Kapitel 21, Ehrlichkeit

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Beim Frühstück herrschte unterschiedliche Stimmung. Ich wollte mit Klaus sprechen, doch ich fand einfach keinen richtigen Moment. Daher schickte mir Rebekah auch immer tadelnde Blicke zu. Ich genehmigte mir erstmal eine angenehme Dusche. Die Anspannung fiel von mir ab und meine Gedanken schienen durch den Dampf benebelt zu werden. Wieso konnte ich nicht für immer hier drinnen bleiben. „Liebes?", fragte Klaus vor der Tür plötzlich. „Ja?", rief ich. „Bonnie ist hier, sie wollte nochmal alles durchgehen", erklärte er. „Ich komme gleich", antwortete ich und beendete meine Dusche.

Die Stunden rannten nur so und es war kurz vor vier Uhr. Ich hatte mich in unser Zimmer zurückgezogen und strich langsam immer wieder über meinen Bauch. „Wir sollten gehen", rief Klaus nun. „Care?", rief Kol, nachdem ich keine Antwort gab. Kurz darauf streckte Klaus seinen Kopf durch die Tür. „Alles in Ordnung, Liebes?", fragte er. „Ja, alles gut", erwiderte ich. „Auch wenn ich merke, dass das nicht stimmt", sagte er als ich durch die Tür trat. „Ich bin einfach etwas nervös", sagte ich und sah zu Rebekah. Auch ihr Gesicht, war leicht blass. „Dann lasst uns fahren, umso schneller ist es vorbei", eröffnete Elijah. Schweigsam fuhren wir zur altem Lockwood Keller, dort in der Nähe war eine kleine Lichtung, die dafür perfekt war.

Als wir ausstiegen, ergriff ich Rebekahs Hand. Die anderen waren schon da, Bonnie hatte alles vorbereitet und Elena hatte sich an Damons Arm geklammert. Sie war wohl auch etwas aufgeregt. Je näher wir kamen umso mehr hatte ich das Gefühl nicht mehr Atmen zu können. Ich bekam einfach keine Luft mehr. „Seid ihr bereit?", fragte Bonnie. Die drei Brüder nickten und Bonnie schien das als Einverständnis zu sehen. „Care, würdest du dich bitte mir gegenüber stellen. Ich ließ Rebekahs Hand los, ging auf sie zu und stoppte dann. „Es geht nicht. Du kannst den Zauber nicht sprechen", unterbrach ich ihre Handlungen. „Was? Wieso?", fragte sie verwirrt. „Warum soll Bonnie den Zauber nicht sprechen?", fragte Klaus plötzlich etwas aufgebracht. Ich sah zu Rebekah und sie stellte sich neben mich. „Es gibt etwas was ich dir die letzten Tage sagen wollte, aber ich fand einfach nicht den richtigen Moment", startete ich. „Was ist so wichtig, dass Bonnie den Zauber nicht sprechen soll?", fragte er. „Was ist wenn sich der ganze Zauber löst und ich sie verliere?", erklärte ich ernst und strich über meinen Bauch. Alle sahen mich erschrocken an. Klaus Stimme stockte, als er ansetzte. „Du willst den Aufhebungszauber nicht", schlussfolgerte er und sah mich dann wütend und verwirrt an. „Erst nach der Geburt, ich will dieses ungewisse Risiko nicht eingehen", antwortete ich. „Daran habe ich nicht gedacht, aber dennoch das kann doch nicht dein ernst sein? Hast du schon mal daran gedacht, was passiert, wenn der Zauber nicht funktioniert?", fragte er leise. „Natürlich habe ich daran gedacht, aber sie ist unser Wunder". „Das weiß ich, aber was ist wenn sie da ist, der Zauber nicht funktioniert und du stirbst?", jetzt flammte wieder seine Wut auf und ich wusste, dass es nur seine versteckten Gefühle waren, da er mich nicht verlieren wollte. „Klaus, bitte. Versuch es zu verstehen, ich will und kann es nicht", flehte ich. „Ich weiß, aber du wirst vielleicht sterben. Wir leben jetzt schon die ganzen Monate mit dieser Angst. Jetzt haben wir einen Zauber und du willst warten", antwortete er. „Das ist mir klar, aber ansonsten stirbt vielleicht unsere Tochter", entgegnete ich. Daraufhin war er sprachlos.

„Nik, wir haben doch alle Zauber bis auf den letzten. Die Kleine kommt auf die Welt und dann haben wir noch drei Monate Zeit", erklärte Rebekah langsam. Die anderen hatten unsere Diskussion schweigsam verfolgt. „Du entscheidest dich gegen Caroline?", fragte er. „Nein und du weißt das würde ich nie, aber es ist die beste Lösung", entgegnete seine Schwester. „Aus dir spricht nur deine Angst und das weißt du. Ich habe entschieden zu warten, es wird alles gut werden", erklärte ich wieder. „Woher willst du das wissen?", fragte er und seine Stimme war ruhiger geworden, die angst sprach aus ihm. „Weil ich den Rest der Ewigkeit mit dir und unserer Tochter verbringen möchte, daher gebe ich nicht auf", antwortete ich und ging auf ihn zu. „Ich habe einfach...", er brach ab. „Ich weiß, ich auch. Aber ich liebe dich über alles", erklärte ich und legte meine Hand an seine Wange. Er zog mich zu sich und wir krönten die Entscheidung mit einem Kuss. Als wir uns trennten, räusperte sich Elijah kurz. „Also pausiert mein Zauber erstmal", stellte Bonnie fest. „Ja, aber wir werden auf dich zurück kommen", antwortete Klaus und ich war mehr als erleichtert.

Die Stimmung danach war seltsam, aber meine Freunde konnten meine Gründe verstehen, auch wenn sie eher zu Klaus Seite tendierten. Wir blieben noch eine Woche in Mystic Falls und genossen einfach mal die Zeit. Die Zeit der angespannten Suche und der Angst sollte erst einmal vorbei sein. Ich hatte mit Klaus und seinen Geschwistern danach noch viel geredet. Sie kamen meinem Wunsch, wenn auch etwas wiederwillig nach einfach ihr Leben zu genießen und sich erstmal keine Gedanken zu machen. Am letzten Tag hatte ich auch meiner Mom von meinem oder unserem Plan erzählt und ich musste ihr Versprechen, mich jede Woche mindestens einmal zu melden.


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