Freunde

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„Guten Morgen!", begrüßte Catherine ihre Freunde, während sie mit Draco in die große Halle lief. Es war sieben Uhr und in einer Stunde begann der Unterricht der neuen Schulwoche. Neville wollte ihr gerade auch einen guten Morgen wünschen, doch seine Miene verfinsterte sich schlagartig als er den Slytherin neben ihr erkannte. „Was sucht der hier?" Das der Braunhaarige nicht besonders erfreut war, ihn zu sehen, konnte Cath verstehen. Schließlich konnte Neville ihn so schon nicht sonderlich leiden und seit dem Vorfall vor ein paar Wochen noch weniger. „Bevor ihr irgendetwas dagegen sagt, lasst es uns bitte erklären.", sagte die Hufflepuff. Ihre beiden Freunde nickten und die vier setzten sich zusammen an einen Tisch.

„...und deswegen sind wir wieder befreundet.", schloss der Slytherin seine Erklärung ab. Neville starrte die beiden ungläubig an. Luna hingegen schien ziemlich froh darüber zu sein. „Malfoy, ich vertraue dir nicht. Wenn du Catherine noch einmal so traurig machst, hast du nicht nur Harry, Ron und Hermine am Hals, sondern auch noch mich und Luna.", warnte der Gryffindor. Die Braunhaarige wollte gerade etwas sagen, doch Draco unterbrach sie: „Verstanden, Longbottom." Er streckte ihm die Hand entgegen und Neville nahm sie an. „Wow, Jungs. Ihr könntet Freunde werden.", kam von der Hufflepuff und sie grinste die Sechstklässler an. „Niemals.", tönte es von beiden wie aus einem Munde. Cath fing an zu lachen, Luna stimmte ein und ein paar Sekunden später lachten alle vier Schüler zusammen.

Nach dem Unterricht machte sich die Fünftklässlerin auf den Weg zum gewohnten Treffpunkt. Am Waldrand angekommen wartete Draco schon auf sie. „Lass uns ein bisschen weiter weg vom Schloss gehen.", forderte die Hufflepuff den Jungen auf. „Ich dachte, wir machen kein Geheimnis mehr aus unserer Freundschaft.", sagte er verwirrt. „Machen wir auch nicht, aber Freunde küssen sich eigentlich nicht.", kam von der Braunhaarigen. Sie wollte ihn küssen und lieben und das verbarg sie auch nicht.
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„Okay, gehen wir ein Stück.", stimmte er zu. Der Slytherin war sehr froh, dass sie sich wieder vertragen hatten. Gleich würde er sie nach mehr als einem Monat wieder küssen können.

Nach ein paar Minuten kamen sie wieder an den Baumstamm, an dem Draco die Wunden des Mädchens versorgt hatte, und setzten sich. Bevor der Blonde noch irgendetwas machen konnte, presste die Fünftklässlerin ihre Lippen auf seine. Voller Gier und Leidenschaft erwiderte er den Kuss und spürte, wie Wärme durch seinen Körper floss. Die Wärme, die er die ganze Zeit vermisst hatte.

„Und jetzt haben wir etwas zu klären.", sagte die Hufflepuff nach dem Kuss. „Was?" Was hatten sie denn jetzt noch zu klären? „Du musst mich nicht vor dem Todesserleben beschützen. Ich kann meine eigenen Entscheidungen treffen und außerdem finde ich durch dich vielleicht mehr über meinen Vater raus.", erklärte Cath voller Entschlossenheit. „Du bist verrückt, Catherine Jackson.", kam als Antwort von Draco. Dieses Mädchen wollte sich wirklich für ihn als für ein friedliches Leben entscheiden. „Außerdem würde ich eine gute Todesserin abgeben.", witzelte sie. „Das werden wir ja sehen."
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Oh ja, das wird er. Die Fünftklässlerin war fest davon überzeugt, dass sie selbst als Todesser noch für das Gute kämpfen konnte. Snape zum Beispiel war im ersten Krieg ein Spion für Dumbledore. Dumbledore... Verdammt, sie hatte völlig vergessen, welche Aufgaben Draco von dem, dessen Name nicht genannt werden darf bekommen hatte.
Nach einer Weile machten die Schüler zusammen ihre Schularbeiten und redeten über alles mögliche. Es war wieder wie vor den Ferien. Nein! Besser! Sie beide wussten, dass sie einander liebten.

Als sie zurück zum Schloss gingen, kam ihnen Pansy entgegen. „Hallo, Pansy.", begrüßte der Slytherin sie. „Hi!", kam von ihr fröhlich, doch ihr Lächeln verschwand, als sie die Fünftklässlerin neben ihm sah. „Was sucht diese Blutsverräterin hier?", fragte sie. „Ich habe einen Namen, Parkinson." Dieses Mädchen war doch echt die Höhe! „Catherine und ich sind Freunde, Pansy. Genau wie du und ich.", antwortete der Blonde ruhig. Ein kleiner Schmerz durchfuhr die Hufflepuff. Sie konnte es nicht ertragen, vor anderen nur mit ihm befreundet zu sein. „Ach? Seit wann?" Die Schwarzhaarige musterte Cath von oben bis unten. „Ich würde dich jetzt gerne schlagen, aber ich respektiere Dracos Freunde, Parkinson.", sagte die Fünftklässlerin nur. Sie wusste, dass dem Slytherin etwas an ihr lag, auch wenn es ihr nicht gefiel. „Draco, ich bin enttäuscht von dir. Eine halbblütige Hufflepuff stellst du gleich mit mir?" Pansy ging auf den Jungen zu, legte ihre Arme um ihn und küsste ihn. Sie küsste ihn! Wie konnte sie nur?! Nachdem sie von ihm abgelassen hatte, lächelte sie schelmisch. „Wir sind nicht nur befreundet." Sie wollte Cath eifersüchtig machen? Das hatte sie verdammt nochmal geschafft. Aber diesen Sieg gönnte sie ihr nicht. „Das freut mich sehr, Parkinson. Ich bin aber mit ihm befreundet und Dracos Liebesleben interessiert mich nicht im Geringsten.", sie wendete sich zu dem Slytherinjungen, „Soll ich schon vor gehen oder kommst du mit?" „Tschüss, Pansy.", verabschiedete sich Draco und die beiden Schüler ließen die Schwarzhaarige einfach stehen.
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„Also mein Liebesleben interessiert dich nicht?", fragte der Blonde und lachte etwas. Der Kuss war ihm sehr peinlich gewesen, doch das ließ er sich nicht anmerken. „Oh bitte, als könnte die mich so einfach eifersüchtig machen.", antwortete die Hufflepuff. „Wow, womit habe ich das verdient?" Er konnte es nicht fassen, dass Catty ihm trotz seines Fehlers so sehr vertraute. „Eigentlich hast du es nicht verdient.", kam von der Fünftklässlerin.

Die beiden Schüler gingen in den Gemeinschaftsraum. „Willst du noch zu mir kommen?" Der Slytherin hatte das Verlangen ab jetzt ständig an ihrer Seite zu sein. Er wollte nicht, dass sich die letzten Wochen wiederholen. „Mach dein Zimmer erst frei von Pansy, dann gerne.", forderte die Hufflepuff auf. „Sie war schon seit fast zwei Wochen nicht mehr drin.", sagte der Blonde ehrlich. Auch wenn es ihm unangenehm war, er durfte Cath nichts mehr verschweigen, auch nicht, dass er sehr oft mit Pansy geschlafen hatte. „Schon gut, Draco. Ich will es nur langsam angehen, ja?" „Okay." Er ging etwas enttäuscht in sein Zimmer.
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Catherine wollte dem Slytherin nicht zu schnell verzeihen. Er hatte sie verletzt, und zwar zutiefst. Es war nicht von Heute auf Morgen vergessen. Ihr Herz pochte immer noch heftig als die Braunhaarige sich ins Bett legte. Sie war froh, dass alles wieder in Ordnung war. Ab jetzt konnte es nur noch aufwärts gehen. Die Beziehung mit Draco war gerettet, sie war Vertrauensschülerin und bald würde sie auch mehr über ihren Vater und ihre Vergangenheit herausfinden.

Alles, nur nicht ohne dich!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt