt werden."

"Als Buffet?" hakte ich nach. Da wir nicht annähernd genug Tische mit zugehörigen Stühlen besaßen, hatten wir immer eine große Tafel mit allerlei Gerichten zusammengestellt. Dort konnte sich jeder einen Teller wegnehmen und sich eine freie Stelle zum essen suchen. Tsunde nickte nur, sodass ich mir ihre angekreuzten Leckereien genauer ansah. Schon bei dem Anblick lief mir das Wasser im Mund zusammen. "Was muss noch geklärt werden?" fragte ich, als die Karte wieder auf dem Schreibtisch landete.

"Essen und Flyer sind erledigt. Ausdrucken werde ich die im Laufe der Woche; du könntest bei der Verteilung helfen." fasste sie zusammen und tippte sich nachdenklich ans Kinn. "Musik wird wie immer über einen Lautsprecher abgespielt, den bringt jemand anderes mit."

"Und die Organisation der Patienten?"

"Das werden die eingeteilten Krankenschwestern übernehmen. Du könntest am Tag des Festes vielleicht etwas früher kommen; gerade die Älteren müssen teilweise im Rollstuhl zum Saal gebracht werden und da benötigen wir jede helfende Hand."

Verräterisches HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt