Dark Rose Band 1 ~ Du und ich ~

Teil 36

Ich stehe auf und gehe den alleenartigen Weg zurück zum Auto. Es regnet leicht, und ich genieße die warmen Tropfen auf meiner kühlen Haut. Mein Handy fängt an zu klingeln und mich starrt Flos Name an, kurz überlege ich, ihn einfach wegzudrücken, wische aber nach rechts um zu hören, was er mir zu sagen hat.

"Linda, lass uns reden", sagt er leise.

"Ich habe keine Zeit, weil so ein paar dreckige Wichser, der Meinung waren, meine Bar zu zerstören. Außerdem bin ich nicht besonders scharf drauf, dich zu sehen, denn ich habe die Bilder der Überwachungskamera gesehen. Muss ich dir noch mehr Erklärungen liefern?!"

"Es tut mir unendlich leid, aber ich schwöre, wir haben nichts davon gewusst, was Tarik und seine Leute planen. Marin hat mich mitten in der Nacht angerufen, ich bin auf dem Sofa eingeschlafen und als er mir von dem Plan erzählt hat, war es schon zu spät. Bitte, lass mich dir helfen", fleht er.

"Nein. Ich regel das auf meine Art und Weise", ich lege auf und steige ins Auto. Wir müssen uns also beeilen, die scheinen überall Informanten in der Stadt versteckt zu haben. Ich weiß, dass Tarik die Shisha-Bar betreibt, und es sollte ein Kinderspiel sein, ihn dort abzufangen. Mit einem groben Plan parke ich wieder in der Tiefgarage und mache mich auf den Weg zum Lift. Plötzlich schießt ein bekanntes Motorrad heran und stellt sich mir in den Weg. Der Helm wird abgezogen und schwarze verwuschelte Haare kommen zum Vorschein. Ich hole tief Luft und drücke den Knopf für den Aufzug. Flo macht die Maschine aus, rennt mir hinterher und packt mich grob am Arm.

"Vorsicht, daran sind schon viele gescheitert. Du lässt mich sofort los, oder ich breche dir jeden Finger einzeln." Wütend sehe ich ihn an, er zieht widerwillig die Hand zurück, fährt sich hilflos durch die Haare und unter seinen Augen schimmern dunkle Augenringe. Ich trete in den offenen Lift, die Türen gleiten zu und der letzte Blick auf Flo, zerreißt etwas in mir, noch nie hat mich eine Person so verletzlich angesehen. Im Büro stoße ich die angestaute Wut aus und werfe die Tür mit einem lauten Schrei zu. Verdammte Scheiße!

Jemand klopft vorsichtig und ich reiße die Tür auf, Toni hebt ergeben die Hände, sieht mich entgeistert an und ich bitte ihn herein.

"Ich bin es nur, wir waren verabredet."

"Ja doch. Wieso bist du allein?", frage ich weiterhin angespannt.

"Wir können die Jungs jederzeit anrufen, ich wollte kein großes Aufsehen erregen, wenn auf einmal ein Haufen Harleys hier auftauchen. Also, was hast du dir vorgestellt?"

Ich bestelle zwei Kaffee, den Eva nach ein paar Minuten serviert und wir setzen uns gemütlich auf die Couch.

"Tarik wird bluten, für das, was er mir angetan hat. Ich lasse mir nicht mein Geschäft zerstören, nur weil die zu blöd sind, vernünftig auf ihre Drogen aufzupassen. Wir warten, bis die Shisha-Bar schließt, und krallen ihn uns."

"Klingt machbar, wie willst du vorgehen?", wir nippen von unserem Kaffee und Toni sieht mich interessiert an.

"Waffen mit Schalldämpfer, ein paar von deinen Leuten müssen die Straße im Auge behalten, denn sobald der erste Schuss fällt, schießen die zurück. Es muss also schnell über die Bühne gehen, meinst du, das klappt?!"

"Ich denke schon, gib mir zwei Stunden, dann habe ich die Passenden für so etwas zusammen. Treffen wir uns wieder hier?"

"Ja, ich fahre jetzt nach Hause und zieh mich um."

Der Mercedes meiner Mutter ist weg, ich bin also allein, Maria summt in der Küche und ich schleiche mich hoch in mein Zimmer. Schon voll im Tunnel öffne ich die Tür und kann im letzten Moment einen Schrei unterdrücken. Flo sitzt in seinen schwarzen Klamotten mit rotunterlaufenen Augen auf dem Bett und ich funkele ihn wütend an.