Zu allem bereit!

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GUZMAN

„Gute Nacht, Cabron!"

***

Während der Fahrt merke ich, wie der Medikamentencocktail zu wirken beginnt. Die Schmerzen werden weniger und ich spüre, wie ich ruhiger werde. Doch die scheiss Wut, die sich noch in mir befindet und sich durch alle Organe frisst. Die Sonne geht schon unter, als ich endlich am Treffpunkt ankomme.

„Da bist du ja endlich!", begrüßt mich Santiago und funkelt mich wütend an. Neben ihm stehen zwei Männer, einer davon ist Rosas Vater, der andere wird Santiagos sein. Denn sie sehen sich ziemlich ähnlich aus, was man zu mir und meinem Alten nicht gerade behaupten kann. 

Ich habe zu viel Ähnlichkeit mit meiner Mutter, was ihn jedes Mal an ihren Tod und den schmerzlichen Verlust erinnert hat, was er an mir ausgelassen hat. Obwohl ich meine Mutter geliebt habe, war ich früher oft wütend auf sie und habe sie für ihren frühen Tod gehasst. Weil sie mich mit diesem Mann allein gelassen hat, heute weiß ich, dass sie das nicht gewollt hatte, aber als Kind sieht man die Dinge nie so klar.

„Ich bin hier, das reicht doch", knurre ich und baue mich vor ihm auf. Nur, weil er eine große Fresse hat, bedeutet das nicht, dass er der Anführer dieser Mission ist.

„Das reicht!", mischt sich der Unbekannte ein und bedenkt seinen Sohn mit einem eindeutigen Blick. Er hat braunes Haar, Knast-Tattoos an den Armen und stinkt nach Motorenöl. Er ist also Pepe, der dem die Werkstatt gehört, denke ich und frage mich, was er hier will.

„Hast du die Informationen?", fragt Salvatore. Seine Stimme klingt ruhig, als ob es nicht um seine Tochter gehen würde, die in Lebensgefahr schwebt. Doch in seinen Augen sehe ich den Sturm, der in ihm wütet und bin erleichtert. Denn, er liebt sie und das bedeutet, dass er alles tun würde, um sie zu retten. Auch etwas Dummes, was ich unbedingt verhindern muss. Rosa liebt ihren Vater, ist der Einzige direkte Verwandte, den sie hat. Ihm darf nichts zustoßen und dafür werde ich persönlich sorgen.

„Das Safehouse ist eine alte Lagerhalle", sage ich knapp und werde Jesus mit so viel Koks beschenken, wie er will. Denn er hat sich in die DEA-Server gehackt und das Safehouse lokalisiert.

„Und wie wollen wir Rosa befreien?", fragt Santiago dümmlich. Ich muss mich beherrschen ihm nicht wieder die Fresse zu polieren, also wende ich mich an ihren Vater.

„Ich habe das Notizbuch meines Vaters."

„Und wie soll uns ein Buch helfen?", unterbricht mich Santiago und kaut auf seinem grässlich süßlich riechenden Kaugummi. Wieder atme ich gegen die Aggression an, die sich in mir aufbaut und es kostet mich jede Menge Selbstbeherrschung es ihn nicht spüren zu lassen.

„Es enthält jede Menge belastende Beweise gegen meinen Vater. Ich werde es eintauschen, gegen Rosa", erkläre ich genervt. Bevor er noch etwas sagt, mischt sich sein Vater wieder ein. Wie es aussieht muss er immer als Schlichter dabei sein, denn der Kleine wird wohl noch nichts auf die Kette gekriegt haben. Denn genauso sieht er auch aus. Wie ein Nichtsnutz und Versager.

„Das klingt zwar alles schön und gut. Aber wie schalten wir die Agenten aus, die zweifelsohne dort wacheschieben werden", erkundigt sich Pepe, nachdem er Santiago weggeschickt hat, um etwas zu holen. Wahrscheinlich, um zu verhindern, dass wir wieder aufeinander los gehen, was ziemlich sicher noch passieren wird. Immerhin kann er mich jetzt nicht mehr unterbrechen und mit seinen dummen Sprüchen nerven. Doch jetzt hat Rosa oberste Priorität, wir müssen sie aus den Klauen der DEA befreien und sie in Sicherheit bringen.

„Wir werden da nicht blind reingehen, das wär glatter Selbstmord", meint Salvatore und sieht mich fragend an.

„Genau. Mein Kumpel, wird uns dadurch lotsen. Er sieht alles und wir sind per Knopf im Ohr miteinander verbunden", sage ich und sehe die beiden Männer nicken.

Gangs of Sinaloa - Killing LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt