Dark Rose Band 1 ~ Du und ich ~

Teil 30

Meine drückende Blase und ein leichtes Brennen im Intimbereich wecken mich, draußen ist es noch stockfinster und ich winde mich vorsichtig aus Flos Arm. Zurück am Bett werfe ich einen Blick auf mein Handy und stelle fest, dass es erst halb fünf ist. Unzählige Nachrichten sind schon wieder eingetroffen und ich schleiche mich ins Wohnzimmer, schließe leise die Tür und fange an zu lesen.

Scheiße, ich habe Vergessen mich bei Toni zu melden, der macht mir Hölle heiß, wenn ich nach Hause komme.

Steffi schreibt, dass sie in dem Container über eine Tonne Kokain, Hehlerware und gefälschte Ausweisdokumente sichergestellt haben.

Aleks, teilt mir begeistert mit, dass sie heute Nachmittag einen neuen Kunden in ihrer Kartei aufgenommen hat, und erinnert mich an den Wellness-Tag.

Ich hole tief Luft und gehe auf Zehenspitzen zurück ins Schlafzimmer, Flo dreht sich stöhnend hin und her, ich schalte schnell das Licht am Nachtschrank ein und schüttle ihn fest an der Schulter. Erschrocken fährt er hoch und schaut mich mit gehetzten Blick an.

"Was träumst du?"

Er setzt sich richtig hin, die Bettdecke rutscht in seinen Schoss, der Oberkörper glänzt vom Schweiß und er reibt sich müde übers Gesicht. Ich lasse mich neben ihn ins Bett sinken.

"Linda, was ich mit dir fühle, habe ich noch bei keiner Frau erlebt. Ich könnte mich die ganze Zeit in dir verlieren und bin unsterblich in dich verliebt mit allem, was dazu gehört. Sag jetzt nichts, ich will nur, dass du weißt, wie viel du mir bedeutest."

Er sieht traurig auf seine Hände im Schoß, meine Frage hat er nicht beantwortet und ich lasse mich nach hinten auf die Ellbogen fallen.

"Flo, ich kann dir einfach noch nicht das Gleiche erwidern, wir lernen uns gerade erst richtig kennen. Ich führe ein Leben, in dem, bis du aufgetaucht bist, ein Mann keinen Platz hatte. Geschäftspartner, Banker, Männer in Führungspositionen, andere männliche Gäste, gehen im Rose ein und aus. Ab und zu, ist es eben nicht bei einem unverbindlichen Drink geblieben, aber ich wollte nie mehr. Im Rose steckt mein ganzes Herzblut, ich lebe dieses Bordell, sonst würde ich jetzt nicht dort stehen, wo ich bin. Gib mir Zeit, mich an diese neue, ungewohnte Situation zu gewöhnen."

"Ich verstehe dich und werde meinem Vater sagen, dass ich eine wundervolle Frau kennengelernt habe. Keine Ahnung, wie er reagiert, aber gib uns eine Chance rauszufinden, ob wir als Paar harmonieren, trotz unserer Jobs."

Ich setze mich auf, krabbele auf seinen Schoß, umschließe sein Gesicht mit meinen Händen und küsse ihn voller Leidenschaft. Er umschlingt mich mit beiden Armen und zieht mich näher an sich heran. Draußen schiebt sich die Sonne durch die Wolken und taucht das Zimmer in ein warmes Licht.

"Ich gehe jetzt duschen, dann frühstücken wir und machen uns auf den Heimweg. Guter Plan?"

"Absolut verlockend", raunt Flo an meinem Hals.

"Äh, nein, nicht so, wie du gerade denkst. Allein, sonst fahren wir doch nicht pünktlich los", ich löse mich aus seinen Armen und er sinkt stöhnend gegen das Kopfteil. Ich verschwinde im Bad, frisch geduscht und geschminkt komme ich zurück und Flo ist wieder eingeschlafen. Leise verstaue ich alle Klamotten, die rumliegen, samt Schuhe und lasse meine Pumps laut polternd auf den Boden fallen. Er hebt murrend den Kopf und sieht mich verschlafen an.

"Beweg dich Milicaj, ich brauche dringend Kaffee."

Innerhalb von zwanzig Minuten ist Flo geduscht, angezogen und hat seine restlichen Sachen mit eingepackt, so dass ich den Koffer zuziehe. Unser Gepäck geben wir zur Aufbewahrung an der Rezeption ab und genießen ein ausgiebiges Frühstück.