Thoughts

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-Niall-

Ein einziger Anruf und ich änderte meine Meinung sofort. Ein Anruf der alles veränderte. Es war früh morgens, ich glaube 5 Uhr oder so, mein Handy klingelte unaufhörlich. Ich drückte den Anrufer ein paar Mal weg aber dieser Anrufer stellte sich als sehr nervig heraus. Als mein Blick sich klärte und ich Louis seinen Namen erkannte ging ich ran und musste direkt mein Handy weg von meinem Ohr halten. Ich verstand nicht was er von mir wollte, es war einfach zu früh. „LOUIS" meinte ich dann sehr laut ins Telefon. „Wenn du so durcheinander redest versteh ich kein einziges Wort." Meinte ich dann gereizt. Gott wie ich es hasste so aus dem Schlaf gerissen zu werden. „Niall... Zayn... Unfall... Krankenhaus... Koma..." das war alles was ich heraus filtern konnte. „Zayn hatte einen Unfall und liegt im Koma" fragte ich nochmal nach nur um ganz sicher zu sein das ich es auch richtig verstanden habe. Er bejahte das anscheinst noch, aber ich hatte schon aufgelegt. Ich musste wieder zurück nach London. Auf der Stelle.

Ich stand auf und fing an zu packen. Leise war ich gerade nicht, aber das war mir egal. Ich konnte jetzt keine Rücksicht auf Greg oder Denise, das war seine Freundin seit neustem, nehmen. Ich konnte nicht anders. Während ich meine Hose anzog stolperte ich schon in den Flur. Meine Tasche flog in eine Ecke und ich strampelte mich fertig in meine Jeans und danach in die Schuhe. Die Schlafzimmertür von Greg flog auf und er schaute mich aggressiv an. Oh, vielleicht hätte ich doch ein wenig leiser sein sollen. Er sah nicht wirklich glücklich aus. „Sag Mal Niall hast du sie eigentlich noch alle?!" er bemühte sich leise zu sprechen und seine Wut zu unterdrücken. Ob ihm das so gelang, darüber konnte man jetzt streiten. „Ich... ja ich habe sie noch alle, aber du verstehst das doch nicht. Zayn er..." und mehr bekam ich nicht raus ehe ich anfing wie ein kleines Mädchen zu heulen.

Gott war ich erbärmlich. Ich ignorierte ihn erst Tage lang und jetzt heul ich wegen ihm wie sonst was. Mittlerweile denke ich wirklich ich habe Stimmungsschwankungen. Das konnte doch nicht normal sein. Greg nahm mich in den Arm und ich krallte mich augenblicklich an ihm fest.

„Was ist denn mit Zayn?" fragte er mich jetzt sanft und besorgt. „Er hatte einen Unfall und liegt es im Koma." Brachte ich dann leise raus und schaute zu ihm hoch. Er zog scharf die Luft ein und drückte mich an sich. „Beruhig dich bitte erstmal und dann sehen wir weiter, ja? Ich suche dir auch einen Zug oder frag Denise ob sie dich zumindest fahren kann." Murmelte er leise in meine Haare. Danach machte er uns beiden einen Kaffee und dann warteten wir darauf das entweder Züge fuhren oder Denise wach wurde. Je nachdem was als erstes zutraf für dies entschiede ich mich dann auch.

Es kam dann wie es kommen musste und ich saß wieder im Zug. Denise hätte mich auch gerne gefahren, aber sie musste leider arbeiten. Es dauerte noch drei Stunden und ich war wieder in London. Gerade fühlte ich mich wie in so einem schlechten Liebesfilm. Es regnete, mein Kopf lehnte am Fenster und ich hing meinen Gedanken nach. Aus meinen Kopfhörern dröhnte ‚Kings of Leons Use Somebody' und ich blinzelte die aufkommenden Tränen weg. Wie konnte ich nur so blöd sein und mich in Zayn Malik den Playboy schlecht hin verlieben? Ich hatte wirklich das Gefühl, dass er sich geändert hatte, aber mein Gefühl hat mich ja nicht das erste Mal getäuscht. Vielleicht lag es auch an mir das er wieder in seine alten Verhaltensmuster zurückgefallen ist, weil ich keine Beziehung wollte. Mein Blick wanderte zu meinem Handy und ich musste schlucken. Ich hatte einen verpassten Anruf mit einer Voice Mail von Zayn. Ich drückte auf Play und musste hart schlucken. Er war betrunken, das merkte ich nach den ersten paar Worten schon. Ich musste schmunzeln. Und dann... ja dann kamen die Worte, die mir den Boden unter den Füßen wegrissen und ich das Bedürfnis hatte die vier Kaffee, die ich hatte, wieder rauf zu würgen, aber ich unterdrückte das. Er machte sich sorgen um mich. Ich bedeutete ihm die Welt. Ohne mich konnte er nicht glücklich werde. Hart schluckte ich, aber es brachte einfach nichts. Einzelne Tränen verließen meinen Augenwinkel, unaufhörlich. Beruhigt habe ich mich erst wieder kurz bevor ich in London angekommen bin. Die Müdigkeit hat mich eingeholt und ich schleppte mich müde zum Campus und ins Wohnheim. Auf dem Weg kamen mir Harry und Louis entgegen. Beide schauten betrübt zu Boden und übersahen mich beinahe wäre ich Louis nicht in die Arme gestolpert, weil ich über meine eigenen Füße stolperte. „Ach sieh mal einer an. Der verlorene Sohn ist wieder hier." Louis grinste mich frech an woraufhin ich nur den Kopf schütteln konnte. „Jaja wir freuen uns alle das Niall wieder da ist, aber ich wäre euch sehr verbunden, wenn ihr euch endlich wieder loslassen könntet." Murmelte Harry eifersüchtig was mich zum Lachen brachte. Schnell brachte ich meine Sachen ins Zimmer und dann machten wir uns gemeinsam mit Liam auf den Weg ins Krankenhaus. Vorher haben wir noch Zayn Lieblingsgebäck in der Cafeteria geholt. Auf dem Weg ins Krankenhaus, wir nahmen ausnahmsweise Louis seinen Wagen, quetschten mich die anderen darüber aus was ich bei Greg gemacht habe und wie es mir erging. Andersherum machte ich dasselbe bei ihnen und erfuhr somit das Zayn anscheinend einen neuen Freund namens Henry hätte und er mir ziemlich ähnlichsah. Das war doch verrückt. Aber alle waren derselben Meinung, nämlich das Zayn das nur machte, weil er nicht mit mir zusammen sein konnte. Er wollte sich laut den anderen nur ablenken und über den Schmerz hinwegkommen. Prompt hatte ich wieder ein schlechtes Gewissen und vergewaltigte meine Unterlippe. Mittlerweile war sie mehr als spröde von dem ganzen herumbeißen.

Im Krankenhaus angekommen machten wir uns gemeinsam auf den Weg zu dem Zimmer indem Zayn liegen sollte. Die anderen drei gingen vor während ich im Hintergrund blieb. Zayn nahm mich gar nicht wahr weshalb ich hinten an der Wand stehen blieb. Stumm beobachtete ich das Geschehen. Er freute sich über den Muffin und den Cappuccino. Die anderen erzählten ihm was er alles in der Uni verpasst hatte und wie das Training lief. Auch erfuhren wir das Louis Tomlinson die Ehrenvolle Aufgabe hatte Zayn als Kapitän vertreten sollte bis dieser wieder spielen durfte.
Irgendwann schlief Zayn dann ein und die anderen drei machten sich auf den Heimweg, ich stattdessen setzte mich auf den Stuhl, der neben dem Bett stand und beobachtete ihn. Sein Gesicht sah noch leicht eingefallen aus und seine Haare hingen ihn matt ins Gesicht. Im Großen und Ganzen sah er einfach noch verdammt krank aus auch wenn er diesen Eindruck nicht mehr machte.

Ich musste selbst eingenickt sein, weil als ich wach wurde war Zayn nicht mehr in seinem Bett. Schnell sah ich mich um nur um dann die Toilettenspülung zu hören. Erleichtert atmete ich aus und wartete dann auf Zayn. Langsam und leise fluchend kam er zurück gehumpelt und schaute mich dann überrascht an. Ich glaube er sah mich jetzt das erste Mal. Ich schmunzelte ihn an und wank ihm zu. „Was tust du denn hier? Versteh mich jetzt nicht falsch aber die bist der letzte mit dem ich hier gerechnet habe. Ich mein du hast alle möglichen Kontaktversuche von mir abgeblockt und ignoriert." Sein Ton kling nicht wirklich scharf aber auch nicht wirklich freundlich. Er war verletzt und das sah man ihm an. Er setzte sich mir gegenüber und schaute mich abwartend an. Ich atmete ein-, zwei- und dreimal tief durch und blickte auf den Boden. Wo sollte ich denn anfangen? Konnte ich überhaupt anfangen? Aber die allergrößte Frage war, soll ich ihm von meinen Gefühlen erzählen? Ich seufzte tonlos auf und hatte wieder das dringende Bedürfnis zu flüchten.
„Zayn du hörst jetzt einfach mal zu und unterbrichst mich nicht." ich schaute ihn Ernst an und er nickte daraufhin nur.
„Also gut... wo fang ich nur an? Damals als ich aus Mullingar geflüchtet bin und dich zurückgelassen habe, habe ich nicht nur dein Herz, sondern auch mein eigenes gebrochen. Ich weiß es war nicht die feine englische Art aber darüber haben wir schon Mal gesprochen. Dann hatten wir Jahre lang kein Kontakt und dann tauchst du einfach in der Uni auf. Ich habe damit nicht gerechnet. Dann brichst du mir die Nase und haust einfach ab. Wir haben uns wieder angenähert und haben wieder deine Freundschaft entwickelt. Ich habe mich noch nie so glücklich geschätzt als du meinem Vorschlag eingegangen bist und die Freundschaft neu aufgebaut hast. Ich habe gedacht jetzt kann es nur noch Berg auf gehen, aber ich habe mich getäuscht. An dem Abend an dem Georg Schluss gemacht hat warst du mein einziger Zufluchtsort, aber Gigi war da und wollte dich unbedingt in deinem Bett haben. Ich hatte euch gestört und es war mir so unendlich peinlich gewesen. Ein paar Tage später erzählst du mir dann das ihr euch auch getrennt habt und ich wusste nicht in welchem Film ich bin. Wir haben uns beide irgendwie getröstet und ich war mir von Anfang an bewusst das ich noch keine neue Beziehung eingehen konnte oder wollte. Eines Abends hast du mich dann auch irgendwie vor die Wahl gestellt, es passierte dir wahrscheinlich unbewusst, und ich habe mich wieder so überfordert gefühlt und du hast mich getröstet. Dann hat dieses „So ganz unter Freunde" Ding angefangen und ich fand es schön sowie es lief. Aber du wolltest mehr was du mir auch zu verstehen gegeben hast. Ich war dir dann auch so dankbar das du auf mich Rücksicht genommen hast und einfach dieses „Ficken" hingenommen hast. Und dann bist du einmal auf meinem Schoß eingeschlafen und das ohne das wir miteinander geschlafen haben. Und in dem Moment ist mir klar geworden ich habe mich in dich verliebt. Ich wollte es dir sagen. Ich habe euer Training besucht und du hast mir schon so einen komischen Blick zugeworfen, den ich nicht einordnen konnte. Ich stand dann vor der Umkleide und du bist als nicht rausgekommen. Als ich dann rein ging habe ich dich und diesen Henry gesehen wie du ihn fickst. Meine Sicherrungen sind durchgebrannt und ich bin abgehauen. Du hast mich so in die Vergangenheit zurückgeworfen. Ich hatte wieder Georg vor Augen der mich auch schon betrogen hat. Ich konnte nicht anders und musste dich ignorieren. Ich habe es nicht ertragen mit dir zu sprechen und ich wollte dich wieder aus meinem Leben streichen. Und dann ruft mich Louis heute früh an, dass wohlgemerkt um fünf Uhr, und sagt mir das du einen Unfall hattest. Ich konnte nicht anders und musste herkommen." Ich bin während meiner ‚Rede' im Zimmer auf und ab gegangen, habe Tränen in die Augen bekommen und stand kurz vor einer Panikattacke. Gott ich habe mich bestimmt so zum Affen gemacht und er würde mich bestimmt auslachen.

Zayn hat dazu erstmal nichts mehr gesagt und ich bin mit ihm eine rauchen gegangen. Er rauchte und ich kutschierte ihn im Rollstuhl umher. Er bekam danach sein Abendessen und wir saßen uns stillschweigend gegenüber. Es war eine wirklich angenehme Stille und wir genossen sie beide. Ich legte mich dann zu ihm ins Bett und er nahm mich in den Arm so wie noch vor ein paar Wochen. Beide schliefen wir mit einem Lächeln ein.

If i got youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt