Der dunkle Lord

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Sobald die Schüler bei den Malfoys angekommen waren, wurden sie getrennt und Catherine in eine Art Kerker gesperrt. Das Mädchen wollte vor Verzweiflung fast los schreien und weinen, doch sie wusste, dass die Todesser genau dasin ihr hervorrufen wollten. Diese Hilflosigkeit, Mutlosigkeit. Alldas was die Hufflepuff sonst nie ausstrahlte. Sie war schon immereine Kämpferin, die nicht so leicht aufgab. Man konnte sie ja nichtfür ewig hier einsperren, oder? Das wäre irgendwie unfair, nachdemwas sie alles getan hatte. Auch wenn sie sich nicht selbst lobenwollte, aber ohne sie hätte der Slytherin niemals alles erledigenkönnen. „Hey, du.", kam von einer unbekannten Stimme und dieHufflepuff sah durch das kleine Fenster an der Tür, wie ein Mann dieTreppen hinunter kam. „Wie heißt du?", fragte er grimmig. „Werwill das wissen?", stellte sie die Rückfrage. Der Mann trat näherund lachte. Er sah ziemlich herunter gekommen aus und sein Gesichtähnelte mehr einem Kobold als einem Menschen. „Der dunkle Lord.",antwortete er etwas bedrohlich. „Catherine Jackson", kam alsoauch von dem Mädchen. „Blutstatus?" „Reinblütig."„Zaubererabstammung?" „Familie Warrington.", sagte sieverbittert. Mit diesem Namen verband sie nichts Gutes. Ihre Mutterwar die Tochter eines Ehepaars der Familie Warrington. Diese folgtenschon immer den Absichten von Salazar Slytherin und waren eines derFamilien, deren Nachkommen alle ins Haus Slytherin kamen. CathsMutter fühlte sich schon als kleines Kind nicht wohl bei ihnen undals der sprechende Hut sie auch noch nach Ravenclaw steckte, war siefür die Familie Warrington gestorben. Im ersten Zaubererkrieg kamVoldemort natürlich auch zu dieser Familie um Anhänger zu findenund Caths Großmutter, ihr Großvater, ihr Onkel und dessen Frauschlossen sich sofort an. Nur ihre Mutter weigerte sich ein Anhängerzu werden.

Ein paar Minuten nachdemder Mann gegangen war, kam Bellatrix zu ihr und brachte sie in einenSpeisesaal. Bevor sie irgendwelche Fragen stellen konnte, ertönteeine Stimme von der anderen Seite des Tisches: „Setz dich." DieHufflepuff konnte nicht erkennen, wer es war, der sie dazu bat, dochsie tat es. Der Zauberstab der bösen Hexe lag an ihrem Nacken,bereit zu zaubern. „Catherine Jackson also?", kam von dem Manngegenüber. „Ja." „Deine Mutter: Theodora Jackson, dein Vater:Dan Jackson, dein Blutstatus: reinblütig." „Ja.", antwortetesie. „Crucio!", zauberte Bellatrix. Die Muskeln derFünftklässlerin verkrampften sich und ihr ganzer Körper tathöllisch weh. Sie kniff fest die Augen zu, doch was sie auch machte,der Schmerz wurde immer schlimmer. Ihr Körper krümmte sich vorSchmerzen. Ihre Sinne spielten verrückt. „Stopp!", hörte Cathnur leise aus der Ferne. Der Schmerz ließ langsam nach, doch ihreMuskeln wollten nicht aufhören zu krampfen. Leicht versuchte sie dieAugen zu öffnen. „Du kannst nicht reinblütig sein.", stellteBellatrix fest. „Do.. Doch. Mein leiblicher Vater war.. war einZauberer.", erklärte die Hufflepuff schwach.

Das weitere Gesprächverlief nicht wirklich besser. Sobald dem dunklen Lord etwas nichtpasste oder Bellatrix eine Antwort als falsch ansah, wurde dieBraunhaarige gefoltert. Sie bekam noch mit das du weißt schon weretwas vor sich hinmurmelte, bevor sie am Arm gepackt wurde. Danachverlor sie ihr Bewusstsein.

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Die Zimmertür desSlytherins ging auf und Bellatrix warf Catherine zu Boden. „Siescheint wohl doch nicht so stark zu sein, wie Severus berichtete.",merkte sie noch an, bevor sie wieder verschwand. „Cathy!", schrieDraco und rannte zu ihr. Was bei Merlins Bart hatten sie ihr angetan?Als das Mädchen sich kaum bewegte und nur vor Schmerzen stöhnte,trug der Blonde sie in sein Bett. So hatte er sie noch nie gesehen.In seiner Anwesenheit war die Fünftklässlerin stets stark undfröhlich und nur sehr selten zeigte sie Schwäche. Doch nun, nun lagsie vollkommen bewegungsunfähig da und man konnte die Schmerzenschon beim Anblick spüren. Neben dem Schweiß und den äußerlichenWunden waren es vor allem die inneren Verletzungen, die ihr zuschaffen machten. Was das schlimmsten an all dem war, war dieTatsache, dass sie nur wegen ihm diese Schmerzen hatte.

„He.. Hey, Draco.",stotterte sie leise und erzwang sich ein kleines Lächeln. „Cathy,endlich! Wie geht es dir?", kam sofort von ihm. Schon ganze dreiStunden lag sie nun in seinem Bett und hatte kein Wort gesagt.„Gut.", antwortete sie. Dass das eine Lüge war, konnte sich zwarjeder denken, doch der Slytherin lächelte nur. Das Mädchenversuchte aufzustehen, aber scheiterte. Ihre Schmerzen waren nochviel zu groß. Es war schon ein Wunder, dass es ihr überhaupt nochpsychisch so gut ging. Ihre Willensstärke war wohl ziemlich groß.

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Mit den erstenSonnenstrahlen wachte die Hufflepuff auf. Neben ihr lag Draco. Amvorherigen Abend hatten sie sich nicht mehr wirklich unterhalten.Dafür ging es Catherine zu schlecht, doch sie schätzte seineAnwesenheit sehr. Er lag dort in seiner Boxershort, mit denzerzausten Haaren und Schweiß überdeckt. Ob es an der Hitze desSommers oder am Stress lag, konnte die Braunhaarige nicht genausagen. Doch was sie genau wusste, war, dass er verdammt heiß aussah.Egal, wie schlecht es ihr ging, diesen Anblick konnte sie nurgenießen. Sie lächelte kurz. Aua! Selbst das tat höllisch weh. Sokonnte sie auf keinen Fall aufstehen. Auch wenn sie den Jungen ungernaufwecken wollte, rüttelte sie leicht an seiner Schulter. DieHufflepuff hatte seit fast einem Tag nichts mehr gegessen und hattegestern unzählige Cruciatus-Flüche durchgestanden, sie brauchteunbedingt ein Frühstück. „Draco?", flüsterte sie ihm zu,„Draco?" Sie stupste ihn an der Schulter an. Er murrte kurz.„Cathy? Cathy! Ist was los?" Erschrocken sprang er auf und schiennun hell wach zu sein. „Beruhige dich. Mir geht es gut. Ich hab nurziemlich Hunger.", gab sie beschämt zu. Wegen so etwas hätte dieBraunhaarige ihn nicht aufwecken dürfen. „Ich bringe dir sofortwas.", antwortete er erleichtert und huschte aus dem Zimmer.

Nach einigen Minuten kamer mit einem Tablett wieder. Zuerst freute sich die Hufflepuff sehr,doch dann bemerkte sie Dracos Gesichtsausdruck. Irgendetwas musstepassiert sein. „Was ist los?", fragte sie also besorgt. „Nichtso wichtig. Ich habe dir ein paar Brötchen gemacht.", kam von ihmund er stellte das Essen auf den Nachttisch. „Draco, du weißt,dass du mir nichts verheimlichen sollst.", antwortete Catherine.Der Slytherin setzte sich neben sie. Er fuhr sich durch die Haare,wie er es immer tat, wenn er etwas erzählen musste. „Na gut.",fing er also an, „Ich habe meinen Vater und den dunklen Lord redenhören. Sie haben diskutiert, ob sie dich töten sollen oder ob dunoch am Leben bleiben sollst. Sie haben dich als Bestechungsmittelfür mich bezeichnet. Als verdammtes Bestechungsmittel!" LuciusMalfoy und Voldemort hatten darüber geredet, ob sie sterben sollte?Was hatten sie denn bitte gegen sie? Cath atmete tief durch.„Beruhige dich. Wir haben doch gewusst, dass es nicht einfachwird." „Nicht einfach? Sie wollen dich vielleicht umbringen."Der Junge stand auf und streckte seinen Kopf Richtung Decke. „Eswar nur eine Diskussion.", sagte die Braunhaarige, obwohl sieselbst erkannte, wie ernst die Situation war. Sie hatte nie wirklichüber den Tod nachgedacht und auch keine Angst davor, doch sie konntenoch nicht sterben. Was wenn Draco nicht alleine klar kommen würde?Und was ist mir ihrer Familie? Sie würden es nicht verkraften.„Cathy, ich kann nicht ohne dich. Du darfst nicht sterben." DerBlonde setzte sich wieder zu ihr. Seine Hand lag auf ihrem Bauch unddie Fünftklässlerin nahm sie in ihre. „Mach dir keine Sorgen,Draco."

Alles, nur nicht ohne dich!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt