37. Kakao und Marshmallows

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Levis Sicht:

"Und wenn Sie es so machen, erhalten Sie die Lösung der Gleichung", beendete Frau Bertner ihre öde lange Erklärung in Mathe. Jetzt hatte ich Schluss. Ich gab mir sehr viel Mühe mit allem. Ich machte fleißig Notizen und in den kleinen Zwischentests war ich auch nicht schlecht. Schnell packte ich meine Sachen zusammen. Ich wollte gerade aufstehen, als Frau Bertner sich vor mich platzierte. Ich hatte echt das Gefühlt, dass sie mich besonders beobachtete, weil sie mich immer so komisch ansah und auch mehr mit mir sprach, als mit den anderen hier im Kurs.

"Hören Sie mal, Levi. Wir fahren ja nächste Woche zu einem Ausflug. Leider hatte eine der Begleitpersonen abgesagt. Und da dachte ich mir, ob Sie Dr. Jäger fragen könnten. Ich weiß ja, dass Sie zur Zeit bei ihm wohnen." Ich fand es manchmal echt gruselig, dass diese Frau mehr wusste, als sie sollte. Sie war ja fast so wie Hanji... "Ich kann ihn ja mal fragen, ob- " - "Klar, gerne!", kam es dann auf einmal von der mir all zugut bekannten Stimme. Frau Bertner hatte sich ziemlich erschrocken, sie drahte sich um und blickte Eren an. Ich war selber etwas überrascht, dass er hier war. "Ahh. Dr. Jäger! Ja, wie schön! Wissen Sie, die eine Begleitperson kann leider nicht kommen.."- "Das ist kein Problem. Ich komme gerne mit. Ich müsste nur die genaueren Daten wissen. Dann schaue ich mal, ob ich Zeit habe." Erens Stimme war so schön. Ich achtete gar nicht auf ihr Gespräch, sondern schaute nur in sein Gesicht. Auf einmal hatte Eren seine Hand auf meine Schulter gelegt und mich wieder ins Hier und Jetzt gezogen. "Können wir?" Noch etwas überfordert nickte ich. Und so verließen wir Hand in Hand das Gebäude. Ich hatte einen roten Schal an, denn es wurde so allmählich kälter. Es war bereits Anfang Dezember.

"Ich wusste gar nicht, dass du mich abholst, aber danke."- "Ich wollte dich einfach mal überraschen. Außerdem gefällt es mir nicht, wenn du so alleine im Dunklen rumläufst - Aber gerne.", ich lächelte leicht, ehe ich ihn für einen Kuss zu mir runter zog. Dieser Kuss, auch noch so kurz, ließ meinen gesamten Körper aufwärmen. Ich nahm sein Gesicht in meine, leider kalten, Hände und küsste ihn nochmal. Er lächelte in den Kuss und löste sich darauf wieder von mir, eine Hand auf meine legend. "Du bist ganz kalt. Komm, gleich gibt es Kakao mit Marshmallows und eine warme Decke." Eren zog mich förmlich nach Hause, was ich gelassen über mich ergehen ließ.

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Ich machte es mir gerade mit einer Decke auf der Coach bequem und machte irgendeinen Weihnachtsfilm auf Netflix an. Einer dieser Klassiker, die schon Jahre alt sind, aber dennoch so modern waren. Kaum später betrat Eren das Wohnzimmer und reichte mir die Tasse, bevor er sich neben mich setzte. Ich lehnte mich an seine Schulter und schlürfte entspannt meinen warmen Kakao. Er küsste meinen Kopf, ehe er sich wieder dem Film widmete. Ich musste kurz schmunzeln. Was macht er nur mit mir? Vor nicht all zu langer Zeit hätte ich nie an einem Tag so viel gelächelt oder wäre gar so gut gelaunt. Schon verrückt, was eine einzelner Mensch so alles ausrichten kann.

"Eren?", sprach ich ganz leise. "Ja?"- "Kommst du mit auf den Ausflug?"- "Möchtest du das denn?", kam es dann von ihm. Ich setzt mich augenblicklich auf. "Was sollte ich denn dagegen haben?", fragte ich jedoch etwas verwirrt. "Ich weiß nicht. Aber soweit denke ich schon, dass ich Zeit habe. Ist auch mal schön, oder nicht?" Eren wuschelte mir fröhlich grinsend durch die Haare. Ich brummte genervt und lehnte mich wieder gegen seine Schulter. "Schon.. Ich fühle mich nur wie ein Kind. Ein Grundschulkind, was auf einen Ausflug geht. Ich hatte mir das irgendwie anders vorgestellt", sprach ich meine Gedanken aus. "Inwiefern?"- "Naja... Ich dachte es wäre alles, sagen wir es mal so, erwachsener. Nicht, wie Grundschulkinder mit einer Schlammtorte." Darauf fing er an zu lachen. Ich fand das aber gar nicht witzig und saß nur brummend daneben. "Ach, Levi. Also ich finde das gar nicht mal so schlecht! Ist doch witzig."- "Nicht, wenn du eine Lehrerin hast, die dich wirklich wie ein Grundschulkind behandelt!", zischte ich beleidigt. "Ach man, sei doch jetzt nicht beleidigt, Levi! Beleidigte Leberwurst." Und schon wurde ich auf den Schoß des Größeren gezogen. Er fing an meinen Bauch zu kitzeln. Er wusste genau, dass ich dort am anfälligsten war! Ich versuchte mir das Lachen zu verkneifen, was dann aber doch kläglich scheiterte und ich in ein tiefes Lachen verfiel.

"Du solltest öfter so lachen. Es klingt echt sehr schön", sprach Eren dann sehr ruhig und strich mir sanft über den Rücken. Wir waren danach ins Bett gegangen, da es dann doch ziemlich spät wurde. "Vielleicht. Manchmal kann ich eben nicht.", kam es nur müde von mir. Der Tag war auch für mich anstrengend. Nach kurzer Zeit schlief ich dann auch ein. Ich träumte, aber keine guten Dinge..

Heute etwas Kürzer! Morgen kommt aber ein längerer Teil XD

Trust Is Useless [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt