Dark Rose Band 1 ~ Du und ich ~

Teil 16

"Danke Maria", verabschiede ich mich in mein Zimmer. Auf dem Weg dorthin wähle ich Tonis Nummer und er geht sofort ran.

"Toni, ich habe ein Problem."

"Was ist passiert?"

"Ich bin doch heute Abend auf der Eröffnungsfeier der Go-Go-Bar eingeladen, aber es hat sich gestern Nacht etwas ergeben."

"Was hast du getan?", fragt er ernst.

"Ich, na ja, ich war mit dem Bruder im Bett", sage ich schnell.

"Bist du von allen guten Geistern verlassen?! Du weißt doch überhaupt nicht, in was die verwickelt sind, und machst die Beine für so einen breit", das hat gesessen.

"Ich weiß. Aber woher sollte ich denn wissen, dass die, die Bar eröffnen?! Ich schwöre auf das Dark Rose, ich hatte wirklich keine Ahnung. Flo hat mich gefragt, ob ich ihn begleite, und hat Aleks auch mit eingeladen."

"Das wird ja immer schöner. Wir treffen uns um acht im Rose, sei bloß pünktlich. Und bevor du fragst, NEIN, du gehst dort mit Aleks nicht allein hin! Nur über meine Leiche!"

Toni legt einfach auf und ich blicke verstört auf mein Handy. Ich bin in zwanzig Minuten frisch geduscht und angezogen, binde die Converse zu, da fängt das blöde Telefon schon wieder an zu klingeln. Auf dem Display erscheint Flos Nummer.

"Wie läuft euer Shoppingtrip?"

"Ich bin noch zuhause, aber so gut wie unterwegs", schnappe mir die Handtasche, den Porscheschlüssel und renne die Treppe nach unten.

"Ich rufe an, um zu erfahren, wann ich dich oder euch abholen soll?"

"Ich muss nachher noch kurz ins Rose und bringe den Wagen mit", antworte ich gereizt. Ich war mit der Scheiß-Konkurrenz im Bett und habe nicht den blassesten Schimmer, welche Rolle Flo und Marin bei der ganzen Geschichte spielen und er lockt mich in die Höhle des Löwen.

"Okay, ich bin um halb neun im Rose. Es ist ja fast um die Ecke, da kann ich auch mal ein paar Meter zu Fuß gehen. Bis später, Blondie."

Ich will ihn davon abhalten, aber da hat er schon aufgelegt. Fünfzehn Minuten später sehe ich Aleks vor unserem Treffpunkt perfekt gestylt auf mich warten.

"Na endlich, ich habe befürchtet du versetzt mich erneut. Liebes, du siehst frisch gevögelt aus. Hat dir Mister supersexy seinen Schlitten anvertraut?! Der kennt deine Fahrkünste nicht." Aleks lacht und ich steige aus, meine schlechte Laune verschwindet langsam.

"Bevor ich es gleich vergesse, wir haben um fünfzehn Uhr einen Termin bei Claude, also müssen wir uns ein bisschen beeilen."

Ich umschließe ihre Hand und wir betreten den schnuckeligen Laden, der extravagante Abendroben von bekannten Designern führt. Eine kleine zierliche Verkäuferin begrüßt uns mit skeptischen Blick. Ich trage eine schwarze Jeans und eine weiße ärmellose Bluse, meine beste Freundin steckt in einer Lederleggings und weißem Tanktop.

"Wir möchten gerne zwei Abendkleider für die Eröffnungsveranstaltung einer Szene-Bar."

"Wie ist denn ihr Budget?", fragt sie arrogant.

"Sie sind Angestellte, oder?", mein Geduldsfaden droht zu reißen, ich habe erst einen Kaffee getrunken, musste mich, mit zwei Männern auseinandersetzten, der eine heiß und sexy, der andere nur auf meine Sicherheit bedacht. Und jetzt wird die Miniausgabe von Madonna auch noch frech?!

"Ja!", antwortet sie schnippisch.

"Wir können auch woanders hingehen, wo keiner fragt, wie hoch unser Budget ist! Denn dort zeigt man die Kleider und basta!"