Teil 18

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Das hat mir gerade noch gefehlt, ein Typ, der nach einer Nacht, die wirklich unglaublich war, klammert!

Wütend gehe ich zurück in die Bar, wo ich meine Freunde vor dem Drama zurückgelassen habe. Aleks sieht mich mit prüfendem Blick an.

"Ich muss aufs Klo, kommst du mit?!"

Sie steht sofort auf, Toni schüttelt den Kopf und wir gehen zu den Toiletten. Meine Güte hier kommt man sich vor, wie in tausend und einer Nacht. Riesige Spiegel mit goldenen Schnörkeln und sogar die Wasserhähne sind in Gold gehalten, ein leicht orientalischer Duft, liegt durch verschiedene Duftstäbchen in der Luft. Die Wände sind mit der gleichen Ornamenttapete versehen wie man sie in der Bar sieht und in der Ecke ziert sogar ein professioneller Schminktisch die Damentoilette.

"Hast du deine gute Laune irgendwo in diesem Laden verloren?", Aleks sieht mich im Spiegel an, nachdem wir unsere Blase geleert haben. Ich werfe einen Blick unter die anderen Türen, außer uns ist niemand hier.

"Flo! Er stellt nach einer Nacht Besitzansprüche. Und zu allem Überfluss fragt er mich nach passendem Personal!?! Sehe ich aus wie eine Scheiß-Vermittlungsagentur?! Die planen auf der Terrasse eine Lounge, wir bekommen Konkurrenz, die Leute sitzen nun mal im Sommer lieber draußen, wie drin! Verdammter Mist!", wütend stütze ich die Hände auf dem Waschtisch ab.

"Du leitest das Rose seit fünfzehn Jahren, du hast viele im Viertel, kommen und scheitern sehen. Lass dich doch nicht so verunsichern, zum vögeln haben die hier nichts."

"Noch nicht, wer weiß was die noch planen", seufze ich schwer. Aleks schließt mich in eine Umarmung und richtet mein Kinn auf.

"Du bist härter wie die Konkurrenz! Komm wir trinken jetzt ordentlich einen, du musst doch nicht fahren", sie greift nach einer Hand und so verlasse ich die Toilette, etwas optimistischer.

"Linda. Warte", ruft eine verzweifelte Stimme hinter mir her. Aleks lässt mich los, zwinkert mir zu und verschwindet zu den anderen.

"Es tut mir leid. Ich dachte, da ist was zwischen uns." Ich drehe mich um und sehe ihm herausfordernd in die Augen.

"Nur weil wir gevögelt haben? Bild dir bloß nichts ein. Ich gehe jetzt zu meinen Freunden, genieße die Party, deshalb bin ich nämlich hergekommen." Frustriert fährt Flo sich durch die Haare und ein paar Strähnen fallen ihm in die Stirn.

"Du bist die erste Frau, für die ich alles stehen und liegen lasse. Lass den Abend nicht so enden. Du fühlst es auch, oder bilde ich mir das nur ein?!" Ich hole tief Luft und sehe kurz auf den Boden, weil dauernd Gäste um uns rum sind.

"Müssen wir das hier besprechen?" Er greift nach meiner Hand, zieht mich zur Treppe, die nach unten führt, vorbei an vier Türen, bei der letzten angekommen, holt er einen Schlüsselbund raus und schließt auf.

"Führst du den Laden mit Marin zusammen?"

"Ihm gehört das Swing, ich bin der Geschäftsführer", antwortet er trocken. Er schließt hinter sich ab. Ich setze mich auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch, das Büro ist klein, aber mit allem ausgestattet, was man so braucht. An der Wand hängen vier große Bildschirme, die Bilder von Überwachungskameras übertragen, ein bisschen übertrieben, für eine Go-Go-Bar. Er kommt auf mich zu und umrahmt mich mit seinen Armen im Stuhl. Sein Duft vernebelt mir sofort die Sinne.

"Ich konnte mich überhaupt nicht auf die Eröffnung konzentrieren, weil ich dauernd an dich denken muss, er beugt sich runter und ich spüre deutlich seinen Atem an meinem Hals.

"Abstand bitte", ich ziehe den Kopf etwas zurück und mustere ihn nachdenklich.

"Das kann und will ich nicht, ich komme mir vor wie ein liebeskranker Teenager. Mein Vater hat mich gefühlte hundert Mal das gleiche gefragt, weil ich ihm nicht richtig zugehört habe. Und dann sehe ich dich mit meinem abartigen Cousin tanzen, der jede fickt, die nicht bei drei verschwunden ist. Der krönende Abschluss war, als du mich auf dem Dach einfach stehen gelassen hast. Linda, ich will dich, mit allem, was dazu gehört, siehst du das nicht?!"

Seine Augen strahlen eine unheimliche Wärme und Liebe aus, aber bin ich wirklich bereit diesen Schritt zu wagen?!

Konkurrenz und Partner?!

"Ich bin keine Expertin in Beziehungsfragen, ich hatte noch nie was Festes. Ich verspreche treu zu sein, schließlich arbeite ich im Rotlicht-Milieu. Wir betreten unbekanntes Terrain, verbringen etwas mehr Zeit miteinander und schauen, wo wir landen. Einverstanden?"

Flo zieht mich aus dem Stuhl, dreht mich um, drückt mich an die Tischkante und schon fahren seine Lippen an meinem Hals entlang, bis zum Ohr, wo er leicht in das weiche Fleisch beißt.

"Ich bin mit allem einverstanden, solange du bei mir bist", raunt er und fährt mit den Händen an den Oberschenkeln nach oben. Schiebt den Schlitz auf und sein Mund prallt heftig auf meinen, ich schiebe die Zunge über seine und spüre erneut dieses feine Kribbeln zwischen uns.

"Hast du in deiner Überwachungszentrale Kondome?"

"Auf der Männertoilette ist ein Automat und ich wusste, ab dem Moment, wo ich dich in diesem Kleid gesehen habe, dass ich das hier brauche", er zieht eins aus der Hosentasche und grinst mich hinterlistig an. Ich öffne den Gürtel, er zerrt seine Anzugjacke aus und tastet an meinen Strümpfen nach oben. Scheiße!

"Was ist das?", fragt er atemlos.

"Eine Frau weiß nie, wann sie einem Mann die Eier abschießen muss", er sieht mich skeptisch an.

"Ich hoffe nicht, dass du mich umlegen willst. Das macht mich nervös, können wir das Teil hier her legen?", ich lache, ziehe die kleine Waffe aus dem Strumpf und lege sie auf den Tisch. Schiebe mein Kleid auf, so dass Flo die perfekte Aussicht hat. Er leckt sich über die Unterlippe, schiebt seine Hosen in die Kniekehlen, spreizt meine Beine noch ein Stück weiter und fährt mit den Fingern an der engen Korsage lang. Vorsichtig hebt er mich auf den Schreibtisch, reißt die Folie vom Kondom auf und streift es über. Ich schließe die Hand fest um seinen Schaft und positioniere seine Eichel an meinem feuchten Eingang.

"Du hast mich, im wahrsten Sinne des Wortes, in der Hand mit allem was dazu gehört", er zieht mich ruckartig an die Kante und küsst mich stürmisch. Sein Stöhnen verschwindet in meinem Mund und er dringt mit einem festen Stoß in mich ein, mit den Zähnen hält er meine Unterlippe gefangen und sieht mich abschätzend an. Ich lasse mich langsam nach hinten sinken und Flo fegt ein paar Unterlagen zur Seite, stützt sich rechts und links von meinem Kopf ab und stößt erneut fest zu. Ich halte mich mit den Händen an der Kante fest, er verfällt in einen gleichmäßigen Rhythmus, unsere Atmung gleitet in ein flaches Keuchen über.

"Sieh mich an, ich will sehen, wie du kommst, und das nur ich derjenige bin, der dich so fühlen lässt", raunt Flo über mir.

Ich öffne die Augen und sehe ihn herausfordernd an, auf seiner Stirn hat sich ein feiner Schweißfilm gebildet, er zieht meine Hände von der Kante, umschlingt sie mit seinen Fingern und legt sie neben meinem Kopf ab.

Er atmet schwer und ich merke, wie er gegen den Orgasmus ankämpft. Ich richte mich auf, schiebe eine Hand in seinen nassgeschwitzten Nacken: "Komm", keuche ich ihm ins Ohr, ein letzter tiefer Stoß und wir stöhnen die gemeinsame Erlösung laut an die Decke. Flo drückt mich an seine bebende Schulter und nur langsam kehren wir in die Normalität zurück. Er hebt mein Kinn ein Stück an und der Blick mit dem er mich ansieht, verheißt nichts Gutes.

"Ich verspreche dir, das du alles bist, was ich will."

"Versprich nichts, was du später bereust oder nicht halten kannst."

Er gleitet langsam aus mir heraus und ein leichtes Brennen durchfährt mich, Flo wirft das benutzte Kondom in den Mülleimer. Ich richte mein Kleid, während er seine Hosen hochzieht und das Hemd wieder reinsteckt. Ich kann mich gar nicht mehr dran erinnern, wann oder ob ich jemals so oft Sex hatte.

"Am ersten Abend wird schon im Büro gevögelt, was die Putzfrau wohl morgen von dir denkt?"

"Das ich ein vergebener Mann mit einem erfüllten Sexleben bin", Flo schließt seinen Gürtel und streift die Anzugjacke über die breiten Schultern. Ich stecke die Waffe zurück in den Strumpf und streiche mein Kleid glatt.

"Du gehörst jetzt zu mir, das ist dir klar, oder?! Ich strebe die Hauptrolle in deinem Leben an", sagt er bestimmend und hält mir die Tür auf. Die dumpfen Bässe empfangen uns und Flo greift nach meiner Hand. Gemeinsam schreiten wir in den ersten Stock.
"Ich überlege mir noch, welche Rolle du bekommst, die des Sexsklaven oder der reiche Kerl, der mir alles bezahlt", lache ich und Flo zieht mich dichter, um mir einen Kuss an die Stirn zu hauchen.

Dark Rose Band 1 ~ Du und ich ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt