Eine neue Freundin

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Catherine hatte bestimmt eine halbe Stunde am Boden gelegen, bevor sie sich auf ihren Besen schwang um zu trainieren. Sie hatte ganz andere Methoden als der Slytherinjunge. Er übte den Schnatz zu finden, während die Hufflepuff ihre Ausdauer, Schnelligkeit und Flexibilität mit dem Besen ausklügelte. Während sie das tat achtete sie nicht auf die anderen Spieler oder die Zuschauer, es waren nur sie und ihr Besen. Das Fliegen half ihr ihre Probleme zu verarbeiten und machte sie wieder glücklich. Heute wollte Cath eine sogenannte Spirale ausprobieren, denn mit dieser war sie schnell und konnte gleichzeitig einem Klatscher gut ausweichen. Dabei drehte man sich bis man kaum noch zu erkennen war, doch das war nicht so einfach, wie es sich anhörte. Das Mädchen versuchte die Spirale sehr oft, doch flog jedes Mal vom Besen oder konnte ihn nicht mehr steuern.
„Okay, noch einmal, du schaffst das.“, sprach sich Cath leise zu, während sie sich auf ihren Besen quälte. Morgen würde sie bestimmt viele blaue Flecken haben.

Die Hufflepuffsucherin ging aufs Ganze. Sie flog hoch in die Lüfte und machte sich bereit. Einatmen, ausatmen. Zuerst drehte das Mädchen sich nur langsam auf den Kopf und wieder zurück. Dieses Mal hatte sie jedoch ein gutes Gefühl, also wurde sie immer schneller und flog währenddessen nach vorne. Sie würde es schaffen, nur noch ein klein wenig die Geschwindigkeit erhöhen. Bevor Catherine das aber machen konnte, wurde ihr Besen unkontrollierbar. Sie versuchte sich auf ihm zu halten, doch das gelang ihr nicht lang. Durch den Schwung fiel sie vom Besen direkt auf die Tribünen zu. Sie versuchte ihren Zauberstab zu zücken um den Fall abzufangen, doch dieser musste ihr aus ihren Trainingsklamotten gerutscht sein, denn sie fand ihn nicht. Seelisch bereitete sich die Hufflepuff auf große Schmerzen vor und kniff die Augen fest zusammen.

„Levicorpus!“, hörte Cath eine sanfte Stimme und blieb plötzlich kopfüber in der Luft hängen. „Liberacorpus.“ Das Hufflepuffmädchen fiel etwas unsanft auf die Tribüne. „Geht es dir gut? Du musst besser auf die Nagel achten, Catherine Jackson.“, sagte ein blondes Mädchen leise. „Ehm.. Ja, danke.“, antwortete die Fünftklässlerin am Boden, während sie versuchte aufzustehen. „Du bist doch Luna Lovegood, stimmts?“ Das Ravenclawmädchen nickte: „Ja, die bin ich. Ich wusste das hier irgendwas passiert und dann kam ich hier her und sah dir beim Fliegen zu. Du scheinst wohl hart zu trainieren.“ Sie lächelte und auch Cath musste schmunzeln. „Scheint so.“
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Nach der Drohung von Jackson verschwand Draco ohne ein Wort zu seinen Freunden in den Gemeinschaftsraum der Vertrauensschüler, dort saß er auf einem Sessel und starrte ins Feuer. Warum hatte er Angst vor einer Hufflepuff, die auch noch ein Jahr unter ihm war? Er ließ sich doch sonst auch nicht so leicht beeindrucken. Was bei Merlins Bart war nur mit ihm los?
„Draco Malfoy, hast du keine Aufgaben zu erledigen oder warum sitzt du hier so nutzlos herum?“, riss ihn die wütende Stimme Grangers aus seinen Gedanken. „Bei Merlins Bart, darf man sich jetzt noch nicht mal mehr vom Quidditchtraining ausruhen oder was?“, fragte er genervt. „Falls du es nicht gemerkt hast, wir hatten während deines Trainings ein Vertrauensschülertreffen, das sehr wichtig war.“, sagte die Muggelstämmige besserwisserisch. „Granger, lass mich in Ruhe! Ich war eben beschäftigt.“, kam vom Blonden als Antwort, bevor er aufstand und die Richtung seines Zimmers einschlug. „Na gut, musst du ja wissen. Ach ja, Parkinson wartet vor der Tür auf dich.“, fiel Hermine noch ein bevor auch sie in ihr Schlafzimmer ging.
Was zum Teufel wollte denn jetzt Pansy wieder? Sie ging ihm langsam auf die Nerven, auch wenn sie eine kleine Liebelei hatten.
Zuerst überlegte er, ob er sie einfach ignorieren sollte, doch der Gedanke verflog ihm schnell wieder. Vielleicht konnte sie ihn ein bisschen aufheitern. „Komm rein, Pansy.“, sagte er nachdem sich das Bild zum Korridor öffnete.
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Hermine schloss die Tür hinter sich und verschloss sie mit einem Zauber. Irgendwas war mit Malfoy anders, dass spürte selbst sie. Er hatte sie heute „Granger“ genannt, obwohl er meist die Bezeichnung „Schlammblut“ bevorzugte. Auch schien er heute nicht in Angriffslaune, wie sonst eigentlich, irgendwas musste passiert sein. Hoffentlich hatte es nichts mit dem, dessen Namen nicht genannt werden darf zu tun.
Sie grübelte noch eine Weile und entschloss sich dann, Rat bei Harry und Ron zu suchen.
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Nachdem Jackson und Lovegood noch den verschwundenen Zauberstab suchten, verabredeten sie sich in einer Stunde zum gemeinsamen Abendessen in der großen Halle.
Es war schon kurz vor sieben als Catherine nach einer frischen Dusche ihre Alltagskleidung anzog. Mit ihrem knallgelben Hufflepuffpulli schritt sie aus dem Gemeinschaftsraum um zur Verabredung zu gehen. Bevor sie jedoch die Treppen hinauf gehen konnte, hörte sie eine laute Stimme, die sie nur zu gut kannte. „Meine Fresse Pansy, du kannst auch kein „Nein“ akzeptieren, oder?“, sagte Draco. Interessiert an dem Streit, versteckte sich die Fünftklässlerin hinter einer Säule. „Draco, ich weiß nicht, was mit dir los ist, aber du hast noch nie „Nein“ gesagt.“, schrie die schwarzhaarige Slytherin. „Geh mir aus den  Augen, ich habe keine Zeit für so etwas.“, befahl Malfoy darauf. „Ich bin nicht deine Bedienstete, wie redest du mit mir?“, zischte Parkinson ihn an. Der Slytherin sah sie mit einem leeren Blick an. Sie hatte verdammt recht, so redete man nicht mit einer Frau. „Entschuldigung, Pansy. Ich bin zurzeit nur...“ Mehr konnte das Hufflepuffmädchen nicht hören, da sie jemand anstupste. „Catherine Jackson, warum stehst du hier hinter der Säule versteckt?“, sagte ihre neue Freundin Luna mit ihrer zarten Stimme. „Pssst, ich will das mithören.“, flüsterte Cath und beugte sich wieder nach vorne. Doch sie sah in tiefe, graue Augen, als sie um die Kurve spitzelte.

„Sagt mal, habt ihr mich etwa beobachtet?“, fragte Malfoy streng. „Wir.. ehm... nein..“, stotterte die Hufflepuff vergeblich. Die Ravenclaw, ehrlich wie sie war, antwortete: „Catherine war gerade dabei, denn Streit mitzuhören als ich auch dazu kam.“ Jackson sah sie erschüttert an. Wie konnte sie das nur so offen sagen? „Aha.“, kam erstaunt von dem Blonden. Er näherte sich dem braunhaarigen Mädchen bedrohlich und sie drückte sich ängstlich gegen die Wand. „Du hast mich also beobachtet, schon wieder. Und, kannst du mir dieses Mal erklären, warum?“, er kam noch näher. Mit hilfesuchenden Blicken wandte sich Cath zu Luna, doch diese beobachtete das Geschehen nur interessiert. „Was ist nun?“, der Slytherin presste seinen Oberkörper gegen den des Mädchens. Sie zuckte kurz. Seine Wärme erfüllte sie und sie nahm den Duft seines Deos wahr. Er roch so wundervoll. Ebenfalls bemerkte sie seinen definierten Oberkörper, der an ihrem lag und musste schneller atmen. „Naja, ich.. ich war eben interessiert an dem Streit.“, damit log sie nicht, doch es ging ihr nicht um den Konflikt, sondern einfach nur um Draco. „Und du hattest nicht vor ihn zu schlichten?“, Malfoy wich ein Stück zurück und das Hufflepuffmädchen bemerkt sofort eine Leere in sich, „Du warst schon immer eine schlechte Lügnerin, Jackson.“ Mit diesem Satz wendete der Slytherinjunge sich ab und schritt Richtung Slytherin - Gemeinschaftsraum. „Ich spüre eine gewisse Verbindung zwischen euch.“, sagte Luna zu Cath, bevor sie ihre Freundin die Treppe hinauf zog.

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