Tom parkt direkt am Abflugterminal, wir verabschieden uns und werden die Zeit bis zum Abflug standesgemäß überbrücken. Mit einem Glas Champagner beginnt mein Geburtstag nun endlich richtig.
In der Lufthansa-Lounge ist nicht viel los, was wohl damit zusammenhängt, dass wir einen ganz normalen Wochentag außerhalb der Ferien haben. Wir stoßen gerade mit dem zweiten Glas an, als sich die Tür öffnet und ein Bild von einem Mann eintritt. Etwa eins neunzig groß, schlank, durchtrainierter Oberkörper, der in einem weißen engen Hemd steckt, so dass man die Muskeln die darunter liegen erahnen kann. Die schwarze Anzughose spannt ein wenig an den Oberschenkeln und das passende Jackett hat er lässig in der rechten Hand. Klapp den Mund wieder zu und hör auf, zu sabbern Linda.
Dieser Adonis passt genau in mein Beuteschema, eine leichte Bräune ziert sein Gesicht, begleitet von einem gepflegten Dreitage-Bart und die Haare ordentlich mit Gel gestylt. Er schreitet grazil an uns vorbei, und ich habe den perfekten Ausblick auf sein Hinterteil, was in der zu engen Hose besonders gut zur Geltung kommt. Ich lehne mich ein Stück zur Seite und stelle mir vor, wie ich ihm in den Knackarsch kneife, auf Zehenspitzen stehe um diese vollen, geschwungenen Lippen zu küssen. Seine großen Hände wandern zu meinen Brüsten und er kneift mit zwei Fingern in meine steifen Nippel, die sich in harten Knospen an meine Bluse drücken. Ich unterdrücke ein leichtes Stöhnen und schlucke trocken.
"Hallo Erde an Linda", Aleks wedelt mit der linken Hand vor meinem Gesicht hin und her, so dass ich mich sofort gerade hinsetze.
"Was?! Müssen wir los? Ich war etwas abgelenkt." Sie schüttelt mit dem Kopf und fängt an zu lachen.
"Was beschäftigt dich denn so, dass du mir nicht richtig zuhörst?!", fragt sie mit einem wissenden Lächeln im Gesicht.
"Ich habe mir Gedanken, wegen der neuen Unterwäsche-Sets für die Mädchen gemacht. Ich bin gar nicht sicher, was der Markt im Moment so zu bieten hat, in Frankfurt ist es ständig das Gleiche und ich will das ihr nicht, wie alle ausseht", versuche ich schnell von meinem schmutzigen Tagtraum abzulenken.
"Hast du den Typ eben gesehen? Der ist ziemlich hot oder?! Mal schauen, ob der auch nach New York fliegt. Es sieht auf jeden Fall so aus, dass er einsam und allein auf Geschäftsreise ist. Dieser knackige Hintern, oh mein Gott, ich schwöre dir, der ist eine Granate im Bett. Und stell dir doch mal vor, wie sich leichte rote Striemen auf diesem Hinterteil machen."
Wir grinsen uns dreckig an, ich weiß nicht, wie Aleks es immer wieder schafft, meine Gedanken zu lesen.
"Ja, nette Aussicht. Aber da muss es schon mit dem Teufel zugehen, dass der im gleichen Flieger, wie wir sitzt. Ich bin auf jeden Fall noch nicht im High-Mile-Club, du?!"
"Das wüsstest du wohl gern. Ich bin deine Angestellte und beste Freundin, aber ein paar dreckige Geheimnisse behalte ich doch lieber für mich", grinst sie mich zwinkernd an.
Unser Flug wird aufgerufen und so bleibt mir eine weitere Unterhaltung zu diesem Thema erspart. Aleks kann sehr hartnäckig sein, wenn es um dunkle Geheimnisse anderer Leute geht, und wenn Sex dabei eine Rolle spielt, fragt sie solange nach, bis man es von ganz allein ausplaudert, damit man endlich seine Ruhe hat. Umgekehrt, ist aus ihr teilweise nur schwer etwas rauszubekommen.
Aleks arbeitet seit drei Jahren für mich. Eines Abends, nachdem ihre Arbeitskollegen von der Bank, sich verabschiedet hatten, eröffnete sie mir so nebenbei das, dass ihr Abschiedsabend war. Sie war es leid jeden Tag in einem verstaubten Büro zu sitzen, dort den ganzen Tag über Zahlen und Kreditanträgen zu brüten und pünktlich um sechzehn Uhr das sterile Gebäude wieder zu verlassen. Ich habe mich erst einmal nicht dazu geäußert, bis Aleks die wahre Bombe platzen ließ. Sie wollte ein Zimmer bei mir und ab sofort als Prostituierte arbeiten. Ich bin aus allen Wolken gefallen und habe sie für völlig verrückt erklärt. Schließlich fing sie an, mir ihre Gründe aufzuzählen. Ihr Sexleben glich seit ein paar Jahren einer Vollkatastrophe, was mir bis zu diesem Zeitpunkt nie bewusst war.
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Dark Rose Band 1 ~ Du und ich ~
RomanceLinda Heinrichs ist Chefin vom Edelbordell Dark Rose. Sie führt ein schillerndes Leben im Schein des Frankfurter Rotlichtviertels. Das Geschäft mit gekaufter Liebe, Lust, Leidenschaft und den verbunden Illusionen, bietet keinen Platz für Prinzessi...