Neue Aufgabe

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Cath war etwas erstaunt gewesen, als sie am nächsten Morgen ohne Draco aufwachte, doch sie konnte sich schon denken, dass er wohl früh los musste, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Die nächsten Wochen verliefen ziemlich unspektakulär. Alles war gewesen, wie es immer war und Catherine war froh darüber. Mit ihren Muggelfreunden hatte sie schöne Tage verbracht und an Silvester hatte Nick Gracie gefragt, ob sie ein Paar sein wollen, was sie natürlich bejate. Es war schön zu sehen, dass die nicht magische Welt normal verlief, obwohl in der Zaubererwelt Angst und Schrecken verbreitet wurde.

„Schreib mir, wenn du angekommen bist.“, schrie Misses Jackson ihrer Tochter hinterher, während diese in den Zug einstieg. Die Hufflepuff lächelte. Sie vermisste ihre Eltern jetzt schon. Nachdem die Braunhaarige einen ruhigen Platz im Hufflepuff Abteil gefunden hatte, holte sie, wie immer, ein Buch zum Lesen heraus. Ein bisschen hoffte sie, dass gleich Draco im Abteil erschien, doch sie wusste, dass das sehr unwahrscheinlich war. Er konnte nicht bei jeder Gelegenheit bei ihr sein. Sie wendete sich wieder ihrem Buch zu. In ihm wurde von einer magischen Welt erzählt. Es war nicht annähernd der Wahrheit entsprechend, doch genau das faszinierte Cath daran.

Als der Hogwarts-Express am Bahnhof von Hogsmeade ankam, packte die Fünftklässlerin schnell alles zusammen und machte sich fast als letzte auf den Weg nach Hogwarts. In diesem Jahr mussten alle Schüler genau überprüft werden, bevor sie in die Schule kommen durften, deshalb landete das Mädchen ein paar Meter vor dem Eingang und machte sich dann zu Fuß auf den Weg. „Miss Jackson. Sie sind aber früh dran.“, sagte Professor Flitwick und setzte einen Hacken auf sein Pergament. „Sie wissen doch.“ Die Schülerin streckte ihren neuen Besen in die Luft und zwinkerte. Der Zauberkunstlehrer lächelte leicht, streckte dann warnend seinen Finger aus, ließ das Mädchen aber passieren. Manchmal war es doch sehr gut, dass sie die Jahrgangsbeste war.

Während der ganzen Neujahrsrede von Dumbledore suchte die Hufflepuff die Reihen der Slytherintische nach Draco ab, doch er war nirgendwo. Sie sah Crabbe, Goyle, Zabini, ja sogar Pansy, doch von dem Blonden war keine Spur. Niemand fehlte bei den Reden des Schulleiters. Aber er war wirklich nicht dort. Wo war er bloß? Cath fing an sich Sorgen zu machen. Ihm war doch nichts passiert, oder?
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Gleich nachdem der junge Todesser im Schloss ankam, meldete er sich bei Professor Snape „krank“ und verschwand in sein Zimmer. Er konnte Catherine nicht wieder sehen, noch nicht. Irgendwann musste er, denn Hogwarts war vielleicht groß, doch man begegnete jedem Schüler mindestens einmal im Monat. Der Slytherin lag in seinem Bett und dachte nach. Die Ferienwochen waren nicht wirklich entspannend gewesen. Tagsüber musste er andauernd mit verschiedenen Todessern reden oder Bellatrixs „Training“ ausführen und nachts konnte er nicht schlafen. Er war viel zu besorgt um Catty oder wünschte sich es wäre anders gelaufen. Wie sollte er der Hufflepuff nur jemals wieder in die Augen blicken können?
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Es war Freitagnachmittag. Cath hatte den blonden Jungen die ganze erste Schulwoche über nicht gesehen. Sie wusste zwar von Neville, mit dem sie wieder mehr Kontakt hatte, dass er durchaus im Unterricht war, doch außerhalb war er kaum zu sehen. Was war nur mit ihm los? „Catherine?“, riss ihn die Stimme des Gryffindors aus ihren Gedanken. „Was?“, fragte das Mädchen verwirrt. Sie hatte nicht wirklich mitbekommen, worüber Neville und Luna geredet hatten. „Ach nicht so wichtig. Was ist denn los?“, kam etwas besorgt von dem braunhaarigen Jungen. „Ach nichts. Ich bin nur müde.“, antwortete die Hufflepuff und tat etwas schläfrig. „Ah, Miss Jackson. Da sind sie ja.“, rief Professor Sprout, während sie auf die drei Schüler zu kam. „Guten Tag, Miss Lovegood, Mister Longbottom. Könnte ich Sie kurz sprechen, Miss Jackson?“, fuhr sie fort, als sie näher bei ihnen war. „Natürlich.“, nickte die Fünftklässlerin. Sie lächelte ihren Freunden zur Verabschiedung zu und folgte dann ihrer Hauslehrerin. „Der Schulleiter möchte, dass ich Sie zu seinem Büro bringe. Er möchte mit Ihnen sprechen.“, kam von der älteren Dame, während sie ein paar Treppen hinaufstieg. Der Schulleiter?! Was könnte bitte Dumbledore von ihr wollen?
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„Denken Sie wirklich, dass das Mädchen, das schaffen wird?“, fragte McGonagall den weisen Zauberer besorgt. „Natürlich, Minerva. Sie ist doch eine ihrer besten Schüler.“, antwortete Albus. Er schien sehr zuversichtlich, angesichts dessen, dass er kaum an der Schule für Hexerei und Zauberei war. Er verließ Hogwarts meist jede Woche für ein paar Tage um alles nötige über Voldemort heraus zu finden. „Das ist sie.“, bestätigte die Professorin.
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Nachdem Professor Sprout das Passwort zum Büro gesagt hatte, ließ sie die Hufflepuff allein. Die Braunhaarige war noch nie so angespannt gewesen. Es war nicht unbedingt etwas Gutes mit Dumbledore persönlich sprechen zu müssen. Mit zitternden Händen klopfte sie an die große Holztür und sie öffnete sich. „Miss Jackson, schön das sie Zeit für mich gefunden haben.“, begrüßte der Schulleiter sie. „Hallo, Sir.“, erwiderte sie und sah sich in dem großen Zimmer um. Die Gemälde an der Wand bildeten die ehemaligen Schulleiter von Hogwarts ab. Sie schienen ihre ganze Aufmerksamkeit auf die Fünftklässlerin zu legen. Das war ihr unangenehm. Aus einer Richtung kam ein Kreischen und sie erkannte einen Phönix neben dem Schreibtisch hinter dem Dumbledore saß. „Sie fragen sich bestimmt, warum ich sie zu mir gerufen habe.“ Cath nickte. „Nun ich habe eine Bitte an sie.“, fuhr er fort, „Sie können sich bestimmt noch an den schrecklichen Tod von Cedric Diggory erinnern.“  Natürlich konnte sie das. Der Trimagische Champion war ein Vorbild für sie gewesen. „Nun wir mussten natürlich einen neuen Vertrauensschüler finden, doch Mister Smith konnte diese Tätigkeit nun nicht mehr ausführen, also wollte ich sie fragen, ob sie bereit dazu wären, diese Aufgabe zu übernehmen.“ Sie?! Vertrauensschüler?! Wie kam sie bitte zu so einer Ehre? Cath wollte schon immer Vertrauensschüler werden, doch sie war sich stets im Klaren, dass sie dann noch mehr Arbeit hatte, weshalb sie auch „Nein.“ sagte, als McGonagall sie am Anfang des Jahres fragte. „Ich weiß, dass Sie zweifeln, doch ich bitte Sie darum.“, kam von dem alten Zauberer so als hätte er die Gedanken der Hufflepuff gelesen. „Denken Sie wirklich, ich wäre die Richtige dafür?“, fragte das Mädchen unsicher. Er nickte nur.
Nach ein paar Minuten lächelte die Braunhaarige. Es konnte ja nicht schaden, oder? Der Schulleiter gab ihr noch die nötigen Informationen und Catherine verschwand aus dem Büro.

Sie machte sich sofort auf den Weg zum Gemeinschaftsraum der Vertrauensschüler um sich ihr neues Zimmer anzusehen und sich gleich an die Arbeit zu machen. Dieser Mister Smith, der anscheinend wegen seinen Eltern aus der Schule gehen musste, hatte nicht wirklich saubere Arbeit geleistet.

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