Kapitel 4, Ein gutes Team

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Es war kurz nach acht, als ich auf den Wecker schaute. Elijah hatte gesagt, es würde reichen, wenn wir um neun aufstehen würden. Langsam stieg ich aus dem Bett und griff nach meiner Strickjacke von gestern. Dann schlüpfte ich in meine Stiefel und verließ leise das Zimmer. Behutsam drückte ich die Klinke der Terrasse herunter und stellte mich in die Mitte, bis ich meinen Blick nach links wendete. Ich starrte in die weiten Augen von Klaus. „Ich wusste nicht, dass jemand schon wach ist, Entschuldige", stotterte ich peinlich berührt und zog meine Strickjacke über mein Negligee weiter zu. Noch peinlicher ging es wohl nicht? Ich drehte mich um und ging wieder rein. Im Zimmer zog ich mich an und ging wieder runter. Sollte ich raus gehen? Ich entschied erstmal die Kaffeemaschine anzumachen. Mit zwei Tassen trat ich auf die Veranda. „Möchtest du Kaffee?", fragte ich und sah zu Klaus. „Gerne", antwortete er und als ich ihm die Tasse reichte, sah ich die Umrisse des Sees auf einem Block den er in der anderen Hand hielt. Ich setzte mich ihm gegenüber an den Tisch. „Es tut mir wirklich leid, was eben passiert ist, ich dachte es wäre noch niemand auf", entschuldigte ich mich erneut. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, kein Problem. Ich war nur etwas Überrascht", entgegnete er und lächelte leicht. „Du bist also ein Frühaufsteher?", fragte ich. „Meistens, ja", antwortete er und stellte seine Tasse ab. „Wie war denn die erste Nacht, oder bist du auch eine Frühaufsteherin?", fragte er. „Wirklich gut. Eigentlich nicht, aber ich hatte wohl auf der Fahrt hier hin schon vorgeschlafen", sagte ich und kam mir vor wie eine Idiotin. Vorgeschlafen? War ich ein Kind? Zum Glück ging er nicht weiter darauf ein, sondern griff nach seinem Stift. Ich blickte auf den See und atmete die kühle und klare Morgenluft ein. „Wen haben wir denn hier?", begrüßte uns Kol. „Morgen", begrüßten Klaus und ich ihn fast zeitgleich. „Und Caroline, eine angenehme Nacht gehabt, oder haben dich Träume heimgesucht?", fragte er. Wie konnte er nur so früh am Morgen schon so gut gelaunt sein? „Wunderbar, ja ich habe tatsächlich geträumt. Von Rebekah", entgegnete ich. „Aber vielleicht war es auch gar kein Traum, wer weiß das schon", flüsterte Rebekah hinter ihm und er grinste erneut. Klaus schüttelte lachend den Kopf und auch Rebekah und ich mussten anfangen zu lachen. Ich folgte Rebekah in die Küche und Kol ließ sich auf meinem Platz nieder, auf dem ich vor ein paar Sekunden gesessen hatte.

Rebekah reichte mir einen Blutbeutel und wir stießen auf die erfolgreiche Reaktion von Kol an. „Ich konnte ihn noch nie so auf die Palme bringen", sagte Rebekah. „Gern geschehen", antwortete ich und Elijah trat durch die Tür. Rebekah hustete neben mir, sie hatte sich verschluckt. Nachdem sie sich beruhigt hatte, sah sie ihren Bruder erneut an. „Wer bist du und was hast du mit meinem Bruder gemacht?", fragte sie und ich lächelte als ich verstand worauf sie hinaus wollte. Er trug keinen Anzug, sondern Hose und Pullover. „Man kleidet sich immer dem Anlass nach entsprechend, Schwesterchen, aber das musst du anscheinend noch lernen", antwortete er lächelnd. „Ich trage ein Kleid, es soll nachher warm werden", erklärte sie ihr Outfit. „Und bis dahin und am Abend frierst du dich zu Tode", erwiderte er. „Erstens geht das nicht und zweitens habe ich ja auch noch eine Jacke eingepackt", entgegnete sie nun.

Elijah schnappte sich auch einen Blutbeutel, genauso wie Klaus und Kol, die zu uns gekommen waren. „Also seit ihr bereit?", fragte er und klatschte in die Hände. Wir nickten nur und schnappten uns unsere Sachen. Nach dem Zwischenfall mit Klaus, hatte ich mir ein Top, darüber einen Pulli, eine Jeans und meine Sneakers angezogen. Viel hatte Elijah nicht verraten, er hatte nur gesagt, wir würden wandern. Doch ich kannte die vier inzwischen ziemlich gut und konnte mir nicht vorstellen, dass sie viel in ihrer Freizeit wanderten. Wir gingen die lange Anfahrt vom Haus zurück und folgten Elijah bis zu einem Laden. „Outdoor Fun and more?", las Klaus vor und sah seinen Bruder verwirrt an. „Ja, genau. Aber sagen wir mal in unserem Style. Ich habe den Besitzer gebeten das Geocaching ein wenig zu verändern. Wir sahen ihn interessiert an, doch anstatt es uns zu erklären, klopfte Elijah an die Tür. „Sie müssen Herr Mikaelson sein, bitte kommen Sie doch rein", bat er und Elijah übertrat die Türschwelle. „Dürfen meine Geschwister und unsere Freundin Caroline auch rein?", stellte er sich dumm. „Natürlich, kommen Sie rein. Ich muss ihnen doch noch ein wenig erklären", sagte der Besitzer und wir folgten Elijah. „Also wie Sie mich gebeten haben, wird ihre Route nicht zusammen verfolgt. Es wird zwei Teams geben, die wir gleich anhand eines Tests feststellen werden. Der Drang zu gewinnen war jetzt bei jedem geweckt. „Wie gesagt, es gibt zwei Routen, die allerdings zu einem Ziel führen, wer zuerst ankommt hat gewonnen", fügte der Besitzer hinzu. „Langweiliges Geocaching im Mikaelson Style, nicht schlecht Elijah", lobte Kol ihn. Elijah lächelte und widmete sich wieder dem Besitzer zu. „Also kommen wir zum Start. Ich werde Ihnen gleich zwei Seiten Fragebögen mit je zehn Fragen aushändigen und die Personen mit den meisten zueinander passenden Antworten bilden ein Team", erklärte er und dann nahmen wir alle an dem großen Tisch in der Mitte Platz.

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