Kapitel 3, Das Haus am See

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Wir hatten unsere Wecker auf sechs Uhr gestellt, damit wir wenigstens noch ein paar Stunden schlafen konnten, doch dann brach das reinste Chaos aus. „Wie viele Sachen braucht man für eine Woche?", fragte Rebekah und stand in meiner Tür. „Ich habe keine Ahnung und sah meine Klamotten an, die verstreut auf dem Boden lagen und in der Mitte mein Koffer. Ich wusste die Shoppingtour mit Rebekah war ein großer Fehler, für meine weitere Tour würde mein Koffer wahrscheinlich nicht mehr zu gehen, aber da ich nur für eine Woche packen musste, hatte ich alle Sachen rausgenommen. „Ich denke ich packe zwei Kleider ein, zwei Hosen und meinen schwarzen Rock, dazu auch drei Oberteile. Allerdings hadere ich mit meinen Schuhen", erklärte ich. „Das hört sich schon mal gut an, ich geh wieder rüber", antwortete Rebekah und ging mit einem tiefen Seufzer in ihr Zimmer um das Chaos dort in Ordnung zu bringen.

Es war nun mittlerweile fünf vor Acht und Rebekah lag auf meinem Koffer, damit ich den Reißverschluss zu ziehen konnte. Ihren hatten wir mit großer Not auch schon zu bekommen. „Nur noch die letzte Seite", erklärte ich und Rebekah verlagerte ihr Gewicht auf die Seite. Mit einem Ruck zog ich ihn zu. „Wir sind doch die besten", erklärte sie. „Ja, eine perfekte Punktlandung", stimmte ich ihr erfreut zu und wir klatschten uns ab. Ich zog meine Jeansjacke über, schnappte mir meine Tasche und rollte den Koffer bis zur Treppe, als mein Handy klingelte. Es war Stefan. „Mist", entfuhr es mir. Ich wollte ihn gestern eigentlich Anrufen. „Hey", begrüßte ich ihn und fuhr den Griff meines Koffers hoch, als Rebekah den Flur betrat. „Ich dachte du wolltest dich gestern melden?", fragte er. „Ja, ich weiß. Es tut mir leid, ich habe es vergessen", entschuldigte ich mich. „Kein Problem, daher rufe ich dich ja jetzt an", erklärte er und Rebekah schulterte ihren Koffer die Treppe runter. „Ich freu mich wirklich das du Anrufst, aber kann ich dich vielleicht gleich zurück rufen?", fragte ich. „Klar", sagte er und ich steckte mein Handy zurück.

Unser Gepäck war verstaut und wir hatten uns gerade Angeschnallt, als Rebekah auch schon eine Flasche Champagner öffnete. „Es ist fünf Minuten nach Acht?", fragte ich. „Na und, wir haben Urlaub", erwiderte sie und lächelte. Ich lächelte auch. „Wo du recht hast, hast du recht", antwortete ich und wir stießen an. Nachdem wir einige Minuten gefahren waren, holte ich mein Handy hervor. „Ich telefoniere schnell mit Stefan und sage ihm dass ich eine Woche weg bin", erklärte ich und hielt Rebekah mein Handy unter die Nase. „Alles klar. Ich versuch noch eine Runde zu schlafen", murmelte sie und rutschte weiter in den Sitz. „Hey", sagte Stefan erneut. „Sorry, das ich vergessen habe Anzurufen, aber gestern war es irgendwie so stressig und Abends waren wir doch bei Klaus, Rebekahs Bruder", versuchte ich zu erklären. „Ich weiß, daher habe ich es gestern Abend erst gar nicht versucht", erklärte er. „Wie geht es Euch denn so?", fragte ich. „Ganz gut, Bonnie ist zu ihrer Mutter gefahren, Elena und Damon turteln was das Zeug hält, Tyler und Matt sind ständig, aus unerfindlichen Gründen am Trainieren und ich habe mir ein neues Hobby zu gelegt", antwortete er. „Ein Hobby?", fragte ich interessiert. „Ich versuche mich am Handwerken", erklärte er. „Oh, wow", sagte ich erstaunt. „Ja, ich wollte eigentlich immer damit anfangen und jetzt wo ich mal wieder so richtig Zeit habe", erzählte er. Stefan hatte zwar mit uns auch erneut die High School abgeschlossen, dennoch hatte er nicht weiter gemacht. Ich wusste, auf Dauer brauchte er eine Beschäftigung und anscheinend hatte er sie jetzt gefunden. „Bist du im Auto?", wechselte er das Thema. „Ähm, ja", antwortete ich. „Darüber wollte ich auch mit dir sprechen", fügte ich hinzu. „Elijah, also der älteste Bruder von Rebekah hat uns für eine Woche Urlaub eingeladen und wir sind nun auf dem Weg", erklärte ich ihm. „Du fährst mit vier Ur-Vampiren weg?", fragte er entsetzt. Ich sah zu Rebekah, doch sie schien zu schlafen. „Ja", antwortete ich knapp und konnte seine Reaktion nicht verstehen. „Du allein mit denen, im Hotel?", fragte er. „Wir haben ein Haus", erklärte ich. „Du kennst die doch überhaupt nicht und fährst einfach so mit?", fragte Stefan immer noch völlig entsetzt. „Rebekah ist meine Freundin, ich kenne sie schon einige Wochen und ihre Brüder sind wirklich nett, du solltest nicht immer alles glauben was Leute erzählen. Ich finde du hast keinen Grund dich darüber aufzuregen", entgegnete ich. „Das sehe ich anders, hat dein Verstand kurz pausiert oder was ist mit dir los?", fragte er sauer. „Stefan, ich versteh echt nicht, wieso du dich so darüber aufregst, du kennst sie doch gar nicht", setzte ich ihm entgegen. „Genau, ich kenne sie nicht und du auch nicht und fährst einfach mit ihnen zusammen weg". „Stefan mir wird das hier zu blöd", sagte ich und wartete auf eine Antwort. Ich hörte seinen Atem, er ging ein wenig schneller. „Stefan, ich wollte dir lediglich erzählen, dass ich eine Woche weg bin. Meiner Mom, Bonnie und Elena schreibe ich jetzt noch", murmelte ich und legte dann auf.

Liebe für die EwigkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt