In Hogsmeade

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Nach einer kurzen Dusche machte sich die Hufflepuff auf den Weg in den Innenhof. Dort traf sie sich mit ihren Freunden um dann nach Hogsmeade zu laufen. Da die drei das vierte Schuljahr schon abgeschlossen hatten, durften sie an bestimmten Tagen in kleinen Gruppen auch ohne Lehrkraft den Weg antreten. Es war nicht besonders weit bis dort hin, doch vor allem jetzt, da der, dessen Namen nicht genannt werden darf, zurück war, konnte es sehr gefährlich sein. Zum Glück verbot Dumbledore dies aber nicht, sondern versuchte den Schülern ein normales Schulleben zu ermöglichen.
„Hey, ihr beiden.“, begrüßte Cath die Ravenclaw und den Gryffindor und sie zogen los. „Catherine, du solltest vorsichtig bei Malfoy sein.“, kam ganz plötzlich von Neville, während sie den Weg entlang liefen. „Was meinst du?“, fragte die Braunhaarige erstaunt, denn noch vor ein paar Tagen schien Longbottom sehr verständnisvoll mit der Freundschaft umzugehen. „Er macht sich Sorgen, denn Hermine hat erzählt, dass Draco angedeutet hat, ein Todesser zu sein.“, erklärte Luna und lächelte leicht. Wie? Was? Der Blonde soll zu Hermine, die er über alles hasste, gesagt haben, dass er ein Todesser sei. Das konnte sich die Hufflepuff nicht vorstellen. Vielleicht hatte sich die schlaue Sechstklässlerin irgendetwas zusammen gereimt. „Danke, Neville, aber ich denke nicht, dass er ein Todesser ist.“, sagte sie also mit nichtssagender Mimik. Der Braunhaarige nickte nur. Sie fand es nett vom ihm, dass er sich Sorgen machte, doch Cath musste das unbedingt Draco erzählen.

Als die Freunde ankamen, wirkte das Dorf wie ausgestorben. Um diese Zeit würden sich eigentlich Massen von Schülern hier aufhalten und die meisten Einwohner noch hektisch ihre letzten Erledigungen vor den Festtagen machen, doch nun sah man nur einzelne Zauberer und Hexen, die trostlos und düster herum liefen. „Ich wusste nicht, dass so viele Menschen Angst vor ihr wisst schon wem haben.“, merkte Catherine an. „Ja, das ist echt traurig.“, stimmte ihr der verpeilte Junge zu. Er hatte von den dreien am meisten mitbekommen, da er in Harrys Jahrgang war und noch dazu oft mit dem Auserwählten plauderte. Doch ihre beiden Freunde hatten schon viel erlebt. Letztes Schuljahr zum Beispiel traten sie gegen bekannte Todesser, wie Bellatrix Lestrange oder Lucius Malfoy, an. Die Hufflepuff hatte nicht viel davon mitbekommen, weil sie nichts von dem Schülertratsch hielt, doch sie war trotzdem schwer beeindruckt, dass Luna und Neville so viel für Potter taten. Auch wenn sie den berühmten Jungen mit seiner arroganten Art nicht leiden konnte, an ihm musste es doch auch positive Dinge geben, wenn zwei so herzensgute Menschen ihm sogar bis zum Tod helfen würden. „Ich muss bei Besenknechts noch einige Klamotten für meine Mutter kaufen, will jemand mit?“, fragte nun Cath. „Ich muss leider noch ein paar neue Schreibfedern bei Schreiberlings Federladen kaufen, aber wir können uns ja in einer Stunde beim drei Besen treffen.“, antwortete der Gryffindor. „Ich begleite ihn.“, kam von der Blondine und Neville wurde gleich darauf rot. Die Fünftklässlerin spürte, dass die beiden in einander verliebt waren, doch sie mussten es selbst herausfinden. Mit einem Lächeln drehte sich die Braunhaarige weg und machte sich auf den Weg zum Klamottenladen.
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Er hatte das doch nicht alles geträumt, oder? Sie hatte ihn wirklich sitzen gelassen. Die Gedanken in Dracos Kopf brodelten nur so. Nachdem er aus der Bibliothek ging, verzog er sich sofort in sein Zimmer. Die Situation war ihm sichtlich peinlich. Noch nie wurde er einfach so sitzen gelassen, als wäre er nur ein Spielzeug, das man ersetzen konnte. Was dachte sich Catty dabei? Und was noch wichtiger war, was wollte sie damit bewirken? Klar, der Slytherin hatte ihr noch nicht erzählt, dass er auch Gefühle für sie entwickelt hatte, doch das war einfach nicht seine Art. Aber es schien ihr auch nicht darum zu gehen, ihn zu erobern, sie tat es einfach. Er verstand dieses Mädchen nicht. Mal war sie so ehrlich und lieb, dann wiederum kalt und geheimnisvoll. Lag es daran, dass er ihr sein Geheimnis erzählt hatte? Wollte sie ihm zeigen, dass sie auch so mithalten konnte? Nein, das konnte es auch nicht sein. So verständnisvoll, wie die Hufflepuff war als er ihr das dunkle Mal zeigte. Wieso musste die Fünftklässlerin so mit ihm spielen? Konnte sie nicht einfach Klartext reden?
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Nachdem Catherine noch einige Süßigkeiten im Honigtopf für ihre Familie und ihre Muggelfreunde gekauft hatte und auch ein praktisches Werkzeug in Derwisch und Banges für ihren Vater gefunden hatte, ging sie auf den drei Besen zu. Ihre Freunde schienen noch nicht da zu sein, doch sie hielt schon einmal ihren Lieblingstisch frei. „Madam Rosmerta, drei Butterbiere bitte.“, sagte die Hufflepuff freundlich. „Für so eine junge Dame?“, fragte diese geschockt. „Ich bestelle noch für zwei Schüler.“, erläuterte die Fünftklässlerin. Daraufhin lächelte die Wirtin charmant und machte sich auf Weg.

„Tschuldigung, Catherine. Wir haben total die Zeit vergessen.“, entschuldigte sich der Gryffindor eine viertel Stunde später. „Kein Problem, ihr beiden. Nur das Butterbier ist wohl nicht mehr so kalt.“, witzelte Cath und klopfte ihm dabei auf die Schultern. Luna und Neville setzten sich mit an den Tisch. „Und hast du alles gefunden?“, fragte der Sechstklässler als er an seinem Getränk nippte. „Ja, das wird ein schönes Weihnachtsfest.“ Voller Begeisterung leuchteten die Augen der Sucherin. Sie konnte es kaum erwarten. Nur noch eine Woche dann würde sie mit dem Hogwarts-Express zu ihrer Familie fahren und eine wundervolle Muggel-Magie-Weihnacht feiern. Ihre Freunde würden wie immer am 2. Weihnachtsfeiertag mit ihr an ihrem Treffpunkt im Wald Geschenke austauschen. „Du scheinst Weihnachten sehr zu mögen.“, kam von Lovegood. Wie immer hatte die Ravenclaw dieses unwiderstehliche, leichte Lächeln auf ihren Lippen. „Ja, sehr.“, antwortete die Hufflepuff freudig. Sie erzählte ihnen, wie sie die Feiertage verbrachte und was sie daran so liebte. Danach war Neville mit erzählen dran. Er mochte das Fest auch, doch es erinnerte ihn immer sehr an seine Eltern, weil jeder Zeit mit seinen verbrachte und er nicht konnte. Doch er war sehr dankbar für seine Oma. Luna erklärte, dass sein Vater und sie jedes Weihnachten nach Nargel suchten und währenddessen Beeren sammelten um daraus einen leckeren „Weihnachtsjoghurt“, wie sie es nannte, zu machen. Die beiden hatten so ein schweres Leben und doch waren sie glücklich mit dem was sie hatten. Das fand Catherine beeindruckend. Sie konnte ihre Freunde immer mehr leiden.

Nachdem sie noch mindestens eine Stunde im drei Besen gesessen hatten, wurde es langsam Zeit nach Hause zu gehen. Es war zwar erst kurz vor fünf Uhr, doch durch den Winter dämmerte es schon. Der Weg nach Hogwarts war nicht wirklich beleuchtet und deshalb war es höchste Zeit zu gehen. Während die drei Schüler immer noch in Gespräche verwickelt waren, erreichten sie den Eingang. „Sie waren ganz schön lange unterwegs. Ich hoffe, Sie haben aufgepasst.“, begrüßte Professor McGonagall, die am Eingang überprüfen musste, ob alle von Hogsmeade zurück kamen. „Natürlich, Professor. Wir haben uns nur verplaudert.“, antwortete die Hufflepuff und lächelte. Die Verwandlungslehrerin nickte nur und forderte sie auf sich bei ihren Vertrauensschülern zu melden, um ihre Anwesenheit zu wissen. Das war die perfekte Möglichkeit um Draco zu treffen.
Die Freunde verabschiedeten sich von einander und gingen ihre eigenen Wege.

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