Du musst aufpassen, Draco!

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Nachdem Catherine sich bei einem Hufflepuff-Vertrauensschüler gemeldet hatte, bat sie ihn Draco Malfoy zu holen, da sie anscheinend einen Slytherin dabei erwischt hatte, wie er sich aus dem Schloss schleichen wollte. Zum Glück glaubte der Siebtklässler ihr und machte sich auf den Weg.
„Hallo, Jackson. Mit was willst du mir den auf die Nerven gehen?“, fragte der Blonde neben dem Hufflepuff-Vertrauensschüler. „Ich weiß, dass du kein sonderlich guter Vertrauensschüler bist, aber du könntest ja trotzdem mal mitkommen.“, antwortete die Fünftklässlerin und rollte ihre Augen. „Wenn es denn sein muss.“, sagte der Sechstklässler, nickte dem Hufflepuff zu und folgte Cath. „Und wo ist das Problem?“ Der Slytherin lief neben dem Mädchen her. „Kennst du einen Ort, wo wir in Ruhe reden können?“ „Ja klar, ich muss sowieso noch etwas erledigen.“, flüsterte der Junge und zog Catherine hinter sich her.
Als sie an einen leeren Korridor kamen, blieb Draco stehen und schloss seine Augen. Was sollte das? Warum waren sie hier? Bevor sie noch weiter nachdenken konnte, schob sich eine Tür aus der Wand. Der Slytherinjunge nahm die Hand der Fünftklässlerin und ging hinein.
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„Wo sind wir?“, fragte die Hufflepuff, während sie sich umsah. „Schonmal was vom Raum der Wünsche gehört?“, lachte der Blonde. Er dachte, so eine schlaue Schülerin wüsste alle Geheimnisse des Schlosses, aber anscheinend war sie noch nie hier. „Also was wolltest du mir sagen?“ „Hermine, sie hat die Vermutung das du ein Todesser bist, sie hat es anscheinend selbst von dir gehört.“, erklärte die Braunhaarige. Was? Wie konnte die Granger das wissen? Oh verdammt! Nach dem Treffen in der Eulerei hatte er doch sowas zu dem Gryffindormädchen gesagt. „Ich hatte eben wichtige Todesser-Aufgaben zu erledigen.“, das waren seine Worte. „Shit. Mir ist da was rausgerutscht.“, fluchte Draco. „Was?! Du hast wirklich was gesagt?“ Die Fünftklässlerin schlug mit einer Hand auf ihre Stirn. „Nein, eigentlich war das nicht so gemeint. Dieses verdammte Schlammblut muss auch immer alles ernst nehmen.“, verteidigte er sich. „Du kannst das doch nicht durch die ganze Welt brüllen. Du musst aufpassen, Draco.“ Cath schien in Panik zu geraten. Er wusste, dass sie ihm nur helfen wollte. „Hey, das passiert nie wieder, versprochen.“, versuchte er die Braunhaarige zu beruhigen. Er kam auf sie zu und legte eine Hand auf ihre Schulter um ihr zu zeigen, dass er das ernst meinte. Plötzlich umarmte das Mädchen den Slytherin und schluchzte: „Ich hab so Angst, dass dir was passiert.“ Da war sie wieder, die ehrliche, liebevolle Catherine Jackson. Malfoy umarmte sie fest und ließ auch seinen Tränen freien Lauf. Ihm war es egal, dass sie ihn heulen sehen würde. Nur bei ihr konnte er seine Gefühle so zeigen und das versteckte er auch nicht. Sie war etwas besonderes.

Nachdem sie sich endlich voneinander lösten, sahen sie sich an. Beide hatten geweint und sahen fürchterlich aus. Cattys Augen waren ganz rot angelaufen und ihr Haar hing ihr halb ins Gesicht. „Ich, Catherine Jackson, verlange einen Pokal dafür, dass ich Draco Malfoy zum heulen gebracht habe.“, witzelte die Hufflepuff. Der Blonde lachte. Wie konnte dieses Mädchen ihn nur immer so schnell aufheitern?
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Cath mochte es, dass der Junge vor ihr geweint hatte. Das zeigte Stärke. Die Situation war gerade auch wirklich zum heulen gewesen. Es war alles noch komplizierter geworden. Neville war zwar ein guter Freund, doch es war nicht gut, dass er so viel mit Harry Potter zu tun hatte. So hatte Catherine irgendwie auch eine gewisse Verbindung mit dem Auserwählten. Sie hatten beide die selben Freunde. So schwer es auch war, sie musste Abstand zu Neville und Luna halten, dass sie nicht noch misstrauischer wurden oder der Hufflepuff doch etwas herausrutschte.

„Also was musst du hier noch machen?“, fragte die Fünftklässlerin interessiert. Sie fragte sich, was man bei so viel Schrott machen sollte. Laut einem Buch passte sich der Raum der Wünsche immer an das an, was man gerade brauchte. Also warum standen sie nicht in einem gemütlichen Wohnzimmer oder einer schönen Wiese, sondern inmitten eines Schrottplatzes. Klar, Cath dachte auch niemals das dieser Raum wirklich existierte und hielt die ganzen Gespräche darüber für Gerüchte, doch trotzdem musste das stimmen, was in den Büchern stand. „Warum steht hier ein Weihnachtsbaum?“, kam nur von Draco, der schon ein bisschen weiter unter die hohen Berge von Gerümpel gestapft war. Sie rannte zu ihm. Und tatsächlich! Der größte, prächtigste und schönste Weihnachtsbaum, den sich die Hufflepuff vorstellen konnte stand genau vor ihnen. „Das war wohl meine Schuld.“, stellte sie fest und musste schmunzeln. Das Mädchen freute sich so auf das Weihnachtsfest, dass sogar der Raum der Wünsche etwas von ihren Gedanken mitbekommen hatte und nicht nur Dracos Vorstellungen erschienen ließ. „Wow, Catty. Du bist echt komisch.“, meinte der Slytherin und sah sie an. Sie war komisch?! Er dachte an einen Schrottplatz und sie war komisch?! „Was? Ich freue mich doch einfach nur auf Weihnachten.“, rechtfertigte sich die Braunhaarige und schlug Malfoy leicht auf die Brust. Er lachte. Sein Lachen war so süß!
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„So, Catherine Jackson, Sie werden nun Zeugin einer Todesseraufgabe. Schwören Sie es niemandem weiter zu sagen.“, sagte der Blonde als sie an einem Schrank ankamen. „Ich schwöre.“, versprach die Hufflepuff nach einem kleinen Stocken. Sie schien sehr gespannt darauf zu sein. „Ich habe dir doch erzählt, dass weitere Todesser unauffällig nach Hogwarts kommen sollen und damit wird es möglich sein.“, erklärte der Slytherin und zeigte auf den alten Schrank, „Das hier ist ein Verschwindekabinett. Es lässt Dinge von einem zum anderen Verbindungskabinett verschwinden, und auch andersherum.“ Catty starrte einige Sekunden reaktionslos in die Luft bis sie den Holzkasten begutachtete. „Wow, ein Schmuckstück. Aus dem 15. Jahrhundert.“, schwärmte sie. Bitte was? Er beschrieb ihr gerade den Plan, wie sie vorhatten Hogwarts zu stürmen und sie interessierte nur dieses Kabinett? Was war nur mit diesem Mädchen falsch? Draco fragte sich kurz, warum er sich in sie verliebt hatte, sah dann aber, wie sie ihn anlächelte und wusste genau den Grund. Catty war einfach auf ihre eigene Weise perfekt. Egal, was sie auch für komische Dinge gemacht hatte, sie war einfach sie selbst geblieben. Genauso wie er sie mochte. „Wie spät ist es?“, fragte er die Braunhaarige. Sie krempelte ihren Umhang hoch und sah auf ihre Muggeluhr. „17:48“, antwortete sie. Der Slytherin nickte. Der Test konnte beginnen. Zuletzt hatte er einen Apfel verschwinden lassen, jetzt musste er etwas größeres probieren. „Gib mir mal den Stuhl.“, forderte Draco die Hufflepuff auf und sie reichte ihm den Holzhocker. Der Junge stellte ihn in das Verschwindekabinett und schloss es. „Und jetzt müssen wir warten.“, sagte der Blonde, nachdem er einen Zauberspruch aufgesagt hatte und lehnte sich an einen Tisch.
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Nach einiger Zeit kam ein Geräusch aus dem Schrank. Da Draco nichts machte, öffnete die Fünftklässlerin die Tür langsam und sah hinein. Der Stuhl stand wie vor ein paar Minuten auf der gleichen Stelle, nur war ein Totenkopf an der Lehne eingezeichnet. Das musste von der anderen Seite kommen. Es hatte also funktioniert. Bald würden auch Todesser durch diesen Eingang ins Schloss kommen...

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