Kapitel 43

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„Tom?" fragte Abraxas. „Warum sollte Tom dich töten?" fragte er. Hermione setzte sich auf den Tisch. „Tom will dich nicht töten!" beteuerte er. „Okay. Und was ist mit Lord Voldemort?" Abraxas erstarrte und atmete nicht. „Komm. Ich zeig dir meine Sicht. Auf alles. Ich teile mein Wissen mit deinem... dafür teilst du dein Wissen mit meinem." sagte sie und deutete auf das Denkarium. Als Abraxas sich keinen Millimeter bewegte wurde ihr Blick sanft. „Du bist meine letzte Chance, Abraxas. Ich brauche dich!" flehte sie. Er atmete tief ein und wieder aus. „Okay. Dann zeig es mir." sagte er und stand auf. Hermione und Abraxas stellten sich nebeneinander vor das Denkarium und nahmen sich an der Hand. Sie hielt ihren Zauberstab an ihren Kopf und verfestigte ihre Gedanken.

Sie spürte einen unangenehmen Sog in ihrer Magengegend und schon befand sie sich im Hogwartsexpress. „Was tun wir hier?" fragte Abraxas. „Du brauchst die Hintergrundgeschichte." sagte sie. „Das da, das bin ich." fügte sie hinzu und deutete auf ein kleines Mädchen mit buschigem Haar. „Hä? Wie? Du bekamst doch Privatunterricht? Und... in Hogwarts hätten wir dich längst bemerkt. Manipulierst du die Erinnerung?" fragte er baff. Hermione schüttelte den Kopf. „Nein. Ich war schon immer in Hogwarts. Lediglich in einer anderen Zeit. Und jetzt sei still und schaue zu." sagte sie und folgte klein Hermione in ein Abteil. In das Abteil mit Harry und Ron.

„Hat jemand eine Kröte gesehen? Neville hat seine verloren." sagte klein Hermione mit gebieterischer Stimme und Abraxas entfuhr ein kichern. „Du warst schon damals so?" grinste er und Hermione nickte grinsend. „Wir haben ihm grade gesagt, dass sie nicht hier ist." erklärte der rothaarige Junge, doch klein Hermione achtete nicht einmal mehr darauf. „Aha, du bist also am Zaubern. Dann zeig mal her, was du so drauf hast." sagte sie und setzte sich den beiden Jungen gegenüber. „Ähm, na gut." sagte der Junge verlegen und räusperte sich. „Eidotter, Gänsekraut und Sonnenschein, Gelb soll diese fette Ratte sein!" Abraxas kringelte sich beinahe und deutete auf den Jungen. „Ganz klar ein Weasley!" rief er. „...Keiner in meiner Familie ist magisch, es war ja so eine Überraschung, als der Hogwartsbrief ankam." hörten sie klein Hermione sagen und augenblicklich verstummte Abraxas. „Du...?" fragte er. „Ja, ich bin ein Schlammblut." sagte Hermione und hob das Kinn ein wenig an.
„Ich bin übrigens Hermione Granger, und wer seit ihr?" „Ich bin Ron Weasley." sagte der Rothaarige. Endlich meldete sich auch der schmächtige schwarzhaarige Junge aus der Ecke. Hermione deutete auf den Jungen. „Der Grund, warum wir uns das hier antun, ist er." sagte sie zu Abraxas. „Achte auf ihn."

„Harry Potter." sagte er. „Ach tatsächlich? Natürlich weiß ich alles über dich. Du stehst zum Beispiel in der Geschichte der modernen Magie, im Aufstieg und Niedergang der dunklen Künste und in der Großen Chronik der Zauberei des zwanzigsten Jahrhunderts." sagte klein Hermione. „Wer ist der Typ bitte?" fragte Abraxas verwundert. Hermione lächelte leicht. „Harry Potter." flüsterte sie. Plötzlich traten drei Jungen in das Abteil. „Stimmt es?" fragte ein blonder Junge. „Im ganzen Zug sagen sie, dass Harry Potter in diesem Abteil ist. Also, bist du es?" fragte er. „Ja." antwortete Harry kurz angebunden. Der blasse, blonde Junge folgte dem Blick von Harry. „Oh, dass sind Crabbe und Goyle. Und ich bin Malfoy. Draco Malfoy."

Dann verschwamm ihre Sicht und sie fanden sich bei der Häuserauswahl wieder, bei der sie gar nicht zuhörten. „Harry Potter, der Junge der lebt." sagte Hermione zu Abraxas. Es gab eine Prophezeiung über einen Jungen, im Juli geboren und den dunklen Lord. Die Prophezeiung besagte, jenes Kind würde den dunklen Lord besiegen. Der eine Junge, der Infrage kam, war Neville Longbottom, der andere Harry Potter. Neville, ein Reinblut, oder Harry das Halbblut. Lord Voldemort beschloss den Auserwählten zu töten und wählte Harry, ein Halbblut wie er es war. Er kam in der Nacht des 31. Oktobers 1981. Zuerst tötete er Harrys Vater, James Potter, danach dessen Frau, Lily Potter. Eigentlich wollte er nur Harry und zielte auf ihn, doch Lily warf sich vor ihren Sohn und starb. Danach richtete er seinen Zauberstab auf das Baby und sprach erneut den Todesfluch, doch dieser prallte an Harry ab und traf Voldemort. Zurück blieb Harry mit einer Blitznarbe auf der Stirn." sagte sie leise und beobachtete nur nebenbei die Häusereinteilung. „Wie ist das möglich?" fragte Abraxas ehrfürchtig. „Niemand weiß das genau, doch Dumbledore vermutet einen alten Liebeszauber von Lily ausgeführt." sagte sie und blickte auf sich selbst hinab und lächelte. „Und nun lass uns weiter, wir haben noch ein paar Jahre vor uns!"

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Nach Luft ringend tauchten die beiden wieder im Büro auf. Abraxas sah Hermione mit einem unergründlichen Blick an. „Willst du das?" flüsterte Hermione. „Hältst du das für richtig, Abraxas?" fragte sie leise. Langsam schüttelte er den Kopf. „Nein... du, du bist also hier um all das zu verhindern?" fragte er. Hermione nickte. „Blöd nur, dass ich mich dabei ausgerechnet in meinen größten Feind verliebt habe." Kraftlos sank sie in einen der Sessel. Abraxas griff nach ihrer Hand. „Du musst das schaffen, Hermione." sagte er leise. „Das weiß ich. Aber dazu brauche ich deine Hilfe. Du musst mir sagen, ob er weiß, warum ich hier bin. Hat er vor mich deshalb zu töten, Abraxas? Ich muss das hier schaffen. Sonst sind wir verloren..." Er schüttelte den Kopf. „Er weiß gar nichts. Vertrau mir." sagte er und drückte sie kurz an sich. „Ich werde dir helfen. Mein Enkel soll nicht für meine Fehler büßen. Wir müssen es beenden, noch hier und jetzt. Noch bevor es richtig angefangen hat." murmelte er. Hermione nickte erleichtert. „Danke Abraxas. Ihr Malfoys seid wirklich gut. Und jetzt komm, bevor unser Verschwinden noch jemandem auffällt."

Kann man jemanden lieben, den man eigentlich hassen sollte?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt