Erklärungen

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„Kann ich mit dir sprechen, Catherine?“, flüsterte der Slytherin vorsichtig. Er hatte es nicht mehr länger ausgehalten. Sein Herz sagte ihm, dass er auf der Stelle mit ihr reden musste. Ohne ein Wort zu sagen schritt die Braunhaarige zur Seite und ließ ihn hinein. Was bei Merlins Bart? So einfach hatte sich Draco das nicht vorgestellt. „Danke.“, murmelte er nur und ging in das Zimmer. Sie schloss ihre Tür wieder, drehte sich dann zu ihm, konnte ihm aber nicht in die Augen sehen. „Wie geht es dir?“, fragte der Blonde. Er wusste, dass das keine wirklich gute Frage war um ins Gespräch zu kommen, doch ihm fiel nichts besseres ein. „Gut.“, antwortete die Hufflepuff nur kalt. Gut. Das war eine Antwort mit der man nicht viel anfangen konnte. Dann wohl kein Smalltalk mehr. „Also, wir sollten reden. Über das was die letzten Wochen los war.“, fing er unsicher an.
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Wut stieg in Cath hoch. Reden?! Wir?! Er hatte sie mehrere Wochen nicht angesprochen, weil er lieber mit Pansy Sex hatte und jetzt sagte er, sie sollen reden? Das war nicht sein Ernst, oder? „Wie kommst du darauf, dass ich dir etwas zu sagen habe, Malfoy.“, sagte sie also verächtlich. Bevor er etwas darauf antworten konnte, setzte sie fort: „Du warst verdammt nochmal bei mir Zuhause, du hast mit meiner Mum getanzt und mit mir in einem Bett geschlafen. Ich dachte, dass hätte etwas zu bedeuten, doch du hast nur wieder irgendjemanden zur Ablenkung gebraucht und als ich zu langweilig wurde, wurde ich ersetzt.“ Sie spürte, wie Tränen ihre Wangen hinunter kullerten. Wut, Trauer und Enttäuschung. All das, was sie die letzten Tage verdrängt hatte, fand nun ihre Freiheit. „Das hatte etwas zu bedeuten.“, kam verzweifelt von Draco, der auf den Boden starrte. Bitte was?! Eine schlechtere Lüge hatte sie schon lange nicht mehr gehört. Ihre Mutter hatte wohl Recht, was Todesser anging. Chameure, auf die man leicht reinfallen kann und die dann einem das Herz brechen. Genau das war Malfoy! Und jetzt versuchte er auch noch, dass Cath ihm glaubte. Wahrscheinlich nur, weil er Angst davor hatte, dass sie sein Geheimnis Dumbledore erzählte. Was hatte sie sonst für einen Nutzen für ihn? Es konnte nur so sein. Die Hufflepuff wurde immer wütender. Sie sah auf ihren Zauberstab, der ein paar Meter weiter auf ihrem Nachttisch lag. Wie einfach wäre es jetzt ihn zu töten. Er würde schließlich auch Menschen umbringen, also konnte sie so sogar Leben retten. Doch so gern sie ihn auch leiden sehen wollen würde, sie war leider immer noch in ihn verliebt und konnte ihm kein Haar krümmen. Diese verdammte Liebe war echt ätzend!
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Die Braunhaarige schien ihm nicht zu antworten, deshalb erklärte er weiter: „Ich wollte dich nicht verletzen, doch es schien mir die einzige Möglichkeit, dich davon zu überzeugen, dass das Todesserleben nicht für dich gemacht ist. Als ich sah, wie schön du es bei deiner Familie hast, wusste ich, dass ich es nicht verantworten konnte, wenn du nur wegen mir, das alles aufgeben müsstest. Ich wollte nur Abstand von dir halten und nicht, dass du es so erfährst und denkst, dass du ersetzt wurdest. Pansy diente nur zur Ablenkung, nur du bist die, die ich will.“ Es sprudelte einfach aus ihm heraus. Er konnte nichts dagegen machen. „Ich weiß, dass ich feige war. Es war falsch von mir. Und auch das ich dich so lange nicht angesprochen habe. Ich konnte es einfach nicht. Ich habe mich so elend gefühlt.“
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Ach, und das sollte sie ihm jetzt glauben oder was? Schauspielern konnte er ja ziemlich gut, dass hatte sie schon oft gesehen, also warum sollte er diese ganze Reue nicht auch spielen? „Gut auswendig gelernt, Malfoy. Schade, dass ich dir das aber nicht abkaufe.“, kam von Cath. „Verdammt, es ist aber so. Bitte glaube mir doch!“, flehte Draco sie an. Unauffällig bewegte sich die Hufflepuff zu ihrem Nachttisch. Was genug war, war genug! „Geh, Malfoy.“, forderte sie ihn auf. „Nein, erst wenn du mir glaubst.“ Das war nicht sein Ernst, oder? Wie sollte sie denn eine Lüge glauben. „Geh einfach.“, wiederholte sie. „Nein.“, antwortete der Blonde wieder. Das Mädchen griff nach ihrem Zauberstab. Wenn er nicht gehen wollte, musste sie ihn eben zwingen. Sie richtete ihn auf den Slytherin. „Geh!“, sagte sie noch einmal. „Ich werde nicht gehen. Tu mir weh, wenn du willst, aber ich bleibe hier.“ Er klang sehr entschieden. Die Fünftklässlerin war etwas überrascht, doch sie bemerkte wie eine Hand des Jungen in die Hosentasche schlüpfte. So sicher war er wohl doch nicht, wenn er seinen Zauberstab bereit hatte. „Expelliarmus!“ Sein Zauberstab flog aus der Tasche direkt zu Catherine. Sie fing ihn auf. „Catty, gib ihn mir zurück. Komm schon.“, bat er etwas ängstlich. „Ich heiße Catherine.“
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Was bei Merlins Bart hatte die Hufflepuff vor? Sie würde ihm doch nicht weh tun, oder? Draco streckte seine Arme nach vorne. „Catherine, es tut mir leid, wirklich. Mach bitte nichts unüberlegtes.“ Er hatte etwas Angst, doch vor allem wollte er, dass Cath ihm glaubte. „Wieso nicht? Du hast auch nicht viel überlegt, als du mit Pansy ins Bett gestiegen bist.“, kam darauf von der Fünftklässlerin. „Verdammt. Ich weiß, dass es falsch war.“ Alles zog sich in seinem Inneren zusammen. Er spürte, wie die Tränen, die sich in seinen Augen anstauten, hinaus rinnen wollten. „Geh jetzt einfach.“ Nein! Das konnte er nicht. „Weißt du noch, als ich dich in meinem Zimmer gefragt habe, wie man nur so hartnäckig sein kann? Du hast geantwortet: Nur wenn man etwas so sehr will.“, fing der Slytherin seinen letzten Versuch, das sie ihm glauben würde, an, „Ich weiß endlich, was du damit meinst. Ich kann aus diesem Raum erst gehen, wenn du mir geglaubt hast.“
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Die Braunhaarige ließ ihrem Zauberstab sinken. Sie konnte sich noch genau an das Gespräch erinnern. Es ging darum, ob sie diese Beziehung weiterführen sollten oder nicht. War alles was Malfoy gesagt hatte, vielleicht doch nicht gelogen? Hatte er die Wahrheit gesagt? Vielleicht hatte er wirklich nur Angst und hat deswegen den Kontakt mit ihr vermieden. „Sag mir eins, Malfoy. Liebst du mich?“, fragte die Hufflepuff vorsichtig. Er hatte ihr noch nie gesagt, dass er Gefühle für sie hatte. Wenn es so wäre, könnte das vielleicht etwas an der Situation ändern. „Catherine..“, flüsterte er. „Sag schon.“, forderte Cath ihn ungeduldig auf. „Ja, verdammt. Ich hatte noch nie so starke Gefühle, wie mit dir. Ich liebe dich.“ Er sank auf den Boden und sah die Fünftklässlerin an. Sie erkannte in seinen Augen, dass er nicht log. Der Slytherin hatte sich wirklich in sie verliebt. Die Braunhaarige legte ihren Zauberstab wieder zurück und ging nun auf ihn zu. Es war nicht vergessen, was er getan hatte, doch sie konnte ihm nicht böse sein. Nicht nachdem er ihr gerade seine Liebe gestanden hatte. Sie legte ihre Hand an seine Wange und kniete sich ihm gegenüber. „Ich liebe dich auch.“ Ohne noch etwas zu sagen, umarmte der Blonde sie. Es war eine ehrliche, dankbare Umarmung, die Cath erwiderte. Was auch immer sich der Sechstklässler die letzten Wochen dachte, es war ihm verziehen. Nur durch die einfachen und dennoch starken Worte „Ich liebe dich.“.

„Danke.“, sagte Draco in den Nacken der Hufflepuff. Sie löste sich von seiner Umarmung und lächelte. Auch seine Lippen formten ein Lächeln. Ein Lächeln, das die Fünftklässlerin schon so lange vermisst hatte. „Verspiel dir deine zweite Chance nicht.“, warnte sie. Der Slytherin lachte los und schnappte sich seinen Zauberstab aus den Händen der Braunhaarigen. Er schwang ihn durch die Luft um das Fenster zu öffnen. Die ersten Sonnenstrahlen schienen durch. „Niemals.“, antwortete er.

Alles, nur nicht ohne dich!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt