Kapitel 5

1.5K 58 4
                                    


Als Hermione das Büro wieder verließ, lief sie prompt in eine Person hinein und fiel zu Boden. „Nicht so stürmisch, Miss Hanson." hörte sie eine männliche Stimme, die sie schon kannte. Als sie aufsah, erkannte sie das es Abraxas war. „Ich habe mir die Freiheit genommen, au dich zu warten, nicht das du dich in den Kerkern verläufst." grinste er. Unwillkürlich grinste Hermione zurück und griff nach der gebotenen Hand von Abraxas. „Hast du dir wehgetan? Ich könnte dir nämlich sonst auch gleich den Weg zum Krankenflügel zeigen." spottete Abraxas, jedoch wusste Hermione, dass er es nicht böse meinte. „Vielen Dank Mr Malfoy, aber ich kenne den Weg zum Krankenflügel bereits." gab Hermione frech zurück. Verdutzt sah er sie an. „Woher denn das?" fragte er. „Emilie Parkinson hat mir heute Vormittag das Schloss gezeigt." erklärte sie. „Ah... Emilie." murrte Abraxas abweisend. „Wieso? Stimmt etwas nicht mit ihr?" fragte Hermione und legte die Stirn in Falten. „Naja, es ist so, dass sie... des Öfteren mit verschiedenen Jungs in einer Besenkammer verschwindet..." murmelte Abraxas. „Sicher? Vielleicht sind das nur Gerüchte." versuchte Hermione ihre neue „Freundin" zu verteidigen. „Nein. Ich habe sie mit mehreren verschwinden und wieder rauskommen sehen. Sie hat es sogar bei meinen Freunden versucht!" zischte Abraxas aufgebracht. „Verzeih, wenn ich zu weit gehe, aber was hat das mit dir zu tun?" fragte Hermione verwirrt. „Ich soll sie nach der Schule heiraten." knurrte er. „Oh..." machte Hermione. „Aber... naja auch egal... vielleicht solltest du dich erst einmal beruhigen." sagte das Mädchen vorsichtig. „Hast du eine Ahnung wie es ist, die eigene Verlobte jeden Tag mit einem anderen Jungen in eine Besenkammer verschwinden zu sehen?" fragte er weiter aufgebracht. „Nein..." murmelte Hermione, dann nahm sie seinen Arm und dirigierte ihn zu einer Bank. Dann kramte sie in ihrer Tasche herum und zog einen Erdbeerbonbon heraus und gab ihn Abraxas. Er sah sie daraufhin verwirrt an. „Iss, die Dinger bewirken Wunder." sagte sie lächelnd und setzte sich neben ihn. „Danke." sagte er leise und packte den Bonbon aus.

Einige Minuten, vielleicht auch schon eine halbe Stunde saßen sie da, bis sie Stimmen hörten. Am anderen Ende des Ganges erschien eine große Gruppe von Jungs. Ganz in der Mitte lief ein großer Junge, mit einem gut gebauten Körper. Sie sah schon von der Entfernung aus seine blasse Haut, seine schwarzen, leicht gelockten Haare und sein schönes Gesicht. Sofort wusste Hermione, dass das Tom Riddle sein musste. Ginny hatte recht gehabt, er sah umwerfend aus. Verdammt. „Abraxas!" rief jemand aus der Gruppe. Er grinste ihnen entgegen und nickte ihnen zu. „Ich geh dann mal." verabschiedete Hermione sich von Abraxas. „Sicher?" fragte er. „Ich kann dir meine Freunde vorstellen." setzte er noch hinter her. „Ach... ich, also..." stotterte sie unintelligent. Hermione war einfach noch nicht darauf vorbereitet, auf Tom Riddle zu treffen! „Ah, sie schüchtern dich ein, stimmts?" fragte Abraxas grinsend. Eigentlich nicht, aber was sollte sie schon anderes sagen? Also nickte Hermione. „Wir sind gar nicht so schlimm! Wir sind sogar ganz harmlos." versprach er. Klar, harmlos. Der Junge in der Mitte würde einmal der größte Schwarzmagier aller Zeiten werden und die anderen würden auch nicht besser sein! „Trotzdem... ich gehe lieber." sagte sie leise und erhob sich. „Danke." sagte Abraxas noch. „Wofür?" fragte Hermione verdutzt und hielt in der Bewegung inne. Er zuckte mit den Schultern. „Dafür das du mir zugehört hast... und für den Bonbon." zum Schluss grinste er. Hermione grinste zurück. „Wenn du noch einen Bonbon brauchst, kannst du gern zu mir kommen." sagte sie, wohlwissend, dass er verstanden hatte was sie meinte. Hermione hatte das Gefühl, sich soeben mit einem Malfoy angefreundet zu haben. „War das nicht die neue?" hörte Hermione noch einen von Abraxas Freunden fragen, seine Antwort konnte sie jedoch nicht mehr verstehen.

Als Hermione ihren Schlafsaal betrat, lag Emilie Parkinson auf ihrem Bett mit einem Handspiegel in der rechten Hand und begutachtete sich. „Hey Hermione!" begrüßte sie ihre neue Mitschülerin und schwang ihre schlanken Beine aus dem Bett. „Hey." gab Hermione zurück, nicht sicher, wie sie ihrer Mitbewohnerin jetzt gegenübertreten sollte. „Alles klar?" fragte Emilie unsicher. „Ja, klar. Alles bestens." sagte Hermione dann lächelnd.

Es war schon später Abend und Hermione lag noch wach. Emilie schlief schon lange. Hermione wusste einfach nichts mit sich anzufangen, sie war müde, konnte aber aus einem ihr unerklärlichen Grund nicht einschlafen. Da fiel ihr wieder ein, dass sie noch mit Draco schreiben wollte.
„Hallo?" schrieb sie auf das Pergament. Sie wartete einige Minuten und wollte das Pergament grade weglegen, als plötzlich ein Satz auftauchte. „Entschuldige Hermione, ich war grade duschen. Was gibt's?" stand da. „Hey. Ich weiß nicht... ich habe mich noch nie so allein gefühlt. Ich teile mir zwar mit Emilie Parkinson ein Zimmer, aber dennoch. Ich konnte ja noch nie wirklich mit Mädchen... Aber ich habe deinen Großvater heute getroffen! Er hat mich zu Slughorns Büro gebracht." erzählte sie ihm. „Emilie Parkinson? Meine Großmutter?" erschien sofort auf dem Pergament. „Ja, ich habe auch heute schon mit Abraxas über sie gesprochen... aber ich dachte sie ist Pansys Großmutter?" schrieb Hermione daraufhin. „Mhh, ja ich weiß wie sie zu ihrer Hogwartszeit war. Sie ist eine nette Frau, kann aber echt hinterlistig sein. Pass also bitte auf dich auf. Und nein, sie ist nicht Pansys Großmutter. Emilies Bruder ist Pansys Großvater." schrieb Draco „Achso..." schrieb Hermione. Diese ganzen Verwandtschaftsverhältnisse unter Reinblütern waren zwar äußerst interessant aber auch verdammt verwirrend. Ja, das mache ich. Ich geh jetzt aber auch schlafen, morgen ist mein erster Schultag." antwortete Hermione und gähnte. „Gute Nacht Hermione." Sie lächelte und wünschte ihm auch eine gute Nacht. Dann legte sie das Pergament weg und schlief ein.

Als Hermione am nächsten Morgen aufwachte, bemerktesie, dass Emilie schon weg war. Sie wagte einen Blick auf die Uhr und sprangfluchend aus dem Bett. Das Frühstück hatte schon seit einigen Minutenangefangen. Schnell rannte sie in das Badezimmer und schlüpfte in dieSchuluniform. Nachdem sie ihre Haare gebändigt hatte verließ sie das Zimmer undging in die große Halle. „Hallo Hermione! Tut mir leid, dass ich dich nichtgeweckt habe, das ist mir grade erst eingefallen, ich bin es einfach nichtgewöhnt, eine Zimmergenossin zu haben..." murmelte Emilie, als Hermione sichneben sie gesetzt hatte. „Schon in Ordnung, ich habe es ja geschafft." winkteHermione ab und nahm sich ein Toast. „Hier, das ist dein Stundenplan. ProfessorSlughorn hat ihn mir gegeben. Wir haben leider gleich nicht zusammen. Ich habgleich Muggelkunde und du hast... Wahrsagen. Oh Hermione, ich wusste gar nicht,dass du dich dafür interessierst!" sagte Emilie. Fast wäre Hermioneherausgerutscht, dass sie das auch gar nicht tat. „Ach, ich hatte sowas nochnie, mein Vater war schließlich kein Seher. Ich will einfach nur wissen, wiedas so ist." log Hermione deshalb. Emilie nickte lächelnd und aß weiter.Plötzlich erschien ein Mensch neben Hermione du als sie aufsah, bemerkte sie,dass es sich um Abraxas handelte. „Guten Morgen Hermione. Da wir ja gesternherausgefunden haben, dass wir die gleichen Fächer belegen, gehe ich mal davonaus, dass du auch gleich Wahrsagen hast." plapperte er schon gleich los. „GutenMorgen, ja habe ich. Warum?" fragte Hermione. „Ich hatte gedacht, dass wir dichmitnehmen können, du kennst dich ja schließlich noch nicht so gut im Schlossaus." erklärte er. Erst da bemerkte Hermione, dass einige andere Jungs hinterihm standen, unter anderem auch Tom Riddle. Schnell sah sie wieder zu Abraxas.„Ja, das wäre sehr nett." erwiderte Hermione höflich und stand auf. Auf dem Wegzum Unterricht fand Hermione heraus, dass es sich bei Abraxas Freunden um OrionBlack, William Lestrange, Antonin Dolohow und natürlich um Tom Riddle handelte.Natürlich die Schlimmsten der Schlimmsten. Hermione betrat als letztes dasKlassenzimmer und sah sich nach einem Platz um. An den Tischen konnten jeweilsdrei Personen sitzen. „Hermione!" rief Abraxas durch den Raum, der schon mitRiddle an einem Tisch saß. Sie sah ihn fragend an und Abraxas winkte sie zusich. „Du sollst ja nicht allein sitzen, oder noch schlimmer... bei den Gryffindors!"lachte Abraxas und auch Hermione grinste. Das sie selbst eigentlich eine Löwinwar, ignorierte sie einfach und ließ sich zwischen den beiden Jungs nieder. TomRiddle hatte erst einmal mit ihr geredet und das war, als er sich ihrvorgestellt hat. Eigentlich hatte er auch nur seinen Namen gesagt und ihr mitgeteilter wäre Vertrauensschüler und sie könnte sich jederzeit an ihn wenden.Pflichtbewusst war er auf jeden Fall. Der Klassenraum war so ähnlich wie zuihrer Zeit, als sie selbst noch Wahrsagen belegt hatte. Überall bunte Vorhänge,ein grässlicher Teppich auf dem Boden und vor allem war die Luft genausostickig. Aus einem Hinterzimmer kam eine Hexe mittleren Alters. Als Hermionesie ansah, ahnte sie bereits böses. Die Frau ging auf sie zu. „Ah, Sie müssenMiss Hanson sein! Ich bin Professor Trelawney, Professorin im Fach Wahrsagen."stellte sie sich vor, danach ging sie nach vorne und ging die Klassenlistedurch. 

Kann man jemanden lieben, den man eigentlich hassen sollte?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt