Hermione wurde wach, als jemand sie sanft an der Schulter rüttelte. „Hermione, es gibt gleich Abendessen." flüsterte ihr jemand zu. Sie murmelte etwas Unverständliches, ehe sie sich aufrichtete. Sie sah zu Tom, welcher elegant von der Fensterbank glitt und ihr eine Hand hinhielt. Sie ergriff sie und ließ sich von ihm herunterhelfen. Als sie den Boden unter ihren Füßen spürte, versuchte sie so gut es ging ihre Haare zu richten. Gemeinsam gingen Hermione und Tom in die große Halle. Sie redeten nur über belanglose Dinge, nichts Wichtiges. So wie immer, wenn sie miteinander sprachen. Hermione verbrachte das Abendessen bei den Jungen ihres Jahrgangs. Abraxas und Emilie waren beide nirgendwo in der Halle zu sehen. „Weiß jemand wo Abraxas ist?" fragte Orion in die Runde. „Vielleicht ist er noch bei Emilie." schlug Hermione nachdenklich vor. Die Jungs sahen sie verwundert an. „Naja, ich habe gestern zu Emilie gesagt, dass sie mit Abraxas reden soll. Kann ja sein, dass dieses Gespräch ein bisschen länger dauert." sagte Hermione schulterzuckend. „Ja, sie werden auch bestimmt miteinander reden." sagte Gary Riverdale spöttisch. Hermione biss sich auf die Zunge um sich einen zynischen Kommentar zu verkneifen. Riverdale sollte lieber seinen Mund halten, er hatte schließlich keine Ahnung!
Wieder ging sie mit Tom durch das Schloss. Es war fast 21 Uhr und er hatte ihr angeboten, ihr den Weg zu Professor Babblings Büro zu zeigen. Emilie und Abraxas hatten sich tatsächlich noch immer nicht blicken lassen, so konnte Hermione auch noch immer nicht in ihren Schlafsaal, sie wollte die beiden schließlich nicht stören. „Vielen Dank, Tom." sagte Hermione höflich. „Gern geschehen, Hermione." sagte er und lächelte ihr charmant zu. Fast schon zaghaft klopfte Hermione an der Tür zu Professor Babblings Büro. Sofort wurde die Tür von der Professorin aufgemacht. „Reinkommen!" knurrte sie und zog Hermione wenig sanft am Oberarm in das Büro. „Setzen." forderte sie Hermione barsch auf und die Schülerin kam der Aufforderung sofort nach.
„Was soll ich machen, Professor?" fragte sie. „Sie sollen nur einige Sätze für mich schreiben." sagte die Professorin. Hermione nahm einen Pergamentbogen heraus und wollte sich grade eine Feder nehmen, als Babbling ihr eine Feder hinhielt. Argwöhnisch nahm Hermione die Feder entgegen und sah sie sich genauer an. „Sie werden mit einer meiner Federn schreiben." erklärte sie auf den fragenden Blick ihrer Schülerin. „Wie viele Sätze soll ich schreiben?" fragte das Mädchen dann. „Bis Sie aus Ihrem Fehler gelernt haben." sagte sie. „Und was soll ich schreiben?" fragte Hermione „Ich soll den Unterricht nicht stören." sagte sie. Hermione funkelte sie wütend an wollte grade anfangen zu schreiben, als sie bemerkte, dass sie gar keine Tinte dabei hatte, dies erklärte sie auch sogleich ihrer Professorin. „Oh, die wird nicht nötig sein..." sagte Babbling und schien ziemlich mit sich selbst zufrieden. Hermione runzelte die Stirn, setzte jedoch die Feder auf dem Pergament an und fing an zu schreiben. Plötzlich spürte sie, wie ihr Handrücken anfing zu brennen und sah auf ihren Handrücken. Tatsächlich zogen sich feine Linien über ihren Handrücken, die einen Satz bildeten.
Ich soll den Unterricht nicht stören.
Erschrocken über den stechenden Schmerz keuchte Hermione auf. „Gibt es ein Problem, Miss Hanson?" fragte Babbling zuckersüß, dass Hermione sich am liebsten übergeben hätte. Sie schüttelte den Kopf und schrieb weiter, den Schmerz ignorierte sie dabei geflissentlich. Genau wie Umbridge, ließ Professor Babbling ihre Schüler mit der Blutfeder schreiben, zumindest ließ Babbling Hermione mit der Feder schreiben. Hermione hatte damals Harrys Hand mit Diptam-Essenz geheilt, doch hier hatte sie keine. Sie war sich sicher, dass dies einige hässliche Narben geben würde.
Nach einer halben Stunde sah Hermione auf und legte die Feder beiseite. „Ich... ich denke ich bin fertig Professor." sagte Hermione. „Geben Sie mir Ihre Hand." forderte die schreckliche Frau sie auf. Hermione legte ihre Hand in die ihrer Professorin. Diese drehte ihre Hand einige Zeit und begutachtete sie. „Noch nicht." bestimmte sie dann. Also griff Hermione nach der Feder und schrieb weiter. Der Schmerz auf ihrem Handrücken wurde immer unerträglicher. Ihr traten Tränen in die Augen, doch sie wollte sich nicht die Blöße geben und weinen, also blinzelte sie die Tränen zurück. „Hand her." knurrte Babbling nach einer ganzen weiteren Stunde. Hermione gab ihr Ihre Hand, die mittlerweile blutverschmiert war. Das Blut lief ihre Hand hinunter und tropfte auf den Schreibtisch. „Sie sind fertig." sagte sie kalt und schickte Hermione in ihren Gemeinschaftsraum.
Als sie diesen betrat, war er schon fast leer. Alle schienen schon zu schlafen, mit Ausnahme von den Jungs aus ihrem Jahrgang. Nur Abraxas fehlte. „Tut mir leid Hermione, aber ich glaube diese Nacht wirst du nicht in deinem Schlafsaal verbringen können." sagte Orion grinsend. „Warum?" fragte sie und versteckte vor den Jungs ihre Hand, die vor Blut tropfte. Eigentlich floss das Blut in Strömen aus den Wunden, die tief in die Haut geschnitten hatten. Aber natürlich hatte sie es nicht vor Tom Riddle verheimlichen können. „Was hast du da an der Hand?" fragte Tom. „Nichts." sagte sie und zeigte ihm ihre linke Hand. „Ich meine die andere." sagte er mit einem so scharfen Ton, dass die Jungs verstummten. „Das ist nichts." wehrte sie ab, doch Tom sah sie noch immer abwartend an. „Hermione." drängte er sie. Langsam führte sie ihre Hand hinter ihrem Rücken hervor, die noch immer voll mit Blut war. „Ist das Blut?" fragte Orion schockiert. „Weinst du?" kam dann die nächste Frage von William Lestrange. „Nein, alles gut." sagte Hermione mit gepresster Stimme, aus der man schon praktisch hörte, dass sie fast weinte.
„Komm her." befahl Tom sanft aber dennoch bestimmend. Langsam ging sie auf ihn zu und er griff nach ihrer Hand. Kurz begutachtete er diese, dann zog er seinen Zauberstab. Automatisch zuckte Hermione zurück, sie hatte schließlich nicht vergessen, dass er Voldemort war. Tom sah sie beruhigend an, dann sprach er eine Formel und das Blut verschwand. Übrig blieben die -noch immer blutenden- Striche. „Eine Blutfeder." murmelte Tom und sah zu ihr hoch. Er saß noch immer im Sessel, während sie vor ihm stand. Hermione nickte zaghaft und Orion und William schnappten nach Luft, einige der anderen keuchten erschrocken. Tom richtete seinen Zauberstab auf die feinen Wunden und murmelte wieder einige Formeln. Ein stechender Schmerz durchfuhr Hermiones Hand, sodass eine Träne über ihre Wange lief und sie zuckte zurück. Jedoch hielt Tom ihr Handgelenk eisern fest. Nach endlos langen Sekunden ließ Tom seinen Zauberstab sinken und ihre Hand war geheilt. „Danke." murmelte sie und ließ sich in einen Sessel fallen. Einige Minuten schwiegen sie. „Was meintest du damit, dass ich nicht in meinen Schlafsaal kann, Orion?" durchbrach Hermione die Stille. „Naja, Abraxas wird heute Nacht bei Emilie schlafen also... du kannst dir den Rest wahrscheinlich denken." grinste er. Frustriert stöhnte Hermione auf und kauerte sich auf ihrem Sessel zusammen. Sie rief ohne Zauberstab und nonverbal eine Decke zu sich. Der Accio war der einzige Zauber, den Hermione nonverbal UND Zauberstablos schaffte. Sie entfaltete die Decke und legte sie über sich. Dann lehnte sie ihren Kopf in das Polster und schloss die Augen.
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Kann man jemanden lieben, den man eigentlich hassen sollte?
FanfictionHermione Granger wird von Dumbledore gebeten, eine Aufgabe für ihn zu erfüllen. Sie soll in die Vergangenheit reisen. Um genau zu sein, in das Jahr 1943. Dort soll sie versuchen Tom Riddle zu verändern. Sollte sie es nicht schaffen, erwartet Dumble...