Dracos Spielchen

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Als Catherine am nächsten Morgen aufwachte, spürte sie einen schweren Schmerz im Unterleib. So schön es gestern auch war, heute bereute sie es ein wenig. Sie würde liebend gern noch etwas liegen bleiben, doch gleich in der ersten Stunde hatte sie Zaubertränke und sollte auf keinen Fall zu spät kommen. Also quälte sich die Hufflepuff aus ihrer Decke hinaus und ging ins Bad. Zum duschen kam sie letzte Nacht nicht mehr, deshalb musste sie es jetzt noch machen. Bevor sie aber in die Dusche gehen konnte, blickte das Mädchen in den Spiegel und erschrak. Ihr Rücken war voll mit blauen Flecken und Schürfwunden, während ihr Hals mit Knutschflecken bedeckt war. Cath erinnerte sich nicht wirklich an die Schmerzen, doch ihr Körper zeigte, wie viele Verletzungen sie dadurch bekommen hatte.
Als das Wasser über ihre offenen Wunden floss, verzog sie ihr Gesicht. Es tat höllisch weh. In dem Moment wünschte sich die Hufflepuff, das auch Draco solche Schmerzen hatte, doch sie wusste, dass das nicht der Fall war. Neben den Kratzern am Rücken war er bestimmt verschont geblieben. Das würde sie dem Slytherin heimzahlen, das schwor sie sich.
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Nachdem sich Malfoy fertig gemacht hatte, ging er Richtung Slytherin – Gemeinschaftsraum, um wie gewöhnlich mit Crabbe, Goyle und Pansy zum Unterricht zu gehen. Die drei warteten schon ungeduldig als er ankam. „Da bist du ja endlich, ich habe dich schon vermisst, Draco.“, begrüßte Parkinson ihn fröhlich und umarmte ihn. „Pansy, hör auf damit!“, befahl der Slytherin ihr und stoß sie weg. „Du weißt, dass ich dieses ganze liebevolle umarmen und so nicht mag, also was soll das?“ „Ich wollte nur diese kleine Hufflepuff dahinten eifersüchtig machen“, die Schwarzhaarige zeigte unauffällig auf Catherine, die alles beobachtet hatte. „Meinst du etwa die Jackson? Warum sollte die eifersüchtig sein?“, tat Malfoy überrascht. „Draco, die ist volle Kanne verliebt in dich.“, verdrehte Pansy die Augen. Der Slytherin lachte laut los: „Diese Blutsverräterin, niemals!“ Zum Glück konnte er seine Verlegenheit gut verstecken und die anderen Slytherin lachten mit. „Lacht ihr etwa über mich?“, kam plötzlich von Catherine, die nun vor ihnen stand. „Jackson, ich will deine süßen Hoffnungen ja nicht platzen lassen, aber du bist es nicht wert unser Gesprächsthema zu sein.“, antwortete Draco arrogant. Daraufhin ging er ein paar Schritte auf sie zu, beugte sie bedrohlich über sie und flüsterte dann nur ganz leise: „Es tut mir leid.“ Cath nickte und spielte mit. „Ich habe keine Angst vor dir, Malfoy. Spiel dich nicht so auf.“ Mit einem „Pfff“ wandte sich der Slytherin um und stolzierte mit seinen Freunden davon.
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Dieser blonde Junge war doch echt wahnsinnig. Er wusste ganz genau, wie er Cath verrückt machte. Seine Nähe brachte sie völlig durcheinander und sie musste nun kurz überlegen, wohin sie eigentlich wollte. Stimmt! Snapes Unterricht! Als sie das realisierte rannte sie los. Wenn Catherine zu spät kommen würde, würde Professor Snape bestimmt Hauspunkte abziehen.

Gerade noch rechtzeitig setzte sich die Hufflepuff auf ihren Platz und holte ihre Materialien heraus. Snape fing mit dem Unterricht an. „Richten Sie Ihre Berichte her!“, sagte er streng. Cath hatte ihren fein säuberlich auf ihrem Platz liegen und hoffte auf eine gute Bewertung. Sie hatte hart daran gearbeitet und selbst Hermine Granger war erstaunt gewesen, als sie ihn durchlas. „Miss Jackson.“, er blickte auf das Stück Pergament, las es sich kurz durch und sah dann emotionslos zu der Schülerin. „Wenigstens Sie haben ein wenig im Unterricht aufgepasst.“ Wow, es hatte sich also gelohnt! Klar, es war keine Begeisterung, doch das war bei Snape auch nicht zu erwarten.

Nach der guten Zaubertränkestunde, in der ihr Haus nur zehn Hauspunkte verloren hatte, machte sich die Huffepuff gut gelaunt auf den Weg zum Nordturm. Eigentlich hätte sie nun frei, da ihr nächstes Pflichtfach erst in zwei Stunden war, doch sie hatte sich für viele Wahlfächer wie Wahrsagen entschieden, weshalb ihr nicht viel Freizeit blieb. Gerade als sie die Treppen zum Zimmer hochstieg, rempelte sie jemand an. „Hey.“, sagte sie empört, bevor Cath aufsah und in die Augen eines traurigen Nevilles blickte. „Oh, Neville, alles in Ordnung?“, fragte das Mädchen unnötigerweise. „Tschuldigung, Catherine. Malfoy mal wieder.“, antwortete er nur im vorbei gehen. Malfoy?! Was hatte er angestellt? Wütend stampfte die Hufflepuff nun weiter. Als ihr Draco entgegenkam, zog sie ihn zur Seite. „Was bei Merlins Bart hast du Neville angetan?“, fragte sie leise und dennoch zornig. „Longbottom? Du kennst den Versager?“, kam von dem Blonden erstaunt. „Ja, ich bin mit ihm befreundet.“ Eigentlich hatte Cath nur auf seine Frage geantwortet, doch irgendwas hatte ihn dabei gestört, denn er packte sie an der Schulter. „Was ist?“ „Du hast Kontakt mit anderen Jungs.“, sagte er aufgebracht. Was hatte er gerade gesagt? Catherine konnte es nicht glauben. Sie war doch nicht sein Eigentum. „Miss Jackson, kommen Sie?“, unterbrach Professor Trelawney. „Wir sprechen uns später.“, Malfoy ließ die Braunhaarige los.
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„Seht mal, Jungs.“, flüsterte Hermine und zog Harry und Ron hinter die Treppen. „Die arme Catherine wird von Malfoy belästigt. Was will er bloß von ihr?“ „Wir sollten dazwischen gehen.“, schlug Harry vor. Gerade als er aus seinem Versteck kommen wollte, lockerte der Slytherin den Griff und ging. „Was war das denn?“, fragte Weasley. „Ich weiß nicht. Ich spreche später mal mit Cath.“, antwortete seine Freundin. Die drei Gryffindors nickten und gingen dann.
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„Das Wasser verfärbt sich, je nachdem, was Ihre Zukunft bringt.“, erklärte die Professorin für Wahrsagen, „Bei Ihnen ist es nur eine kleine Vorhersage, sie zeigt nur das heutige Geschehen.“ Die Hufflepuff nahm sich eine kleine Menge des Pulvers, das sie zuvor hergestellt hatten und setzte es behutsam in die Schüssel. Die Flüssigkeit verfärbte sich. Anfangs war fast nur rosa zu erkennen, dann ein paar blaue Tupfen und am Ende vermischten sich die beiden Farben zu einem wunderschönen, doch trotzdem beängstigenden Lila. Das Mädchen schrieb ihre Beobachtung auf ein Stück Pergament. „Darf ich mir Ihre Ergebnisse ansehen?“, fragte die verpeilte Professorin höflich. Cath nickte. „Ahhh rosa, die Farbe der Liebe. Sie werden heute viel Zuneigung spüren, doch durch das Blau ist auch zu erkennen, dass es Ärger und Trauer gibt. Ein guter Mix aus beidem. Wundervoll. Miss Belby, was ist mit Ihnen?“ Doch das Hufflepuffmädchen konnte nicht mehr richtig zuhören. Liebe und Zuneigung, aber auch Ärger und Trauer? Damit konnte nur Draco gemeint sein. Sie hatte Angst sich mit dem Slytherin zu streiten. Was wenn sie, was auch immer sie haben, nicht mehr weiterführen können?
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„Draco Malfoy, was ist nur los mit dir?“, flüsterte der Blonde vor sich hin. Er spürte so ein komisches Stechen im Herzen. War er etwa eifersüchtig? Auf Longbottom? Nein, das konnte nicht sein. Außerdem würde Catty niemals etwas mit dem Gryffindor anfangen, oder? „Zu Catherine Jackson“, er hob seinen Zauberstab um den Origamivogel los fliegen zu lassen. Der Slytherin musste mit Jackson sprechen.

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