Kapitel 15

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Louis P.o.V.

Ich lag mit Harry auf einer Wiese. Er hatte mir gerade seine Liebe gestanden und mich geküsst. In mir hatte alles gekribbelt und ich war so glücklich wie noch nie. Endlich war er mein fester Freund! Nun hatte er beide Arme um mich geschlungen und hielt mich fest bei sich, während mein Kopf auf seiner Brust lag und er mit meinen Haaren spielte. Ich verteilte leichte Küsse auf seiner Brust und er welche auf meinem Haar. "Ich liebe dich so sehr, mein kleiner Boo." Flüsterte er mir ins Ohr. Ich schloss lächelnd meine Augen.

Als ich sie wieder öffnete lag ich, an Harry gekuschelt, in seinem Bett und lauschte seinem Herzschlag, sowie seinem gleichmäßigen Atem. Er schlief noch. Langsam stützte ich mich auf meine Arme und betrachtete sein Gesicht. Die wunderschön braunen, lockigen, verstrubbelten, aber trotzdem weichen Haare, seine Augenlieder, die dieses wunderschöne Grün, dass an einen warmen Sommertag auf einer Wiese erinnert, außer er war traurig, dann erinnerte es an einen nebligen Wald, verdeckten. Dann gab es noch seine Wangen, in denen sich, wenn er lächelte süße Grübchen bildeten, in die man einfach reinpieksen musste.

Und zu guter letzt sein Mund. Seine Lippen waren so voll und weich,seine Unterlippe voller als die Oberlippe. Wenn er sprach beobachtete ich immer wie sie sich bewegten und stark hervor traten. Und diese Lippen wollte ich jetzt unbedingt auf meinen spüren weshalb ich beschloss, ihn wach zu küssen.

Ganz sanft legte ich meine Lippen auf seine und übte leichten Druck aus. Er öffnete langsam seine Augen und sah mich dann erschroken an. Ich löste mich von ihm und sah ihn verwirrt an. "Hazza, was ist denn los?!" "Ähm, warum hast du mich geküsst?" "Ähm, wir sind zusammen?!" "Seit wann?!"

Und da realisierte ich es. Wir waren schon wach! Ich träumte nicht mehr! Oh man, was dachte er denn jetzt von mir? "Lou? LOU! Was ist denn jetzt los?" Er wedelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum. "Oh Gott... ich muss... ganz schnell weg." Und schon rannte ich aus seinem Zimmer. Ich hörte ihn noch hinter mir rufen. "Lou, warte doch mal." Doch ich ignorierte es ebenso wie die Tränen, die meine Wangen hinunterliefen.

Ich rannte geradewegs in das Bad von Harry und mir, da er ja gestern meine Klingen entsorgen musste und schloss hinter mir ab. Dann ließ ich mich langsam an der Türe hinabgleiten und stützte meinen Kopf in meine Hände. Wieso passierte immer mir so etwas?! Warum war ich so dumm?! Warum brachte ich immer alle Menschen dazu, mich zu hassen?! WARUM?!

Ich schluchtzte laut auf und wankte dann zu dem gegenüberliegenden Badezimmerschrank. Ich öffnete ihn und suchte meinen Rasierer. Als ich ihn gefunden hatte, holte ich die Klinge heraus und setzte mich wieder an die Wand. Ich ignorierte Harry, der wie wild an die Tür klopfte und immer wieder meinen Namen rief. Ich setzte die Klinge an und begann, diese durch die Haut an meinem Unterarm zu ziehen. In diesem Moment war es mir egal, ob man die Schnitte später sehen würde. Ich zog mir viele Schnitte zu, jeder mit einem eigenen Grund, der tiefste jedoch war dafür, dass ich von Harry geträumt und ihn GEKÜSST hatte! Ich meine, wie dumm muss man denn sein?!

Ich setzte gerade zu einem erneuten Schnitt an, als plötzlich die Tür aufsprang und ein tränenüberströmter Harry herein gestürzt kam. "LOU?!" Seine Stimme überschlug sich und als er mich sah, begann er noch stärker zu weinen. "LOU! HÖR SOFORT AUF DAMIT! WO HAST DU DIE DENN JETZT NOCH HER?!" Er deutete auf die Klinge und als ich nicht reagiere, stürmte er auf mich zu und schlug sie mir aus der Hand, bevor er sich neben mich stzte und mich, darauf bedacht meinen Arm nicht zu berühren, in eine feste Umarmung zog.

"Oh man Lou, mach sowas nie wieder, ja? Du hast mir so einen Schrecken eingejagt, dass glaubst du gar nicht", schluchzte er in mein Ohr und zog mich noch fester an sich. Ich nickte leicht und er seufzt erleichtert auf. "So, jetzt lass mal deinen Arm sehen", meinte er, nachdem er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte.

Er löste sich leicht von mir und hielt meinen Arm vorsichtig an meinem Handgelenk fest. Er betrachtete ihn stumm, bevor er über mich drüber in den Schrank griff und eine Salbe und einen Verband herauszog. "Halte still, es kann jetzt etwas brennen, ja?" Ich nickte und beobachtete seine Bewegungen.

Vorsichtig tupfte er das gesamte Blut ab und schmierte dann behutsam etwas von der Salbe drauf. Es brannte höllisch, doch ich bewegte mich nicht. Zuletzt wickelte er mir noch den Verband um den Arm. "So, fertig. Komm, steh auf." Er hielt mir seine Hand hin, die ich zögerlich ergriff. Er zog mich hoch und behielt meine Hand dann fest in seiner, während wir zurück in sein Zimmer liefen. Ich hatte Angst vor seinem Wutausbruch, der jetzt ja wohl folgen musste.

In seinem Zimmer führte er mich zum Bett und drückte mich sanft, aber bestimmt, darauf, bevor er sich, immer noch meine Hand halten, mir gegenüber hinsetzte. Ich sah auf die Bettdecke, da ich mich nicht traute, ihn anzusehen.

Er legte sanft eine Hand an mein Kinn und drückte es etwas hinauf, sodass ich ihn gezwungenermaßen ansehen musste. Sein Blick war aus unerklärlichen Gründen sanft und besorgt. "Warum hast du...es...jetzt wieder getan?" Ich zuckte die Schultern, wollte nicht reden. "War es, weil du mich wachgeküsst hast?"

Ich nickte zögerlich. "Aber das fand ich gar nicht schlimm! Im Gegenteil, es war eine sehr schöne Art, geweckt zu werden!" Er sah mich, während er das sagte, schüchtern an, während ich nur die Augen weit aufriss. Er fand das schön?! "Was?!" Es war mehr ein Flüstern meinerseits. "Ich fand das schön. Und naja... ich denke ich... l-liebe... dich." Er wurde immer leiser und verstummte schließlich ganz, und während er das gesagt hatte, hatte er auf unsere Hände geschaut und nervös mit meinen Fingern gespielt. Er liebte mich?! Ich konnte mir das nicht vorstellen. "Lou?", fragte er vorsichtig, nachdem ich eine Weile geschwiegen hatte.

Da traf mich eine Erkenntnis! "Du...du sagst das jetzt aus Mitleid, oder?" "Nein!", beteuerte er, doch ich konnte ihm nicht glauben und schüttelte nur den Kopf. "Das... das kann nicht sein. Mich kann man nicht lieben!", murmelte ich. "Doch! Und ich werde dir das beweisen!" "Aber wie denn?" "Lass mich nur machen..."

New Family (larry stylinson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt