Teil 35

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"Ich bin im Büro, soll ich mein Headset mitnehmen?", frage ich Tom.

"Nimm es sicherheitshalber mit, ich rufe Andy an, dass er früher anfängt. Schließlich sorgen wir für die Sicherheit und einen reibungslosen Ablauf unter den Gäste und für die Damen auf den Etagen. Hast du noch Veranstaltungen, die verschoben oder abgesagt werden müssen, das kann doch jemand am Empfang übernehmen?"

"Nein, ich kümmere mich als Erstes um die Abwicklung mit der Versicherung und dann werfe ich einen Blick in den Terminkalender. Haben die Arschlöcher die Kaffeemaschine auch gekillt?" Tom lächelt mich gequält an.

"Ich sehe nach und bringe dir einen Latte Macchiato hoch."

Ich fahre mit dem Lift ins Büro, schiebe die Vorhänge zur Seite und sehe in den grauen Frankfurter Himmel, es ist nicht so heiß, wie in den letzten Tagen, also öffne ich zwei Fenster und lasse frische Luft hinein. Es klopft leise und Tom bringt mir ein Glas mit meinem Kaffeewunsch. Ich setze mich steif in den Bürostuhl und stelle den Computer an.

"Danke, wenn dich nicht hätte."

"Dann hättest du jemand anderen, der dir deinen Kaffee aus dem Superhightech Vollautomaten in der Bar bringt. An wen bist du mit Flo geraten, ich mache mir wirklich Sorgen um dich?! Eigentlich habe ich angenommen, er ist anders, aber da hat mich wohl meine Menschenkenntnis im Stich gelassen."

"Tom, ich weiß es auch nicht, jetzt steht erst einmal das Rose im Fokus, um alle unwichtigen Sachen, kümmere ich mich, wenn ich Zeit habe. Wenn Flo hier auftaucht, schick ihn weg, ich will niemanden außer, dem Versicherungsfritzen und euch hier sehen." Er nickt und schließt leise die Bürotür, ich rufe den Versicherungsvertreter an, der mir einen Termin in dreißig Minuten zusichert. Anschließend rufe ich meine Mutter an.

"Es sieht schlimm aus, vor heute Abend bin ich auf keinen Fall zuhause."

"Kann ich dir wirklich nicht helfen? Dein Vater war nicht so stur, er hat mich immer mit ins Boot geholt."

"Danke, der Mann von der Versicherung kommt gleich und danach fahre ich zu Steffi aufs Revier. Lass niemanden ins Haus, hast du mich verstanden?!"

Meine Mutter seufzt und verspricht mir, sich an die Regeln zu halten. Tom kündigt mir im Headset Herrn Schröder an, der kurze Zeit später bei mir Platz nimmt.

"Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?, er nickt dankend und ich bestelle ein Wasser für ihn. Er gehört zum älteren Semester und öffnet seine abgegriffene Ledertasche, um die nötigen Unterlagen heraus zu holen. In den nächsten zwei Stunden vertiefen wir uns in die Abwicklung des enormen Schadens, von über zwanzigtausend Euro. Nachdem er sich verabschiedet hat, schreibe ich sofort eine E-Mail an eine befreundete Firma, um den Auftrag für die Renovierung der Bar zu erteilen. Mit knurrendem Magen gehe ich runter, Eva ist am Empfang beschäftigt, Handtücher und Kondome auf dem Tresen, für die Etagen zu verteilen.

"Ich habe riesigen Hunger, was willst du von Giovanni und frag bei den Mädels nach, ich warte vor der Tür bei Tom und Andy."

"Na Jungs, ich gehe Pizza, oder was auch immer ihr essen wollt, holen."

"Pizza scharf, oder Tom?!"

"Ja klingt gut, soll ich mitkommen?"

"Nein, ich geh doch nur um die Ecke, bei Tag, bringt mich schon niemand um", Eva kommt mit einem Zettel in der Hand zu mir und ich stecke ihn in die Hosentasche, winke den Jungs grinsend zu, bevor ich aus ihrem Sichtfeld verschwinde.

Nach fünf Minuten sitze ich bei Giovanni am Tresen und er sieht mich besorgt an, während er die Bestellung ins Kassensystem tippt.

"Principessa, du siehst überhaupt nicht gut aus, was war los heute Nacht?"

Dark Rose Band 1 ~ Du und ich ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt