Teil 3

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Aleks verbringt eine gefühlte Ewigkeit im Bad und ich bin in der Zwischenzeit auf dem gemütlichen Bett eingeschlafen, denn sie weckt mich mit ihrem extravaganten schwarzen Minikleid, aus Spitze und Leder.

"Hey Schlafmütze, ich such dir schon mal was zum Anziehen raus und du gehst schnell duschen."

"Jaaa, lass mich erst mal wieder im Hier und Jetzt landen", gähne ich herzhaft.

Unter dem warmen Wasserstrahl der Dusche verfolgen mich erneut die blauen Augen und der muskulöse Oberkörper. Aber für schmutzige Gedanken und damit verbundener Selbstbefriedigung fehlt mir leider die Zeit. Denn ich höre wie Aleks ungeduldig vor der Badezimmertür auf und ab läuft.

Ich trockne mich im Schnelldurchgang ab, schlüpfe in den schwarzen String und den dazugehörigen BH. Egal, was Aleks zum Anziehen ausgewählt hat, ich werde mich auf keinen Fall in ein Kleid zwängen. Ein paar Spritzer meines Lieblingsparfüms, kurz durchatmen und dann öffne ich die Tür nur mit einem Handtuch um die nassen Haare gewickelt. Und siehe da, meine beste Freundin, weiß einfach, was mir gefällt. Meine Klamotten für den Abend liegen ordentlich auf meiner Bettseite.

"Sehr gute Wahl, denn nach diesem anstrengenden Tag, hätte ich mich nicht in ein Kleid gequetscht", Aleks sitzt an dem großen Schreibtisch, vor einem ausklappbaren Spiegel und gibt ihrem Abend-Make-up den letzten Schliff.

"Schwarzes Leder lässt deine blonde Mähne und die sexy Kurven in einem Nachtclub besonders gut zur Geltung kommen", grinst sie mich frech an und zieht einen geraden Lidstrich.

"Ja nee, ist klar Schätzchen. Wen soll ich denn deiner Meinung nach hier beeindrucken?! Den Restaurantchef oder den Barkeeper?", frage ich sie leicht gereizt. Ich weiß nicht genau, warum ich in letzter Zeit so dünnhäutig bin. Ob es daran liegt, dass ich Zuviel arbeite und zu wenig schlafe oder an meiner vernachlässigten Libido?

"Jetzt sei nicht gleich beleidigt. Du weißt doch gar nicht, wie der Abend und die Nacht verläuft und was für Überraschungen eventuell auf dich warten?! Ich habe auf jeden Fall genügend Kondome eingesteckt, Frau kann schließlich nie wissen, wann sie dringend Gummis benötigt."

"Okay, ich ziehe mich fertig an, föhne meine Haare und wenn du deine Kriegsbemalung abgeschlossen hast, darfst du dich bei mir austoben."

Ich weiche gerade noch dem Make-up-Fläschen aus, was kerzengerade in meine Richtung geflogen kommt. Die enge Lederhose sitzt wie eine zweite Haut, das schwarze Top, ist leicht transparent, so dass man bei genauerem Hinsehen, den BH durchscheinen sieht. Ich kombiniere dazu goldene Sandalen, die den roten Nagellack auf meinen Zehen zum Leuchten bringen. Die Haare binde ich zu einem strengen Zopf, entgegen Aleks Erwartungen, sie zu einer wilden Mähne zu stylen.

Sie schminkt mir Smokey-Eyes mit knallroten Lippen und nach zwei Stunden sterbe ich fast vor Hunger.

Im hoteleigenen Restaurant bestellen wir Steak mit Pommes, Caesar-Salad und eine Flasche Weißwein.

"Was steht nach dem Essen auf dem Plan?", fragt Aleks zwischen einem Bissen von dem besten Fleisch, was ich seit einer gefühlten Ewigkeit gegessen habe.

"Keine Ahnung, an was hast du denn gedacht?! Ich bin für ein paar Drinks an der Bar oder wir gehen in einen Club ein bisschen tanzen und den amerikanischen Markt abklopfen."

"Das hört sich ganz nach meinem Geschmack an. Verschwitzte Körper die sich eng aneinander reiben, der Geruch nach Sex und Alkohol. Eine kleine Nummer auf dem Klo. Ja, das ist die beste Idee, deinem Geburtstag die Krone aufzusetzen."

Wir trinken noch einen, ja gut, zwei, Tequila und machen uns dann auf den Weg zu einem angesagten Club, ein paar Straßen vom Hotel entfernt. Vor der Disco dröhnen die Bässe auf dem Asphalt, es dauert ewig bis wir endlich an der Security vorbei sind. In dem Club ist es so nebelig und stickig, dass ich im ersten Moment, Probleme mit dem ein- und ausatmen habe. Aber umso weiter wir in das Innere vordringen, desto besser funktionieren die Klimaanlage und die Lüftung. Wir bestellen an der Bar, die halb um die Tanzfläche herumgeht, Wodka mit Zitrone auf Eis. Stoßen unsere Gläser kurz an und kippen ihn auf ex runter. Danach stürzen wir uns ins Getümmel. Wo, wie Aleks es beschrieben hat, sich verschwitzte Menschen aneinanderdrängen und reiben. Ich lasse die Musik durch meinen Körper fließen und fühle mich seit langer Zeit richtig lebendig.

Aleks hat nach zehn Minuten jemanden gefunden, der sie eng von hinten umfasst und mit ihr aufreizend tanzt. Es ist schön, mit anzusehen, wie sie ihr Leben ausgelassen genießt und keine Gedanken an morgen verschwendet.

Auch ich bleibe nicht allein, denn eine tiefe Stimme raunt mir, über die laute Musik, ins Ohr. "Haben wir uns heute nicht schon mal gesehen?"
Derjenige spricht deutsch und auf plumpe Anmachsprüche stehe ich überhaupt nicht. Ich drehe mich also abrupt um und da sind sie wieder. Die unfassbar blauen Augen, ein arrogantes Lächeln auf den vollen Lippen und starke Oberarme die aus einem dunkelblauen Hemd hervorstechen. Bevor ich auch nur die Chance auf eine weitere Reaktion bekomme, zieht er mich ganz dicht an sich heran. Ich lehne mich ein Stück vor, um an sein Ohr zu kommen.

"Habe ich dir die Erlaubnis gegeben, mich anzufassen?!" Mister unbekannt sieht mich skeptisch an und beugt sich zu mir. "Ich wusste gar nicht, dass es noch Frauen gibt, die prüde sind. Eisprinzessin."

Bei so viel Unverschämtheit bleibt mir glatt die Luft weg, doch mein loses Mundwerk ist mal wieder schneller als mein Verstand.

"Pass mal auf du aufgeblasener Gockel. Am Flughafen konntest du dich noch nicht einmal bedanken, dass ich dir Platz gemacht habe, und jetzt hast du nur einen miesen Spruch auf Lager.?! Ich habe dich eigentlich für etwas schlauer gehalten."

Ich drücke ihn weiter von mir weg und stelle mich mit verschränkten Armen vor ihn. Doch er besitzt die Dreistigkeit, mich von oben herab anzugrinsen.

"Eins zu null für dich,", schreit er mir zu. Wir verstehen kaum unser eigenes Wort und ich versuche, ihm genau zu zuhören. "Ich war heute Morgen ziemlich gestresst, dass ich für meine Umwelt kaum aufnahmefähig war. Aber dein süßer Hintern ist mir in sehr guter Erinnerung geblieben."

Ich verdrehe die Augen, entferne mich ein Stück und tanze einfach weiter. Für mich ist diese oberflächliche Unterhaltung beendet. Doch für ihn scheint das Gespräch keinesfalls zu Ende zu sein, denn erneut Liegen seine Hände auf meiner Taille und ziehen mich so eng an sich heran, dass ich deutlich das würzige Parfüm und frische Wäsche rieche.

Wir bewegen uns im perfekten Takt zur Musik und unserer Körper passen gut zusammen. Plötzlich spüre ich seine Lippen am Ohr: "Du fühlst dich verdammt gut an. Ich habe noch nie eine Frau getroffen, die in einer Lederhose so sexy aussieht wie du. Jede Kurve genau dort, wo sie hingehört, und das mit deinem knackigen Arsch nehme ich bestimmt nicht zurück. Denn es entspricht voll und ganz der Wahrheit."

Im selben Moment kneift er mir fest in den Po und drückt mich ein Stück näher zu seinem Schritt. Ich spüre sehr deutlich, welche Wirkung ich auf ihn aus übe, drehe mich um und sehe ihm triumphierend ins Gesicht.

"Das glaube ich dir, denn du kannst gerade nicht verstecken, was du fühlst", ich deute mit dem Finger eine Etage tiefer und wir blicken uns tief in die Augen und mir ist etwas schwindelig. Ich weiß nicht, ob es am Alkohol oder an dem sexy Typen vor mir, liegt. Der mich jetzt lasziv und mit einer Überheblichkeit über die Tanzfläche schiebt.

"Ich heiße übrigens Marin, nur damit du einen Namen hast, denn ich will dich  küssen, Prinzessin", und schon liegen diese sündigen Lippen auf meinen, die Musik tritt in den Hintergrund und ich vergesse alles und jeden um mich herum. Ich schiebe meine Zunge über seine, er lässt sich nicht lange bitten und es entbrennt ein erbitterter Kampf um die Oberhand.

Da ich gerne gewinne, lasse ich eine Hand zwischen uns gleiten und drücke fest mit der Handfläche gegen seine wachsende Beule in der Hose. Ein tiefes Stöhnen verschwindet in meinem Mund. Wir öffnen gleichzeitig die Augen und ich sehe die Begierde in seinem Blick, so dass sich eine leichte Gänsehaut über meinen ganzen Körper ausbreitet. Wir versuchen, weiter zu tanzen, aber es ist eher ein aneinander reiben und in meinem Unterleib breitet sich ein feines Kribbeln aus. Ich greife fest in seine schwarzen nassgeschwitzten Haare und ziehe seinen Kopf dichter zu mir. "Wohin gehen wir?"

"Ich mag Frauen die wissen, was sie wollen und es auch zeigen. Ich wohne im Hotel Plaza, muss aber morgen früh zurück nach Frankfurt."

Ich küsse ihn erneut, unsere Zungen necken sich wild und ich weiß nicht, ob ich das Richtige tue, aber gerade jetzt, will ich diesen Mann. Egal wie und wo, in seinem oder meinem Bett. Keuchend holen wir Luft.

"Lass uns gehen, ich muss nur meiner besten Freundin Bescheid sagen. Das ich zurück ins Hotel fahre." Ich greife nach seiner Hand und ziehe ihn Richtung Bar, wo ich Aleks vor ein paar Minuten stehen sehen habe. Auch sie behält ihre Finger nicht bei sich.

Dark Rose Band 1 ~ Du und ich ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt