2 Monate später
Der Wind zerzauste sanft mein Haar und umspielte meinen Körper, während wir über das Land flogen. Die Sonne ging gerade auf und glitzerte auf dem Meer. Der Frühling wich langsam, sehr langsam dem Sommer. Es wurde wärmer, die Leute wurden fröhlicher. Das Wetter war beständiger. In der Ferne sahen wir die Feuerbringer über die Ebene laufen, Fireheart unter ihnen. Ein Leben in der Box war nichts für ihn, wie ich wusste. Doch er kam immer zu mir, vergewisserte sich, dass es mir gut ging. Ab und an blieb er länger, manchmal kürzer, doch seine Absicht war klar.
Er mochte mich und würde mich immer besuchen kommen. Cas flog etwas schneller. Der Wind zerrte jetzt an meinen Haaren, doch das war mir egal. Einem Sonnenaufgang zuzusehen und dabei auf dem Rücken eines Drachen sitzen, das war magisch. Das Gefühl der Freiheit legte sich über mich, während wir über den Himmel glitten. Mittlerweile ging es mir besser. Mit jedem Tag heilte Cas mich ein bisschen mehr. Auch den anderen ging es besser. Mein Vater hatte mittlerweile auch alles in die Wege geleitet, dass ich bei ihnen bleiben konnte. Und es gab ein Programm für die Bürger, bei dem sie die Drachen näher kennenlernen konnten und verstehen würden, warum wir sie schützen. Der Wunsch nach einer Familie war noch immer groß, doch Cas und die anderen gehörten auch zu meiner Familie.
Lächelnd strich ich über seine Schuppen. Sein Blick glitt zu mir in seinen Augen glomm Feuer auf. Ich wusste, dass er es mochte. Besonders, wenn ich es so zärtlich tat. Doch heute würde ich alles tun um ihn aus der Reserve zu locken. In den letzten beiden Monaten hatte er sich zurückgehalten. Sehr zurückgehalten. Immer wenn ich gesagt hatte, er sollte zumindest den ersten Schritt der Bindung machen, hatte er sich gesträubt aus Angst, er würde die Kontrolle verlieren. Irgendwann war ich zu dem Schluss gekommen, dass wir dann einfach beides auf einmal machen, doch das passte ihm noch weniger. Er sträubte sich und versuchte ein Gentleman zu sein.
Cas wusste, dass mein Verlust nicht einfach war und er wollte mich auf gar keinen Fall zu etwas zwingen, dass ich nicht verkraftete. Doch ich war so weit. Ich wollte mich an ihn binden. Für immer. Nicht erst in ein paar Monaten. Jetzt. Ich wollte es jetzt tun. Auf der einen Seite konnte man das vielleicht respektlos nennen, doch ich wusste, dass meine Mutter genau das gewollt hatte. Natürlich vermisste ich sie und natürlich hätte ich mir gewünscht, dass sie blieb und dass wir wieder eine Familie wurden, doch manche Dinge konnte man nicht ändern. Ich konnte nicht ewig in der Vergangenheit leben, denn dann verpasste ich meine Zukunft mit Cas.
Er schien das anders zu sehen. Er wollte noch warten. Es machte mich krank. Er wandte den Hals, so dass meine Hand von seinen Schuppen glitt und schnaubte. Trotzig legte ich meine Hand wieder auf seinen Hals und strich erneut darüber, fühlte die warmen Schuppen unter meiner Haut. Er stieß ein warnendes Grollen aus. »Was ist denn? Darf ich dich nun nicht mehr anfassen?« Eine Warnung blitzte in seinen Augen auf und er flog weiter. Seufzend genoss ich den Sonnenaufgang. Er hatte das hier vorgeschlagen. Ich verstand, dass er es mit mir genießen wollte aber ich hielt es nicht länger aus.
Er hielt sich immer zurück, doch ich war nicht blind. Da war Hunger in seinen Augen, der gleiche Hunger der in meinem Inneren tobte. Ich wollte es endlich tun. Ich wollte die Bindung vollziehen. Das war ja nicht falsch. Denn er war mein Gefährte. Wozu warten? Dennoch hielt ich mich während dem Sonnenaufgang zurück. Ich genoss es, wie die Sonne langsam höher wanderte und ihre Strahlen nach und nach das Land flutete und ein goldenes Licht tauchte. Etwa eine Stunde später, als wir landeten, hatte ich einen Plan.
Als Cas sich diesmal verwandelte, starrte ich ungeniert auf seinen Körper. Erst auf seine beharrte Brust, über die ich unbedingt streichen wollte, dann auf seine Bauchmuskeln. Er stieß ein Knurren aus und beeilte sich, sich Hemd, Hose, Unterwäsche und Schuhe überzuziehen. Dabei beobachtete ich jede Bewegung seiner Muskeln. Beobachtete wie sie unter seiner gebräunten Haut arbeiteten und biss mir auf die Lippe. Weiter nach unten als seinen Bauch sah ich nicht. Und doch schien es ihn auf die Palme zu bringen. »Covina. Was soll das?« Seine Stimme war rau, sein Blick dunkel. Ein freches Grinsen schlich sich auf meine Lippen. »Darf ich dich nicht ansehen? Das ist ein sehr schöner Anblick.«
Cas starrte mich an. Es schien zu dauern bis er begriff, was ich heute bezwecken wollte. Dann schien er zu verstehen und erstarrte. »Ich möchte nicht, dass du überstürzt eine Entscheidung triffst. Ich möchte es nicht ausnutzen, wenn es dir noch schlecht geht. Verstehst du? Ic-« Mit schnellen Schritten war ich bei ihm, dann hatte ich meine Lippen auf seine gepresst. Im ersten Moment wollte er zurückweichen, doch als er die Dringlichkeit und die Leidenschaft in meinem Kuss bemerkte, küsste er mich begierig zurück. Unser Kuss war nicht sanft, sondern wild und drückte unser Begehren füreinander aus. Der Kuss wurde von Sekunde zu Sekunde hitziger. Irgendwann hob er mich hoch. Als ich mich so an ihn klammerte spürte ich etwas Hartes.
Ich grinste in den Kuss und ließ mich von ihm tragen. Der Weg bis zum Zimmer kam mir unendlich lang vor, auch wenn ich ihn küsste. Immer wieder musste ich mich davon abhalten ihm die Kleidung vom Leib zu reißen. In den Gängen hörte ich Kichern und Pfiffe, doch ich ignorierte es. Als Cas kurz vor unserem Zimmer begann meinen Hals zu küssen, setzte mein Verstand für einen Moment aus und ein Keuchen kam über meine Lippen. »Cas...« Er saugte an meiner Haut, löste einen Hand von mir, um die Tür aufzumachen, nur um sie, als wir im Zimmer waren, mit dem Fuß zuzustoßen. Schweratmend trug er mich zum Bett und ließ mich darauf sinken. Er stand vor dem Bett und betrachtete mich mit glühendem Blick.
»Du bist sicher, dass du das willst?« Ich nickte. »Nein, sag es.« Der raue Befehl in seiner Stimme ließ keine Widerworte zu. »Ich will das du mich endlich vollständig zu deiner Gefährtin machst, bevor ich wahnsinnig werde.« Ein freches Grinsen schlich sich auf seine Lippen, dann legte er sich über mich und küsste meinen Hals. Kurz darauf gruben sich spitze Zähne in meine Haut und ich stöhnte auf. Unzählige Empfindungen strömten auf mich ein, während etwas Blut meinen Hals hinunterrann. Stöhnen krallte ich mich an ihn um Halt zu finden. Ich spürte alles auf einmal. Diese Empfindungen waren wunderschön, trugen aber herbei, dass mir unerträglich heiß wurde.
Ich wollte die Klamotten loswerden, doch ich rührte mich nicht. Das hier war viel zu schön. Irgendwann, als ich aus meiner Trance erwachte, zog Cas mich aus. Keuchend und atemlos sah ich ihm dabei zu. Das Mal an meinem Hals kribbelte und wurde erst besser, als seine Hände über meinen Körper strichen und er einen Kuss auf sein Mal hauchte. Mein Körper erschauerte und ich stieß ein Wimmern aus. Mit dunklem Blick sah er mich an und dann zog er auch sich aus. Mit wild klopfendem Herzen wartete ich darauf, dass er mich endlich vollständig zu seiner Gefährtin machte. »Das ist auch mein erstes Mal. Also falls es nicht gut wird, dann musst es mir sagen. Ich habe keine Ahnung.«
Ich lachte herzhaft auf. »Das ist mir egal, Cas. Du machst bestimmt nicht viel falsch. Außerdem können wir zusammen lernen.« Er lächelte und dann spürte ich ihn an meinem Eingang. Eine Sekunde später machte er mich ganz zu seiner Gefährtin und ich war sicher, dass die ganze Burg das hören konnte. »Lass uns zusammen lernen, meine Gefährtin«, hauchte er in mein Ohr. Ich grinste. »Ja, mein Gefährte.«
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Dragon Heart ✔
FantasyDrachen wurden damals für die Energie in ihren Herzen gejagt, die Menschen dazu verhelfen kann, länger zu leben. Bis die Drachen mit Hilfe der Hexen eine Mauer zogen, die alle tötete, die unehrliche Absichten hatten. In all der Zeit hat niemand es g...