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Schmerzerfüllt legst du dich hin, Jungkook steht immer noch vor dem Bett.
Voller Tränen wendest du dich auf die andere Seite, möchtest nicht Zeigen, dass es weh getan hat.
Und in der nächsten Sekunde kommt er immer näher, berührt dein Gesicht sanft mit seinen Fingern.
Er sieht deine traurigen Augen, dein verschmiertes Make-up. Viel zu Emotional, denkt er. Immer noch unreif, pubertierend.
Je länger er dich so ansiehst, desto schneller verschwindet das sichere Gefühl. Viel zu Jung, um es jetzt zutun. Vielleicht in einem Jahr würde er es wagen.
Aber nicht heute. Nein, heute wird er nicht mit dir schlafen.
Mit seiner Nasenspitze fährt er deinen Hals entlang, deine Hände wandern zu seinen Schultern.
Er flüstert die ein paar beruhigende Worte zu. Fast empfindet er für dich Mitleid, obwohl du nach einer Bestrafung förmlich gebettelt hast.
Forschend siehst du ihn an, als er nur einige Zentimeter von deinem Gesicht entfernt ist. Schließlich berührst du seine Wange. In dem Moment würdest du gerne wissen, was er denkt. Er jedoch weiß er genau, was du denkst, was du von ihm hältst. Du magst ihn etwas zu sehr, mehr als es ihm gefällt.
Und als wüsstest du, was er vorhat, zieht du ihn immer näher an dich, willst ihn küssen und verführen, aber er wendet sein Gesicht, sodass deine Lippen nur seine Wange streifen.
Enttäuscht lässt du deine Arme fallen, während er aufsteht. Bevor er duschen geht, schaut er noch einmal zu dir. »Wenn du nicht mehr minderjährig bist.«, zwinkert er kurz und verschwindet.
Unglaubwürdig schaust du ihm hinterher. Jungkook wurde bereits intim mit dir, jedoch habt ihr nie miteinander geschlafen, das würde die Grenzen überschreiten. Seine Grenzen.
Aber das lässt du nicht mit dir machen. Nicht heute. Du schleichst dich ins Badezimmer. Die große, glasige Dusche gibt seine nackte gestalt Preis.
Langsam löst du dich von deinem Bademantel, berührst vorsichtig seine breiten Schultern, bis hin zu seinem Rücken.
Er stemmt beide Hände gegen die Fliesen, schaut frustriert nach unten, während das Kalte Wasser von seiner Nase, Lippen und Kinn abtropft.
Zufrieden umarmst du ihn von hinten, lässt deine Lippen sanft über seine Haut streifen. Auch du wirst nun nass und gerade als er sich umdreht und deinen nackten Oberkörper gegen seinen presst, spürst du das kalte Wasser aus jedem Blutgefäß.
»Wieso hörst du nie auf mich?« Mit einer Hand umklammert er dein schmales Gesicht, drückt etwas fester zu. Und bestrafen könnte er dich auch schließlich nicht mehr, da es das ist, was du willst. Da du Daddy issues hast.
Konzentriert fährt er mit dem Daumen über deine Lippen, ehe er ihn auch schon zwischen deine Zähne lenkt. Fest beißt du zu, ein Lächeln schleicht sich auf seinen Lippen.
»Wenn du nicht mit mir schläft, dann werde ich mit vielen anderen Männern Sex haben, die noch attraktiver sind und wahrscheinlich besser als du im Bett.«, sieht ihn mit großen Augen an, wie ein kleines Kind.
Gelogen. Alles, was du gesagt hast war gelogen. Du kannst dir nicht vorstellen einen attraktiveren Mann als Jungkook zu finden. Und dass sie besser im Bett wären ist ebenfalls gelogen.
»Denkst du, du könntest mich eifersüchtig machen?«, ein freches Lächeln bildet sich auf seinen Lippen. Ein wenig fühlst du dich ertappt. »Hast du gedacht ich führe keine sexuelle Beziehung mit anderen Frauen?«, hält er die Hand gespielt geschockt vor dem Mund, das Wasser langsam über seine Schultern laufend.
Verwundert ziehst du die Augenbrauen zusammen, bist überrascht von seiner plötzlich arroganten Art. Denkt er, dass du eifersüchtig geworden bist?
»Yoongi hatte recht...«, klatschst du lachend. Als Jungkook diesen Namen hört, steigen ihm die Nackenhaare zu Berge. »Mr. Jeon ist wirklich nicht so reif, wie er immer tut.«, legst du den Kopf etwas zur Seite, beobachtest ihn genauer.
»Interessant, wie schnell du deine Gefühle änderst.«, kommt er dir ein Stück näher, zuckst leicht zusammen, als die kalten Fliesen dein Rücken berühren. »Gerade hast du noch drum gebettelt, dich Wund zu bestrafen und danach auseinanderzunehmen, aber jetzt hast du eine große Klappe und meinst mich beim duschen voll labern zu können.« Eure Gesichter sind nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Du weißt nicht, ob du ihn küssen oder schlagen willst.
Seufzend entfernt er sich von dir, schaut genervt zur Seite. »Aber ich weiß wieso...«, stützt er seine Hände in die Hüfte und schaut zu Boden, ab und zu auch auf deinen Körper. »Weil du eifersüchtig bist.«, schauen nur seine Augen auf.
Jetzt willst du ihn schlagen, aber du und die Wand hinter dir sind wie verschweißt. Langsam fühlst du dich auch wieder unwohl, möchtest dich wieder anziehen und verschwinden.
»Ich habe oft genug gesagt, dass das hier nichts ernstes werden kann.«, dreht er das Wasser wieder ab. »Zieh sich wieder an, ich fahre dich nach Hause.«, nimmt er sich ein Handtuch und wickelt es um seine Hüfte.
Mit gemischten Gefühlen stehst du immer noch in der Dusche, hörst aufmerksam zu, wie die letzen Tropfen aus dem Duschkopf zu Boden fallen.
[...]
Wütend stellst du dich wieder hin, schaltest das Licht an nachdem du über etwas gestolpert bist.
Du hast ganz vergessen, dass du noch weiter packen musst, denn schließlich seid ihr in weniger als zwei Tagen wieder in euer altes Zuhause.
Während du eine Kiste mit deinen Büchern füllst, klopft jemand an der Tür. »Die Tür steht weit offen.«, erwiderst du genervt, denn du bist immer noch gereizt von Jungkooks Worten und der Tatsache, dass ihr wieder zurück müsst.
»Seit wann so ärgerlich«, ertönt eine dir viel zu bekannte Stimme. Sie schallt im ganzen Zimmer und spielt sich tausendmal wieder in deinem Kopf ab.
Ein Ekel und Hass baut sich in dir auf, Tränen steigen hoch. Aber nicht jetzt, denkst du. Du hast deiner Mutter versprochen, dass du nicht ihr im Weg stehen wirst. Sie wird selbst irgendwann merken, welche Felsen er auf ihrem Weg stellt.
»Hallo Arthur.«, drehst du dich um, versuchst so stark wie möglich zu wirken.
»Jahre sind vergangen und du nennst deinen Vater immer noch bei seinem Vornamen.«, lächelt er in einem Mundwinkel.
