Undefinierte Gefühle

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Nachdem Cath mit der Ravenclaw in der großen Halle ankam, musste sie ständig über die Worte der klugen Hexe nachdenken. „Ich spüre eine gewisse Verbindung zwischen euch.“ Heißt das, dass Draco vielleicht auch etwas mehr für sie empfand? Luna war vielleicht meist sehr eigen und verrückt, doch sie hatte ein gutes Gespür für Menschen und war sehr weise für ihr Alter. Es konnte also durchaus möglich sein, dass sie diese Verbindung spürte, weil der Slytherinjunge die gleichen Gefühle für das Hufflepuffmädchen hatte, wie andersherum.
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Draco verschwand aus dem Gemeinschaftsraum der Slytherins, nachdem er einige wichtige Dinge mit seinen Zweitklässlern besprochen hatte. Er musste nun etwas abschalten, denn die Begegnung mit Jackson hatte ihm wieder zu schaffen gemacht. Als er seinen Körper auf ihren presste, war das nicht, weil er ihr Angst machen wollte, das wusste er. Doch warum dann? Malfoy hatte so ein komisches Gefühl, immer wenn er das Hufflepuffmädchen sah.
Während er zu seinem Zimmer lief, schüttelte er den Kopf. Es konnte doch nicht wahr sein, dass so ein einfaches Mädchen ihn verrückt machte.
„Malfoy! Was hast du jetzt schon wieder vor?“, riss ihn die Stimme Potters aus seinen Gedanken. „Potter, was willst du denn jetzt schon wieder?“, antwortete er. „Hermine hat die Vermutung, dass du irgendetwas im Schilde führst und wir werden herausfinden was.“, drohte Harry. „Das Schlammblut, Weaslbe und du wollt mir drohen.“, setzte der Slytherin nach. „Sag nie wieder dieses Wort.“, mischte sich nun auch der Rotschopf ein und stellte sich schützend vor Hermine. „Ach wie niedlich. Weaslbe nimmt seine Freundin in Schutz.“, kam provokant von Malfoy, „Du weißt schon, dass ich deine Granger jede Nacht umbringen könnte und du nichts dagegen machen kannst.“ Da hatte er Recht. Sie beide waren Vertrauensschüler und zu Dracos Bedauern lag das Zimmer der Muggelstämmigen genau neben seinem. „Du wagst es..“, Ron wollte sich gerade seinen Zauberstab schnappen, doch Hermine hielt ihn auf. „Er ist es nicht wert. Kommt Jungs, wir gehen.“, sagte sie und zog die beiden Gryffindors mit sich.
Der Slytherin lächelte kurz, bevor er sich wieder in Gedanken verlor. Also selbst die Granger hatte bemerkt, dass etwas mit ihm nicht stimmte und das musste schon etwas bedeuten. Alle seine Gedanken führten ihn zum gleichen Ende: Catherine Jackson.
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„Habt ihr gesehen? Er war anfangs nur genervt von uns, bevor er uns wirklich beleidigte.“, flüsterte Hermine den Jungs zu, während sie an einer Horde von Schülern vorbei liefen. „Ja, stimmt schon, aber dann war er wieder ganz der Alte. Vielleicht hat er nur schlecht geschlafen oder so. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass Malfoy wirklich was mit du weißt schon wem zu tun hat.“, wendete Ron ein. „Ron, ich mir doch auch nicht, aber sein Vater ist ein wichtiger Todesser, also könnte das durchaus sein. Und weißt du nicht mehr, was wir in der Winkelgasse gesehen haben?“, argumentierte das Gryffindormädchen. „Ja, sie hat Recht. Wir sollten ihn im Auge behalten.“, stimmte Harry zu.
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Draco ging in sein Zimmer und schloss es mit einem Zauber. „Jackson“, flüsterte er. Er musste alles über sie herausfinden.
„Piep, Piep.“, machte es und er entdeckte die schwarze Eule auf seinem Bett. Sie hatte ein Stück Pergament im Schnabel. „Was hast du da, Quinn?“, fragte er die Eule seiner Mutter und nahm den Zettel entgegen. „Gut gemacht.“ stand darauf und er wollte ihn schon fast wegwerfen als ihm am Rand die Schrift seiner Mutter auffiel. „Ich habe Angst um dich, mein Schatz.“ Man konnte es kaum lesen und Draco wusste, dass sie das nur heimlich hinzugefügt hatte, ohne die Einverständnis seines Vaters oder des dunklen Lords. Er musste kurz lächeln, dann wurde seine Miene wieder ernst. Seine Familie zählte auf ihn, er musste sie wieder angesehen beim dunklen Lord machen, sonst würden sie alle sterben. Sein Gefühl sagte ihm, dass es falsch war und er wollte es auch nicht wirklich, doch er musste. Für seine Mutter. Für ihre Zukunft.
Nachdenklich streichelte er dem schwarzen Vogel das Gefieder. „Ach Quinn, was soll ich nur tun?“
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Nach dem Essen verabschiedete sich die Ravenclaw bei Cath und beide gingen in Richtung ihrer Gemeinschaftsräume. Es war schön mit Luna sprechen zu können, endlich eine Freundin haben zu können. Sie sprach zwar oft in Rätseln, doch irgendwie verstand Catherine sie trotzdem. Neville Longbottom hatte sich auch noch dazu gesetzt und die Hufflepuff konnte den verpeilten Jungen gut leiden. Die drei lachten sehr viel zusammen.
Auf dem Weg in den Kerker musste die Fünftklässlerin oft lächeln, denn sie war überglücklich.
„Na Jackson, was strahlst du denn so? Wieder jemanden beobachtet oder was?“, Cath erkannte Pansy, die auf jemanden zu warten schien. „Lass mich in Ruhe!“, fauchte das Hufflepuffmädchen zurück. Sie hatte also auch gemerkt, dass Cath die Streiterei beobachtet hatte. „Nicht bevor du mir gesagt hast, was mit Draco los ist.“, verlangte die Slytherin und holte ihren Zauberstab heraus. Catherine stockte kurz, bevor sie antwortete: „Parkinson, woher soll ich das bitte wissen?“ Nun schien die Schwarzhaarige noch wütender. „Weil du irgendetwas damit zu tun hast, er hat mich vorhin einfach ignoriert, nachdem er deine Stimme hörte.“ Das hatte er also getan. Die Hufflepuff war etwas gerührt, doch lies sich nichts anmerken. Stattdessen lachte sie: „Malfoy hat ja doch was in der Birne. Wahrscheinlich hat er gemerkt, was für eine Schlampe du bist.“ Die Slytherin funkelte das andere Mädchen böse an. „Du wagst es, mich eine Schlampe...“ Mehr wollte das Hufflepuffmädchen nicht mehr hören. Sie sagte das Passwort zum Porträt, das die Tür zum Hufflepuff – Gemeinschaftsraum darstellte, trat hinein und lies Pansy sprachlos stehen.
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Draco ging zum Ausgang, doch bevor er aus dem Gemeinschaftsraum verschwinden konnte, hielt ihn Hermine auf. „Draco Malfoy, du hattest doch nicht vor noch raus zu gehen, oder?“, sagte sie vorwurfsvoll. „Na, nach was sieht es denn aus. Falls es dir nicht aufgefallen ist, Granger, ich bin Vertrauensschüler und darf nach zehn Uhr noch außerhalb meines Zimmers sein.“, antwortete der Slytherin. „Aber nur für wichtige Pflichten.“, kam von der Braunhaarigen. „Woher willst du wissen, dass das keine ist?“, fragte sie der Junge und verschwand durch das Porträt.
Genervt rollte er die Augen. Diese Gryffindor musste auch immer alles wissen und sich strickt an die Regeln halten. Er war natürlich nicht für schulische Zwecke unterwegs, er wollte einfach nur nachdenken. Was war nur mit dem Blonden los? Er erkannte sich selbst kaum wieder. War es nur wegen dem dunklen Lord oder hatte diese Jackson etwas damit zu tun? Irgendetwas war besonders an ihr. Sie war nicht wie Pansy, nicht so aufdringlich, nicht so böse. Doch trotzdem konnte die Hufflepuff sich durchsetzen, das musste er selbst miterleben. Draco beschloss sich am nächsten Morgen zu unterhalten, denn eins war klar, so konnte es nicht weitergehen. Mit diesen Gefühlen könnte er bestimmt nicht die Aufgaben Voldemorts erfüllen und das musste er.

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