Die gemeinsame Nacht

22 3 0
                                    

Der Slytherin hatte mit jeder Reaktion gerechnet, doch niemals mit dieser. Das Mädchen hielt ihr Versprechen und wurde nicht wütend und noch dazu versuchte sie nicht vor ihm zu flüchten. „Du.. Du willst es also nicht Dumbledore sagen?“, fragte der Blonde und setzte sich zu der Hufflepuff auf den Boden. „Draco, erstens glaube ich, dass Dumbledore so etwas sowieso schon weiß und zweitens könnte ich dich niemals verraten.“, antwortete Catherine heulend. Dieses Mädchen war gerade innerlich zerstört und doch versuchte sie für den Sechstklässler stark zu bleiben. Wow. „Danke.“ Mehr konnte der Junge nicht dazu sagen. Er bewunderte die Braunhaarige, niemals hätte Pansy oder einer seiner Freunde so ein Geheimnis bewahrt. Sein Herz pochte fest, er spürte wie etwas in ihm vorging. Der Slytherin fühlte sich genau hier richtig wohl und vergaß alles um sich. Die Probleme, die ihn eben noch gequält hatten, verflogen, denn er wusste, dass Catherine Jackson ihn wirklich liebte und egal, wie fest er selbst gegen seine Gefühle ankämpfte, sie waren nicht mehr zu verbergen. Draco Malfoy hatte sich verliebt.

Die nächsten zwei Stunden redeten die beiden Schüler über Dracos Aufgaben, seinen Einstieg, warum er das tat und noch vielem mehr. „Wie konntest du das dunkle Mal überhaupt verstecken? In der Eulerei hab ich es nicht gesehen.“, stellte Cath fest. „Es ist ein starker Zauber, der sehr anstrengend ist, weshalb ich ihn nur für wenige Stunden einsetzten kann, bevor ich eine Pause brauche.“, erklärte der Blonde. „Und du konntest ihn halten, die ganzen zwei Stunden über?“, fragte die Fünftklässlerin beeindruckt. Er nickte und ein schelmisches Lächeln überflog seine Lippen. „Dann war es wohl doch nicht so gut.“, kam von der Hufflepuff gespielt enttäuscht. „Oh glaub mir, es war schwer den Zauber zu halten.“, flüsterte der Slytherin in ihr Ohr. Das Mädchen wollte ihn gerade küssen, doch er hielt sie auf. „Nein.“, sagte Draco, „Ich will nicht, dass du mit in die ganze Sache hinein gezogen wirst und wenn wir das hier weiterführen, erfährt der dunkle Lord davon.“
__

Catherine sah den Jungen intensiv an. Er hatte recht. Sie würde auch ein Mitglied Voldemorts werden, sonst konnte sie nicht mit ihrer großen Liebe zusammen sein. Aber würde sie das wollen? Den ganzen Tag unter anderen fiesen Zauberern, die wahrscheinlich nicht einmal mehr wussten, wie viele Menschen sie schon umgebracht hatten. Wäre das ein Leben für sie? Nein. Es musste eine andere Lösung geben. Draco konnte zwar nicht mehr austreten, doch was, wenn die beiden einfach abhauen würden. Weg aus England, weg aus Europa! In Amerika soll es doch auch sehr schön sein. Bestimmt konnte sie auch dort ihre Träume verwirklichen. Nein, das ging auch nicht. Der Slytherin hatte ihr erzählt, dass er Dumbledore töten musste, sonst würde seine Familie umgebracht werden. Und was wenn sie nach diesem Schuljahr weglaufen würden? So schlimm es auch klang, aber da sollte der Schulleiter tot sein und Draco hätte seine Aufgabe erfüllt. Obwohl sich das Mädchen auch nicht vorstellen konnte, das so ein mächtiger Zauberer sich so einfach töten ließ. Es war alles so kompliziert!

„Draco, ich will das hier, egal welchen Preis ich dafür geben muss.“, kam entschlossen von der Hufflepuff, während sie dem Jungen durch die Haare ging. „Nein, auf keinen Fall. Du kannst dein Leben nicht für mich aufgeben.“, sagte er etwas lauter. „Draco, du bist das was ich will und ich gebe mein Leben nur dann auf, wenn ich es nicht mit dir lebe.“, bettelte die Fünftklässlerin. Sie wollte wirklich nicht mehr als mit diesem Slytherin für immer zusammen zu bleiben. „Nein, Catty, du willst dieses Leben nicht. Du willst Weihnachten feiern, in der Muggelwelt leben, eine Familie gründen und nicht, Menschen umbringen, immer im Geheimen leben, Trauer und Angst verbreiten.“ Nun stand der Sechstklässler auf. Er schien sehr mit sich selbst zu kämpfen. „Aber du willst das doch auch nicht und trotzdem stehst du hier vor mir mit einem dunklen Mal.“ Auch die Hufflepuff stand auf, sie wollte ihm zeigen, wie sicher sie sich dabei war, auch wenn sie wusste, was alles auf sie zukommen würde. „Weil ich muss. Du musst gar nichts von all dem.“ Er legte seine Hände in den Nacken und sah zur Decke. „Stimmt, Draco. Ich muss nicht, aber ich will.“ Die Braunhaarige kam auf ihn zu und legte ihre Hand an seine Wange. „Ich will mit dir sein, egal was um uns herum ist.“ Sie lächelte. „Wie kann man nur so hartnäckig sein?“, fragte der Slytherin und legte seine Hände um ihre Taille. „Nur wenn man etwas so sehr will.“, antwortete das Mädchen und drückte ihre Lippen auf seine.
__

Wärme durchfuhr den ganzen Körper des Blonden und er erwiderte den Kuss. Er konnte sich immer noch nicht daran gewöhnen, wie sich die Nähe der Hufflepuff anfühlte. Ganz automatisch übten seine Hände mehr Kraft auf und zogen sie näher zu sich. Er spürte ihren Körper auf sich und wollte sie sofort wieder. Doch Draco unterdrückte sein Verlangen, denn wenn eine Situation unangenehm wäre, dann auf jeden Fall die, dass sie diese Nacht Sex hätten. Also küsste er sie nur weiter voller Leidenschaft und strich ihr sanft über den Rücken.
Nach einer Weile lösten sich die beiden wieder und grinsten sich an. Der Slytherin war zwar immer noch nicht einverstanden mit Catherines Entscheidung, doch das konnten sie auch noch zu einem anderen Zeitpunkt besprechen.

„Bist du schon müde?“, fragte der Junge, während er seinen Zauberstab schwang um das Essen abzuräumen. „Ja, ein bisschen.“, antwortete die Braunhaarige mit einem Blick auf ihre Muggeluhr. Es war schon nach ein Uhr. „Leg dich in mein Bett, ich spring noch kurz unter die Dusche.“, schlug Malfoy vor und suchte Klamotten aus dem Kleiderschrank.
__

Während die Hufflepuff im Bett lag, dachte sie über mögliche Lösungen nach. Es musste doch irgendetwas geben, was sie machen konnten. Konnten sie eine öffentliche Beziehung führen? Wahrscheinlich nicht. Snape würde die beiden bestimmt zusammen sehen und dann dem dunklen Lord berichten. Oh nein! Hatte sie gerade in Gedanken „dunkler Lord“ gesagt? So nannten ihn nur Anhänger. Nein, das war ein Versehen. Es hatte nichts zu bedeuten. Also nochmal, sie konnten also nicht in der Öffentlichkeit zusammen sein. Es war aber schon diese Woche kompliziert geworden, Pansy und Hermine waren sehr misstrauisch. Oh, warum musste alles so schwierig sein? Wieso war Liebe nicht genauso wie in den ganzen Romanzen? Man lernt sich kennen, verliebt sich und heiratet, ganz einfach. Die beiden hatten auch schon die eifersüchtige Parkinson überwunden, also war das einzige Problem in all diesen Liebesfilmen auch schon bei Seite geräumt. Doch nein, Pansy war nun ihr geringster Gegner. Was würden überhaupt ihre Eltern und Freunde dazu sagen? Es war zum Kotzen, warum musste das alles denn sein? Wieso musste Draco der Sohn von Lucius Malfoy sein?
__

Nachdem der Junge eine Boxer und ein Shirt angezogen hatte, machte er die Badezimmertür auf. „Catherine.“, er wollte gerade etwas sagen, doch sah sie dann friedlich schlafen. Der Slytherin kam auf sie zu und musterte das Mädchen von oben bis unten. Sie war so wunderschön. Wie konnte er das die ganzen letzten vier Jahre nicht bemerken? Er seufzte, schüttelte den Kopf und legte sich auf die andere Seite des Bettes. Während Draco die Hufflepuff beobachtete schlief auch er irgendwann ein.

Alles, nur nicht ohne dich!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt