*Kleine Anmerkung: Alle Acht Kapitel sind aus Toms Sicht geschrieben, damit ihr eine ungefähre Ahnung habt, was er so denkt (Manchmal verschiebt sich das aber auch um 1-2 Kapitel)*
Beim Mittagessen war Tom wie immer still. Er trug eher selten zu den Gesprächen der anderen bei. Doch an diesem Tag sagte er gar nichts, er war in seine Gedanken zurückgekehrt. Seine kleine Gefolgschaft wusste, dass es in solchen Momenten besonders klug war, wenn man ihn in seinen Gedanken ließ. Ja, seine kleine Gefolgschaft, die er am Ende des letzten Jahres gegründet hatte. Er würde einmal ein ganz großer Schwarzmagier werden, nein. Er würde einmal der Allegrößte werden. Jeder würde ihn fürchten und niemand würde sich noch an ihn erinnern. Niemand würde mehr Tom Riddle kennen, man würde ihn nur noch als Lord Voldemort kennen. Und niemand würde es wagen seinen Namen auszusprechen. Alle würden sie Angst haben, wenn sie auch nur an ihn dachten.
Aber das war jetzt nicht das, worüber er sich Gedanken machte. Viel mehr spukte dieses Mädchen in seinen Gedanken herum, Hermione Hanson. Ihre Leistung in Verwandlung war erstaunlich gut gewesen. Sie hatte es nicht nur bei ihrem ersten Versuch geschafft, sie hatte es sogar nonverbal gemacht. Sie schien gut in Verwandlung zu sein. Doch was ihn noch mehr erstaunte, war das sie es einfach gewagt hatte, Professor Binns auf seinen verdammt langweiligen Unterricht anzusprechen. Außerdem hatte sie etwas an sich, was ihn einfach faszinierte. Sie hatte nicht angefangen zu sabbern, als er ihr zu gegrinst hatte, sie hatte keine Atemnot bekommen, als er seinen Atem über ihre Haut wandern ließ. Auch wenn sich eine deutlich sichtbare Gänsehaut gebildet hatte. Zugegeben, er hatte es provoziert und es war nicht verwunderlich, dass sie eine Gänsehaut bekommen hatte. Aber sie war wahrscheinlich genau wie die anderen Mädchen so oberflächlich, interessierte sich bei der Wahl des Mannes nur für den Blutsstatus, das Vermögen, das Aussehen und den Stand in der Gesellschaft. Tom wusste, dass er niemals ein solches Mädchen bekommen würde – nicht das er traurig darüber war – er war weder ein Reinblut, noch hatte er ein großes Vermögen und auch sein Stand in der Gesellschaft war nichts. Nur in Hogwarts hatte er etwas zu sagen, dafür war er aber auch einer der angesehensten Schüler. Im Punkt Aussehen hätte er wahrscheinlich eine Chance, er wusste selbst, dass er gut aussah, besser als so manch ein anderer Schüler. Naja, besser als jeder andere Schüler.
Hermione Hanson interessierte ihn. Selbst wenn sie nach diesen Maßstäben wählen würde, so wäre sie dennoch anders. Die Mädchen die ungefähr in ihrem Alter waren, interessierten sich für nichts anderes, als für ihr Aussehen. Hanson jedoch, war so etwas wie eine Streberin. Ob sie wohl in allen Fächern so gut war wie in Verwandlung? In Wahrsagen hatte sie jedenfalls schon einmal kein Talent. Warum hatte sie es überhaupt gewählt? In Geschichte der Zauberei konnte man nicht viel mit Können oder Wissen strahlen. Es war ein Wunder, dass sie nicht auch einfach den Kopf auf die Tischplatte gelegt hatte. Sie hatte sogar mehr, länger und detaillierter mitgeschrieben, als er. Außerdem war sie frech. Sie hatte nur mit einem einfachen „Vielleicht." auf seine Aussage geantwortet. Da war kein Hoffnungsschimmer auf geflimmert, sie hatte kein Freudentanz aufgeführt. Sie hatte einfach nur „Vielleicht" gesagt und hatte – ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen – den Raum verlassen. „Vielleicht." murmelte Tom vor sich hin und schob seine Kartoffel hin und her. „Wie bitte?" fragte Abraxas neben ihm. „Wie?" fragte nun Tom. „Du hast etwas gesagt." klärte Abraxas ihn auf. „Ich muss wohl laut gedacht haben." tat Tom es beiseite.
Tom wagte einen Blick in die Richtung der neuen und sah die anderen Mädchen noch immer wild auf sie einreden. Natürlich hatte er das dumme Quietschen der Mädchen mitbekommen und auch die eifersüchtigen Blicke der anderen Mädchen konnte er von der Entfernung ausmachen. Hermione schien sich von jeder Sekunde mehr und mehr unwohl und rutschte auf der Bank herum, als wäre sie kurz davor aufzuspringen und aus der Halle zu rennen. Entschlossen stand Tom auf und wendete sich an Abraxas und Orion. „Ich gehe schon einmal vor. Geht ihr allein." befahl er ihnen. Sie nickten ihm kurz als Zeichen des Verständnisses zu und Tom machte sich auf den Weg. Bei Hermione Hanson angekommen blieb er stehen. „Hermione?" fragte er und sie drehte sich zu ihm um. „Kommst du mit? Die nächste Stunde fängt gleich an." sprach er. Dankbar lächelte sie ihm zu und erhob sich. Ob sie dankbar war, weil er sie zum nächsten Unterricht brachte oder weil ich er von den Mädchen befreite, wusste Tom nicht. Wieder war das ohrenbetäubende Quietschen eines Mädchens zu hören, genauso wie die Worte „Tom" und „Hermione". Sie schien sich immer unwohler zu fühlen und auch er bemerkte die Blicke auf sich, ebenso entgingen ihm auch nicht die Blicke der Jungen aus den anderen Häusern. Jedoch lagen sie nicht auf ihm, sondern auf dem Mädchen. Warum starrten sie Hermione Hanson so an? Er müsste sich das Mädchen bei Gelegenheit mal genauer anschauen.
Tom hatte die Neue zum Unterricht geführt, gesprochen hatten sie jedoch kaum. Als der Unterricht begonnen hatte, rief Professor Millow das Mädchen nach vorn. Endlich hatte Tom die Gelegenheit, sie genauer zu betrachten. Da es verdammt warm war, hatte sie auf ihren Umhang verzichtet und trug nur den Rock und die Bluse. Sie hatte schlanke und lange Beine, obwohl sie gar nicht mal so groß war. Er schätzte sie auf nicht einmal 1,70 Meter groß. Sein Blick wanderte weiter nach oben zu ihrem -zugegeben- wohlgeformten und wie es aussah straffen Hintern. Sie hatte allgemein einen schlanken Körper. Als sie sich zu den Schülern drehte und etwas an dem magischen Geschöpf zeigte, konnte er ihr ins Gesicht sehen. Sie hatte schöne, weiche feminine Gesichtszüge, geschwungene Augenbrauen, Zimtbraune Augen und vor allem geschwungene Lippen. Ihre Haare waren hell Braun und lockig, Hermione Hanson war auf keinen Fall ein Mädchen, dass man als hässlich bezeichnen würde, im Gegenteil. Tom hatte selten ein solch schönes Mädchen gesehen. Und sie schien nicht nur schön, sondern auch intelligent und fast so wissbegierig wie er, vielleicht sogar genauso wissbegierig. Er kam nicht drum herum, das Mädchen faszinierte ihn, doch er hatte absolut keine Ahnung, wieso sie das tat. Er wusste nur, dass er es herausfinden wollte.
In Kräuterkunde stellte er sich unauffällig zu Hermione und beobachtete sie, wie sie arbeitete. Natürlich durfte sie nicht mitbekommen, dass er es tat. Es war aber auch kein Problem für Tom, sich oder etwas zu verstecken. Er bewunderte diese Ruhe, die sie ausstrahle, als sie die Pflanzen umtopfte. Sie wirkte hochkonzentriert und hätte wahrscheinlich nicht einmal mitbekommen, wenn Tom sie vollkommen offensichtlich beobachtet hätte.
Am Nachmittag ging Tom allein durch die Gänge von Hogwarts, auf dem Weg in die Bibliothek. Vor einigen Minuten hatte für ihn auch die letzte Stunde geendet und er hatte sich, nachdem er sich umgezogen hatte und mit seinen Anhängern gesprochen hatte, auf den Weg in die Bibliothek gemacht. Er ging weiter nach hinten, da er dort Bücher über die Geschichte des Koboltaufstandes des 18. Jahrhunderts finden würde. Er hatte jedoch nicht damit gerechnet, dass er dort jemanden vorfinden würde. Hermione Hanson saß mit einem aufgeschlagenen Buch, einer Pergamentrolle und einer Feder an einem Tisch und schrieb fleißig Informationen nieder auf das Pergament. Auch sie trug nicht mehr die Schuluniform sondern eine schwarze Hose und eine genauso schwarze Bluse. Sie war genauso konzentriert bei der Sache, wie bei dem Umpflanzen in Kräuterkunde. Mit unhörbaren Schritten ging er auf sie zu und ließ sich neben ihr nieder. Erschrocken sah sie auf und schien sogar noch erschrockener, als sie ihn erkannte. „Könnte ich mit in das Buch schauen? Genau das wollte ich nämlich auch für den Aufsatz benutzen." erklärte er sogleich seine Frage. Wortlos schob sie das Buch in seine Richtung. Er lächelte kurz charmant, ehe er anfing sein Pergament und seine Feder hervor zu holen um ebenfalls mit dem Aufsatz zu beginnen.
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Kann man jemanden lieben, den man eigentlich hassen sollte?
FanficHermione Granger wird von Dumbledore gebeten, eine Aufgabe für ihn zu erfüllen. Sie soll in die Vergangenheit reisen. Um genau zu sein, in das Jahr 1943. Dort soll sie versuchen Tom Riddle zu verändern. Sollte sie es nicht schaffen, erwartet Dumble...