-Zayn-Jeder war gestresst, niemand hatte Zeit. Alle waren beschäftigt damit ihre Prüfungen zu schreiben, zu lernen und Hausarbeiten zu verbessern. Und ich? Ich lag in meinem Bett, blätterte durch Fachliteratur für Sportwissenschaften und lauschte meiner Musik. Die ersten Töne von Closer erklangen aus meiner Box und ich fing direkt an mit den Fingern passend zum Beat auf dem Buch rum zu tippeln. Meine Laune stieg innerhalb weniger Sekunden und auf meinen Lippen machte sich ein grinsen breit. Ich hatte mein Herz an diese Band verloren. Kings of Leon waren einfach Künstler. Sie zauberten verdammt gute Lieder und bereiteten mir auch eine verdammt gute Stimmung. Mit ihnen konnte ich auch jedes mal abschalten und mich auf was anderes Konzentrieren. Das lesen viel mir direkt leichter und mit den Erklärungen von Niall verstand ich sogar den Fachjargon.
Apropos Niall. Seit dem wir uns so in den Haaren hatten trat ich ihm nicht mehr unter die Augen. Er verzog sich auch jedes mal wenn ich zu Louis oder Harry kam. Wo er hing ging wusste ich nicht, das war mir aber auch herzlich egal. Als Use Somebody aus den Boxen ertönte wollte ich schnell weiter drücken. Eigentlich wollte ich dieses Lied nicht mehr hören. Doch genau in diesem Moment klopfte es an meiner Tür. Also sprang ich vom Bett und öffnete die Tür. „Ich wusste gar nicht, dass du Kings of Leon hörst." wurde ich von Louis grinsend begrüßt. „Du weisst noch so einiges nicht über mich." murmelte ich und schloss hinter ihm die Tür. Er lies sich stöhnend auf mein Bett fallen und schaute auf das Buch. „Du liest dir das echt durch?" fragte er verblüfft und ich nickte. Ihm schien alles aus dem Gesicht zu fallen als er mich nicken sah. Das verstand ich nicht ganz. „Wieso?" harkte ich nach. „Naja sowas... weiß man doch wenn man im Unterricht aufpasst?" lachte er und schlug das Buch zu. „Naja Louis, es ist eben nicht jeder so wie du." bemerkte ich und lies mich neben ihn fallen. Wir starrten Löcher in die Luft und lauschten den Klängen von Kings of Leon und The Script, bis es wieder an meiner Tür klopfte. Scheinbar hatten sie heute mein Zimmer als Treffpunkt ausgemacht. Louis sprang auf und riss die Tür auf nur um dann Harry um dem Hals zu fallen und ihm irgendwelche dreckigen Wörter ins Ohr zu säuseln. Dieser blickte mich mit großen Augen an und wurde buchstäblich so rot wie eine Tomate. Gott ich betete jetzt schon, dass die beiden sich wenigstens hier zusammenrissen und nicht übereinander herfielen.
„Was macht ihr eigentlich hier?" platzte es dann aus mir raus als beide auf meinem Bett platz nahmen und ich den Schreibtischstuhl für mich beanspruchte. „Unsere Prüfungen sind vorbei, wir haben jetzt erstmal lern pause. Und uns ist langweilig." verkündete Louis. „Außerdem müssen wir jemanden nerven. Niall ist permanent bei Georg und Liam bei irgendeinem Mädchen. Und du bist eben noch hier." grinste Harry dann. „Also bin ich nur eine Notlösung?" fragte ich dann leicht enttäuscht, lies es mir aber nicht anmerken. „Nein niemals Zayn." brach es aus Louis hinaus. „Wir mögen dich doch, mindestens genauso sehr wie Niall und Liam." grinsten beide. Ich schüttelte den Kopf. Es war mir echt ein Rätsel. Das alles hier. Ich hatte die beiden echt ins Herz geschlossen und wollte sie auch nicht mehr missen aber irgendwie fand ich schon, dass das alles irgendwie merkwürdig war.
Als wir uns am Abend dazu entschlossen eine Verbindungsparty zu besuchen wurde ich direkt wieder von Louis unter die Fittiche genommen. Er wollte mir zeigen wie schön das leben am College sein konnte und ehrlich gesagt machte ich mir Gedanken darum ob es wieder so enden würde wie das letzte mal. Ich hatte wirklich keine Lust mir irgendwas einzuschmeißen, genauso wenig wie einen vollrausch zu haben und mir am nächsten Morgen meinen Mageninhalt anzuschauen. Das war wirklich etwas auf das ich verzichten konnte. Mit mulmigen Gefühl schlüpfte ich in eine wasted Jeans und zog mir einen Schwarzen Turtleneck an. Meine Haare gelte ich etwas zurecht und dieselte mich mit reichlich Parfüm ein. Auch wenn ich eine Freundin hatte konnte ich wenigstens gut riechen und gut aussehen. Sie machte sich darum auch keine Sorgen denn ich Liebte nur sie. Und das war ihr bewusst.
Auf der Party ging es schon richtig ab. Der Alkohol floss in Massen und es stank bestialisch nach Gras. Mir war schon bewusst wie dieser Abend enden würde. „Eyyyy Malik!" irgendein Kerl kam schwankend auf mich zu und drückte mir einen Drink in die Hand. Wer das war wusste ich definitiv nicht. Er kam mir aber irgendwie bekannt vor. Louis riss mich weg und zog mich hinter sich her. Mein Drink war als wir stehen blieben nur noch halbvoll also blickte ich ihn beleidigt an. „Du hattest doch nicht vor das wirklich zu trinken oder?" grinste er. Ich schüttelte den Kopf und schon drückte er mir eine Flasche Bier in die Hand. Ich nippte dran, drehte mich um und blickte auf die Menge. „Horan ist auch hier." rief Louis über die Laute Musik hinweg.
Dezent angetrunken wankte ich mich durch die tanzende Meute. Ich hatte die Zeit völlig aus den Augen verloren und wusste auch nicht mehr wo Louis und Harry waren. Ich hatte sie verloren. Das war ein verdammt großes Problem. Suchend schob ich mich durch den Raum und knallte dann voll gegen jemanden. „Alter gehts noch!" motzte er direkt und drehte sich zu mir um. Und so wie es das Schicksal wollte war es Niall, der nun seinen kompletten Drink auf seinem Shirt hatte. Einen pinken Drink auf einem weißen Shirt. „Hoppla." murmelte ich. Er blickte mich verwundert an und schüttelte dann schnaubend den Kopf. Scheinbar war er immer noch nicht gut auf mich zu sprechen. „Alter was ist dein scheiss Problem?" maulte ich und funkelte ihn böse an. „Du hast mein Shirt zerstört!" kam es genauso sauer zurück. „Kann ich was dafür dass du so ein hässliches Shirt mit nem Pinken Drink überschüttest?" ging ich ihn an. Wieso war er nur so ein Hitzkopf? „Hättest du mich nicht gerempelt wär das niemals passiert!" schrie er über die Musik hinweg. Er ging mir tierisch auf die Nerven. „Dann steh nicht im weg rum!" gab ich von mir, rempelte ihn nochmal an und ging dann raus. Er war mir dicht auf den Fersen, das merkte ich. Trotzdem drehte ich mich nicht zu ihm um. Als ich Louis fand wurden meine Schritte schneller.
„Malik, Horan!" begrüßte er uns mit einem seligen grinsen im Gesicht. Der war drauf. „Ich hab euch so vermisst." er schlang seine Arme um uns. Niall und ich wurden gezwungen Körperkontakt aufzubauen. Und das war mir echt zu viel. Ich schubste Louis von mir und ging ein paar schritte zurück. „Magst du mich gar nicht?" fragte er schmollend. „Doch klar aber ich will nicht so viel nähe." Das ich es wegen Niall nicht wollte musste er jetzt nicht unbedingt wissen. Dieser blickte mich allerdings vorwurfsvoll an. „Ich wollte nur sagen dass ich jetzt gehe. Ich bin verdammt müde." berichtete ich dann und vernahm ein leises „pussy." von Louis. Kopfschüttelnd ging ich davon und war verdammt froh als ich den vertrauten Boden des Campus unter meinen Füßen hatte.
Seufzend lies ich mich auf eine Bank nieder und machte mir eine Zigarette an. Ich wollte abschalten, aber meine Gedanken schweiften ständig ab. Zu Gigi und Niall. Wieso? „Zayn?" seine Stimme kroch mir durch Mark und Bein. „Hm?" ich blickte auf und starrte in seine Augen. „Bist du nüchtern?" kam es leise von ihm. Ich nickte. Er lies sich neben mich fallen und starrte auf seine Hände. „Wieso sind wir so?" kam es dann nachdenklich von ihm. „Wie sind wir denn?" hauchte ich. „So aggressiv dem andern gegenüber." murmelte er und schaute zu mir. Ich zuckte ratlos mit den Schultern. „Weil du mir weh getan hast." sagte ich dann und vernahm ein Seufzen von ihm. Ich weiss dass ihn das Thema nervte aber ich hatte damit noch nicht abgeschlossen. „Weisst du Zayn, ich hatte nie damit gerechnet dich je wieder zu sehen. Und ich war auch absolut nicht darauf vorbereitet. Ich hatte jetzt einige Wochen zeit das nochmal alles zu bedenken." fing er an. „Ich auch. Und ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass es entweder funktioniert oder wir uns einfach weiterhin aus dem weg gehen." ich schaute ihn herausfordernd an und konnte merken wie mein Herz in tausend teile zersprang. Wahrscheinlich weil ich wusste, dass ich ihn wieder verlieren würde. Obwohl ich ihn noch nicht mal wirklich hatte.
DU LIEST GERADE
If i got you
FanfictionIm College sollte man sich sexuell ausleben, Partys feiern oder lernen, betrunken zu Vorlesungen kommen, in der Bibliothek schlafen, Essenschlachten veranstalten, nackt durch die Gänge rennen, klopfstreiche an fremden Türen spielen, viel Kaffee trin...