Verräterisches Herz

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Sasuke betrachtete das Geschenk, welches ich ihm seit mindestens einer Minute hinhielt. "Es ist für dich. Nun nimm es schon." sagte ich bockiger, als ich eigentlich klingen wollte. Er betrachtete kurz meine Mimik, bevor er stumm nickte und es endlich nahm. Die Stille im Raum wurde lediglich vom leisen Musikspiel im Hintergrund unterbrochen; warum waren alle plötzlich so angespannt wegen eines Bilderrahmens? Doch selbst ich musste zugeben, dass mein Körper etwas zittrig wurde. Auch wenn man den Kuss und die Tatsache betrachtete, dass er anscheinend keine Gefühle für mich hegte, wollte ich dennoch nicht, dass er ging. Ich wollte ihm dennoch zeigen, dass er hier willkommen war und akzeptiert wurde. Diese Collage an Bildern sollten diese Gefühle verdeutlichen.

Unruhig beobachtete ich, wie er das Geschenk quälend langsam öffnete. Sasuke war nie ein Freund großer Mimik gewesen; dementsprechend war ich umso überraschter, als er den Rahmen endlich in den Händen hielt. Seine Augen huschten umher und schienen jedes Bild in sich aufzusaugen. Vielleicht hatte ich ja Recht gehabt und er hatte genau dies gebraucht - jemand musste ihm vor Augen führen, dass wir ihn alle im Dorf haben wollten. Unbewusst schielte ich ebenfalls darüber. Ich hatte sogar das letzte Foto von uns aus dem Riesenrad aufgeklebt. Auch wenn ich zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnte, was alles zwischen uns geschehen würde. Sasukes Blick huschte über die Gruppe, bevor er an mir hängen blieb. Ich schluckte schwer, als mich seine dunklen Augen wieder einfingen. Am liebsten wäre ich auf ihn zugegangen, hätte sein Gesicht umfasst und ihn geküsst. Ihm gesagt, dass ich ihn liebte.

Doch ich blieb sitzen.

"Danke." hauchte er, während sein Mundwinkel leicht nach oben rutschte. Mehr von einem Lächeln würde ich heute wohl nicht mehr sehen. Dennoch lächelte ich sanft zurück. Auch wenn er mich wohl nicht auf die Art lieben konnte, musste ich es irgendwann akzeptieren. Man konnte niemanden dazu zwingen, selbst wenn es wehtat. "Okay." unterbrach Itachi unseren Blickkontakt und klatschte einmal in die Hände. "So viel zur Bescheerung." Nachdem alles wieder in Taschen gepackt und verstaut war, wurde die Musik etwas aufgedreht, Wein nachgeschenkt und etwas getanzt. Langsam zeigte der Alkohol seine Wirkung und mein Körper fühlte sich wunderbar warm an. Ich ließ mich gerade von Naruto umherwirbeln, als ich in der losgelösten Pirouette gegen eine harte Brust stieß. Überrascht keuchte ich auf, als mich Sasukes Hände umfassten und so ein Umfallen verhinderten. Nicht mal ein Blatt Papier passte zwischen uns, als ich vorsichtig nach oben in sein Gesicht starrte. Diese Nähe verursachte automatisch Herzrasen, als die altbekannte Wärme in die Wangen schoss und ich atemlos nach Worten rang. Wir waren uns so nah wie vergangene Woche, als er mich geküsst hatte. Seine Lippen waren nur Zentimeter von meinen entfernt - wie gern ich sie wieder spüren würde. Auch er hatte dies wohl bemerkt, denn seine Augen ruhten ebenfalls kurz auf meinem Mund, bevor ein aufkommender Schluckauf meinerseits den Moment unterbrach. Räuspernd löste ich mich von ihm und strich meine Haare zurück, auch wenn sie noch an Ort und Stelle waren. "Ich...geh mal was trinken." sagte ich und verließ das kleine Grüppchen. Peinlich berührt musste ich feststellen, dass die anderen den Moment eben durchaus bemerkt hatten; Ino hob nur eine Augenbraue, ließ mich jedoch in die Küche verschwinden, um ein Glas Wasser zu trinken. Jenes half mir, meinen Kopf etwas klarer zu bekommen. Unbemerkt hatte sich Lana ebenfalls in die Küche begeben. Ihr verschwörerisches Grinsen verhieß definitiv nichts Gutes.

"Was gibt's?" fragte ich unschuldig. Sie warf unbewusst ihre Haare über die Schulter und trat näher heran. Wie konnte man so schön aussehen? Selbst aus der Nähe wirkte ihre Haut porentief rein und keinerlei Makel zierte sie. "Mich würde nur interessieren, warum du nicht mit Itachis kleinem Bruder zusammen bist. Das eben war doch Beweis genug." Stirnrunzelnd schüttelte ich den Kopf. "Beweis wofür?" Lana kicherte vergnügt, als würde sie mir ein Geheimnis verraten, welches ich bisher noch nicht kannte. "Dass ihr euch liebt, Dummerchen." Kurz biss ich mir auf die Lippe. "Du irrst dich leider." gab ich zu Bedenken. "Er liebt mich nicht."