„Du hast jemandem die Schokolade gegeben, die Oikawa uns geschenkt hat?"
Kageyama verstand das nicht, normalerweise verschenkte man Geschenke nicht weiter, oder? Er war sich nicht sicher. Hinata zuckte mit den Schultern: „Sie hatte Plätzchen für mich und ich hatte Schokolade dabei, ist doch nichts dabei. Außerdem finde ich sie nett."
Kageyama fragte sich, ob er den Leuten, die er mochte, auch etwas schenken hätte sollen. Als Hinata und er am Vortag auf dem Weg nach Hause auf Oikawa getroffen waren und er ihnen Schokolade geschenkt hatte, war er verwirrt gewesen.
Oikawa hatte ihm noch nie etwas geschenkt. Aber vielleicht fand Oikawa ihn ja doch endlich nett, nachdem er jahrelang den Anschein erweckt hatte, er würde ihn hassen. Manchmal fand Kageyama es schwierig, die Mimik und Körpersprache seines Gegenübers richtig zu deuten.
Vielleicht hätte er Hinata etwas schenken sollen.
Am letzten Ferientag fragte sich Kageyama immer noch, ob er die Schokolade jemandem hätte geben sollen. Jedes Mal wenn er sie auf dem Schreibtisch liegen sah, dachte er wieder darüber nach. Mit Ausnahme von Tsukishima fand er alle aus dem Volleyballclub nett. Sollte er ihnen deshalb Schokolade mitbringen?
Sie hatten ihm zu seinem Geburtstag vor zwei Wochen einen Kuchen vorbeigebracht und unter seinem Fenster für ihn gesungen. Sogar Tsukishima war dabei gewesen, aber er hatte sich geweigert, zu singen, woraufhin Tanaka ihm mit den Fäusten gedroht hatte.
Danach waren sie in den Park gegangen und hatten eine Schneeballschlacht gemacht. Vielleicht hätte er jedem von ihnen ein bisschen von der Schokolade geben sollen, aber wäre das nicht schäbig gewesen? Oikawa hatte sie schließlich ihm geschenkt und nicht den anderen.
Kageyama lag auf dem Bett, drückte den Ball mit den Fingerspitzen nach oben und schielte zum Schreibtisch. Der Ball traf ihn an der Stirn, als er vergaß, ihn zu spielen.
Es war eindeutig; die Schokolade musste unbedingt verschwinden, dann konnte er sich wieder auf die wichtigen Dinge konzentrieren und das war Volleyball und der bald beginnende Vorentscheid für das Frühlingsturnier.
Er stand vom Bett auf, entfaltete die Papiertüte, die stellenweise schon ganz schön in Mitleidenschaft gezogen worden war und nahm sich das erste Stück Schokolade. Es sah aus, als hätte Oikawa es höchstpersönlich geformt, aber wenigstens schmeckte es gut.
Er aß sie alle auf und danach war ihm schlecht, aber wenigstens musste er sich jetzt keine Gedanken mehr darüber machen, wem er sie schenken konnte.
♡♡♡
Ein bisschen hatte ich gehofft, dass nach den Ferien alles anders werden würde. Natürlich hatte ich mich nicht der Illusion hingegeben, dass die Schokolade Hinatas Art war, mir seine Zuneigung zu gestehen, aber in meinen Tagträumen war es so gewesen.
Jetzt brach bereits der fünfte Schultag nach Ferienende an und ich hatte ihn immer noch nicht zu Gesicht bekommen. In der ersten Stunde glänzte der Lehrer mit Abwesenheit und das bedeutete neben der Geburt seines Kindes auch den Beginn unserer Projektarbeit.
Auf dem Lehrerpult lag eine Liste mit möglichen Themen aus, in die wir uns selbstständig eintragen sollten und da weder ich noch Kageyama Anstalten machten, auf den anderen zuzugehen, blieben uns am Ende nur die Reste übrig, die sonst keiner wollte.
„Aliphatische Carbonsäuren", las ich laut das letzte verbliebene Thema vor. Spontan hatte ich keinen blassen Schimmer, was das hieß und das war nie ein gutes Zeichen. Als Kageyama die Worte wiederholte, klang es, als hätte er einen Knoten in der Zunge. In seinem Gesicht las ich dieselbe Ratlosigkeit, die ich empfand.
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Herzbube ✔ [Kageyama Tobio, Haikyuu!]
Fanfiction♡ Herz·bu·be [der] ♡ Spielkarte und auf keinen Fall mehr. ♡ Ein kleiner Zauber und ein Zufall führen dazu, dass Kageyama und Fukuyoshi sich im Körper des jeweils anderen wiederfinden. So bekommen sie es in der fremden Haut mit einer hyperaktiven Vol...