Too much Alcohol

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-Zayn-

Die Tage vergingen und ich musste wirklich zu geben, dass ich die Zeit mit Gigi absolut nicht genießen konnte. Es war mir schon zu viel dass sie überhaupt hier aufkreuzte. Eine Ankündigung wäre meines Erachtens nach sinnvoll gewesen. Noch dazu stand Niall heulend vor meiner Türe und Gigi rief mich rücksichtslos zurück. Natürlich hätte ich ihm helfen können, für ihn da sein können und so ein Zeug. Aber Gigi hätte mich eh nicht gelassen. Die Tage, die sie noch da war, verbrachten wir mit streiten und Versöhnungen. Aber um ehrlich zu sein war das weder schön, noch so wie es vor ein paar Monaten war. Ich wollte so etwas nicht mehr.

Grinsend stand sie vor mir und legte die arme um meinen Hals. „Ich werde dich vermissen." hauchte sie. Ich nickte. Sollte ich es jetzt tun? Irgendetwas schrie ganz laut in mir dass ich es tun soll. Und der gesunde verstand in mir schrie ich solle es lassen. Aber was war nun richtig? Bevor ich auch nur nachdenken konnte ratterten die Wörter nur so aus mir raus. „Weißt du Gi, ich liebe dich wirklich. Und ich werde dich auch unfassbar vermissen. Aber das war absolut nicht so wie vor ein paar Wochen. Ich bin kein Mensch der für Fernbeziehungen geschaffen ist und es tut mir wirklich leid dir jetzt das Herz zu brechen, aber ich möchte das beenden." Sie schaute mich verwirrt an und schüttelte fassungslos den Kopf. „Das kann jetzt nicht wahr sein." murmelte sie und riss sich von mir los. „Ich hatte gedacht ich wäre die Frau deines Lebens?" fragte sie dann und tränen strömten über ihre Wangen. „Gott Gi, ich... das bist du auch. Und ich werd nie wieder jemanden finden der wie du ist. Das will ich auch nicht. Aber ich kann das so nicht. Ich will dich 24/7 um mich haben und dich nicht alle 2-3 Wochen mal für 2 tage sehen." gab ich zu. Sie nickte verständlich. „Vielleicht ist es einfach der Falsche Zeitpunkt für uns beide." fragend blickte sie zu mir. Ich nickte. Ich wusste gar nichts mehr. Mein Kopf war leergefegt. Und nachdem sie mein Zimmer verlassen hatte war auch dieses leer. Sie nahm alles mit, all ihre Sachen waren weg. Das Bild von uns, die Sachen die uns verbunden hatten. In mir prangte ein Loch und ich hatte absolut keinen Plan wie ich dieses Füllen konnte. Bis mir Louis einfiel.

Wir hatten zwar Montag und ich hatte morgen definitiv Unterricht, da ich ja noch keine Prüfungen hatte, aber das war mir herzlich egal und ich beschloss mit Louis und Harry ordentlich feiern zu gehen. Sie wussten noch nichts von ihrem Glück aber die beiden würden zu solch einer Gelegenheit niemals nein sagen. Das war mir bereits klar. Frisch geduscht, mit Handtuch um der Hüfte, stand ich nun vor meinem Kleiderschrank und begutachtete meine Klamotten. Am besten wäre es, wenn ich etwas anziehen würde worin mich meine Freunde noch nicht gesehen hatten. Außerdem brauchte ich definitiv einen neuen Style. Sowas wie einen Tapetenwechsel, nur eben für mich selbst. Meine Haare könnte ich auch kürzer schneiden. Aber diesen Gedanken warf ich relativ schnell wieder über Board. Ich durchstöberte meinen Schrank und mir fiel eine Hose in die Hände, welche ich noch nie an hatte. Und ich musste ehrlich zu geben, dass mir diese gefiel. Sie war Kahki grün, mit solchen wie soll ich sagen? Karos drauf? Dazu zog ich mir mein weißes fast gleich gemustertes Hemd vom Bügel, schlüpfte in eine Jeans Jacke und zog mir meine Lederboots an. Jap, so konnte ich definitiv raus gehen. Meine Haare lies ich einfach Luft trocknen und mir ins Gesicht hängen. Und schon war ich auf dem Weg zu Louis' Zimmer.

Schon ein paar Meter vor seiner Tür konnte ich beide stöhnen hören. Trotzdem klopfte ich an die Tür und wartete kurz ab. Jedoch öffnete keiner von beiden die Tür. Es wurde immer Lauter und ich stand kurz vor der Verzweiflung. Irgendwie war das echt widerlich. Also setzte ich meinen Weg fort. Ich konnte auch allein Party machen. Schnellen Schrittes ging ich die Treppe runter und musste bremsen, sonst wär ich Niall wieder voll rein gerannt. „Was ist denn mit dir los?" platze es aus mir heraus als ich seinen Blick sah. Er sah aus wie sieben Tage Regenwetter. Und wüsste ich es nicht besser könnte man meinen er heult schon seit dem Tag als er bei mir gewesen ist und ich ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen hatte. „Nichts." gab er leise zurück. Ich zog missmutig eine Augenbraue nach oben. Nach Nichts sah das definitiv nicht aus. „Okay, du willst nicht reden. Schon okay. Aber saufen vielleicht?" fragte ich ihn dann gerade raus. Er nickte nur leicht aber ich sah es. „Gut dann geh dich bitte umziehen." riet ich ihm und schaute ihn auffordernd an.

Als er dann nach einer gefühlten Ewigkeit endlich aus seinem Zimmer trat musste ich kurz schlucken. Er hatte eine ziemlich enge schwarze Stoffhose an und trug dazu ein kurzärmliges gestreiftes Hemd, zwei Knöpfe offen also entschied ich mich dazu meins auch aufzuknöpfen. Er sah verdammt gut aus und diesen Style kannte ich definitiv nicht von ihm. Gemeinsam machten wir dann die Straßen London's unsicher. Als wir uns in irgendeinem Pub niederließen und Niall sein keine Ahnung wie vieltes Guinnes trank fing er an zu erzählen. Er erzählte mir von seinem Umzug, davon wie schwer es ihm viel mich und die andern zurück zu lassen, davon wie glücklich er war als Louis ihn direkt unter seine Fittiche nahm und ihm das Leben zeigte. Er grinste dabei als er von Louis sprach und ich fing an mich zu fragen ob er es auch tat als er über mich gesprochen hatte, oder ob ich all die Jahre ein Tabuthema war. Ich bemerkte gar nicht, wie er sich sein nächstes Guinnes bestellte und mir ein Sex on the Beach aufgetischt wurde. „Bah Niall." lallte ich schon leicht. „Du willst doch nicht dass ich dieses Gesöff trinke?" fragt ich ihn und mir viel alles aus dem Gesicht. Er fing an zu lachen. So wie damals. Und ich bekam flashbacks. Schnell stand ich auf und rannte zur Toilette, klammerte mich ans Waschbecken und schloss die Augen.

Wir waren gerade 15 Jahre alt. Ich war kurz vor meinem 16 Geburtstag und wir fingen an uns langsam zu Männern zu entwickeln und unsere Prioritäten zu setzen. Während Niall's Prioritäten der Schule galten, galten meine den Mädchen an der Highschool. Als ich ihm mal wieder von einer unglaublichen Nacht erzählte die in die Geschichte hätte eingehen müssen, weil das Mädchen mit welchem ich schlafen wollte sich genau vor mir übergab fing er an laut los zu lachen. Er lachte mit allem was er hatte. Man konnte sehen, dass er nicht nur auf Höflichkeit lachte sondern weil er es wirklich amüsant fand. Und genau in diesem Moment achtete ich nur auf ihn. Auf seine Augen, sein Lachen, seine Gesten. Und mir wurde schlagartig klar, dass ich für meinen besten Freund schwärmte. Ich mochte ihn mehr als ich sollte. Mehr als ich durfte. Ich wusste, dass ich eine kleine Schwäche für Jungs hatte, ich hatte auch schon mit einigen geschlafen. Aber da war ich jedes Mal betrunken. Und so richtig daran erinnern konnte ich mich nicht. 

Plötzlich stiess die Tür auf und Niall kam rein. „Du bist aufgesprungen und weg gerannt als hätte dich ne Tarantel gestochen." bemerkte er. „Ich... ich muss dir was erzählen." murmelte ich und ging wieder an unseren kleinen abgelegenen Tisch. Als er sich setzte nahm ich einen großen Schluck von diesem Tussengesöff und fing an. „Gigi und ich haben uns getrennt." haute ich raus und er fiel fast vom Stuhl. „Wieso denn das?" fragt er dann. „Irgendwie lief es nicht mehr so und ich will einfach jemanden um mich haben und nicht auf Distanz, verstehst du?" ich blickte ihm tief in die Augen und er nickte. „Georg und ich sind auch nicht mehr zusammen." murmelte er dann und ich konnte sehen, dass ihm die Tränen in die Augen stiegen. „Warum?" fragte ich dann etwas taktlos. Er erklärte mir dass sie sich gestritten hatten und das Georg ihn mehr oder weniger vor die Wahl gestellt hatte. „Also ich will nich böse klingen, aber ich verprügle ihn gerne für dich." gab ich grinsend zu. Er winkte nur ab und meinte „lass uns einfach trinken." Und das taten wir. Wir tranken, bis es nicht mehr schön war, unterhielten uns mit irgendwelchen Menschen aus London, schlossen Freundschaften zu Männern, welche doppelt so als wie wir waren und genossen den Abend. Irgendwann, als das Pub zu machte, wankten wir arm in arm zum College zurück.

„Shit" lachte Niall, ich beäugte ihn fragend. „Was ist denn jetzt?" lallte ich. „Ich hab keinen Schlüssel und Harry schläft wie ein Stein." sein lachen wurde lauter. „Dann musst du wohl bei mir schlafen." ich fing auch an zu lachen und beäugte ihn fragend. Er zuckte mit den Schultern und so liefen wir in Richtung mein Zimmer. Ich schloss, mit Umwegen, meine Türe auf, lies Niall eintreten und schlug die Türe etwas unsanft zu. Mein Wecker würde in 3 Stunden klingeln, aber das war mir herzlich egal. Ich entledigte mich meiner Klamotten und schlüpfte unter die Decke. Niall tat es mir gleich und legte sich dann neben mich. „Wie in alten zeiten." grinste er und schnappte sich eine Kuscheldecke welche ich als Stopper zwischen mich und die Wand gelegt hatte. Ich merkte erst jetzt wie müde ich war und plötzlich fielen mir die Augen zu, ich spürte nur, wie breit sich Niall im Bett machte und auf einmal war ich weg.

If i got youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt