~Hotel~

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Elina POV:

Anna und ich fuhren mit einem Taxi ins Hotel. Sie hatte mir voller Freude erzählt, dass ihre Schwester ihr eine Präsidenten Suit zur Verfügung gestellt hat. Irgendwie wurde mir das ganze zu Bunt, aber ich lächelte nur.
Ich wollte am liebsten sofort zurück nach Hause.
Was konnte ich tun, um Anna zu überzeugen wieder nach Deutschland zu fliegen? Sie kann ja gerne noch hier bleiben und ihre Zeit mit ihrer Familie verbringen.
"Sag mal, was ist mit deinem Dad oder Papa?"
"Ja, Dad habe ich ihn genannt, er ist schon lange Tod. Danach hat Mum noch zwei mal die Scheidung eingereicht. Jetzt hat sie einen neuen. Keine Sorge, sie wohnen noch nicht zusammen. Wenn sie heiraten, dann wahrscheinlich." sagte Anna weniger begeistert. Die Liebschaften ihrer Mutter gefielen ihr anscheinend genauso wenig wie mir. Sie hatte mir noch nie wirklich etwas über ihre Familie erzählt. Das war wahrscheinlich der Grund. Sie waren etwas sonderbar. Deswegen sprach sie ungern darüber.
"Also ich wollte nie wirklich ein Teil des ganzen sein." fing sie an.
Ich sah sie interessiert an.
"Ich wollte ein normales Leben und alles, dieser ganzer Reichtum hat mich genervt." gab sie zu.
"Doch ich habe mich verliebt und er ist alles was ich will." schwärmte sie.
Ich lächelte, das war es also. Ich habe mir einfach zu viele Gedanken gemacht.
"Miss we are arrived." sagte der Taxifahrer zu uns.
Wir waren in der Nähe einer lebhaften Stadt, das hatte ich auf dem Hinweg gesehen.
Jetzt standen wir vor dem großen Treppen eines Riesen Hotels. Ach du meine Güte! Wie viele Etagen das wohl waren?
"Na komm schon." appellierte Anna.
Ich ging ihr hinterher und schob meinen Koffer neben mir her.
"Miss, can I take your Bag?"
fragte ein freundlicher Mitarbeiter. Er hatte zuvor auch Annas Koffer an sich genommen.
"Thank you." sagte ich und übergab ihm den Koffer.
Anna wusste anscheinend Bescheid, wohin es ging. Ich lief ihr mit schnellen Schritten hinterher.
Sie rief den Fahrstuhl.
"Is the Suit ready?" fragte sie den Arbeiter.
"Yes ma'am of course and the..."
Sie hob eine Hand und ließ ihn verstummen. Das war das zweite mal, dass sie so viel Autorität ausstrahlte. Was war hier nur los? Irgendwas stimmt doch nicht....
Ihr plötzlicher Reichtum, das alles passte nicht zu Anna.
Wozu lebte sie dann bitte in Deutschland?
"Wie heißt das Hotel?" fragte ich interessiert.
"Hast du es nichts draußen gelesen?" fragt sie verwundert.
Wir fuhren in den vorletzten Stock. Ich schüttelte den Kopf.
"Four Season Hotel Baltimore Elina." sagte sie.
Ich werde es gleich allen schreiben. Jeder sollte wissen, wo ich war. Es war mir zu gefährlich in Amerika, die Leute waren zu gefährlich.
Wir kamen nach einer geschätzten Ewigkeit oben an und ich folgte Anna. Wir liefen den Flur entlang und der Hotelangestellte öffnete uns die Tür und gab uns jeweils eine Karte.
Ich dankte ihm auf Englisch und gab ihm zehn Euro Trinkgeld. Ich hatte keine Doller.
"Wie lieb von dir." sagte Anna.
"Ja, er hat uns geholfen." sagte ich achselzuckend.
"Ich geh kurz ins Bad." sagte Anna.
Eine gute Gelegenheit, Papa anzurufen. Ich wollte ihn anrufen, doch als ich mein Handy anschaltete, bekam ich die Nachricht, dass es nicht gebührenfrei wäre von hier aus zu telefonieren. Ich wartet auf Anna.
Sie kam wenige Minuten später aus dem Bad.
"Von wo kann ich meinen Vater anrufen?" fragte ich sie.
"Ach stimmt. Hier nimm meins, ich habe eine Internationale Flat."
Ich atmete erleichtert aus.
"Danke Anna."
Sie war immer in der Not mein Engel.
Ich wählte die Nummer meines Vaters und klingelte.
Ich klingelte mehrmals.
"Anna!" hörte ich meinen Vater erfreut sagen.
"Hallo Papa." sagte ich.
"Ach Herrgott du bist es!" sagte er.
"Ja. Wir sind in Amerika, Four Seasons Hotel Baltimore." gab ich ihm die Info über meinen Standort und fühlte mich sofort erleichtert.
"In Amerika? So weit weg? Wow! Und wie ist es? Warum rufst du über Annas Handy an? Aber natürlich. Deine Karte geht da bestimmt nicht." redet er wie ein Wasserfall.
"Ja, genau. Mein Handy geht nicht. Das Hotel ist wunderschön und diese Zimmer erst, ich werde jede Menge Fotos machen."
Sollte ich hier bleiben, ich hatte mich noch nicht entschieden.
"Pass auf dich auf, Elina. Du bist zum ersten Mal alleine unterwegs."
Ich lachte.
"Kein Problem Papa. Anna ist ja da." Ich versuchte ihn zu beruhigen. Selber war ich gestresst und überhaupt noch nicht glücklich.
"Dann viel Spaß!" wünschte er. Ich dankte ihm und wünschte ihm viel Spaß mit Amanda und Amelia.
Ich war sicher, dass er super glücklich war.
Ich gab Anna ihr Handy zurück und sah mir die Suit genauer
an. Dieser Raum war der Wohnbereich. Ich ging weiter rein, ein Schlafzimmer daneben ein Bad.
Ich ging zurück zum Wohnraum und ging in den anderen Raum, noch ein Schlafzimmer.
Hier legte ich meine Sachen ab. Das Zimmer war in Rot, Weiß und Gold gehalten. Es gefiel mir ganz gut, im Wohnbereich gab es den Zugang zur Terrasse. Das war ein fantastischer Anblick. Ich spürte angenehme kühle Luft um mich herum, sah vor mir einen Park. Dort spielten einige Kinder fangen. Es war schwer von hier oben alles genauer zu erkennen, aber es war schön. Ich liebte es einen Panoramablick zu haben.
"Es gefällt dir." schmunzelt Anna plötzlich hinter mir.
"Ja es ist wunderschön. Eigentlich wollte ich..."
"Meine Schwester will dich kennen lernen." unterbrach sie mich.
"Morgen. Sie arbeitet in der Modebranche also wunder dich nicht, wenn sie dich bittet etwas anzuprobieren und eines der Kleider zu behalten. Das ist so eine Art von ihr. Sollen wir essen gehen?" fragt sie mich.
Mein Magen knurrte wie aufs Stichwort und ich nickte.
"Na dann komm." sagte Anna glücklich.
Wir verließen das Hotel.
Anna brachte ein freies Taxi zum Anhalten und gab ihm eine Anweisung.
Der Fahrer nickte und wir fuhren los, vorbei an einem Shopping Center  und an vollen Straßen. Anscheinend wurde heute Abend für irgendetwas demonstriert.
Das Taxi hielt und Anna forderte mich auf, auszusteigen.
"Na komm." sagte sie und nahm meine Hand in ihre.
Ein Amerikanisches Restaurant.
Wir gingen rein und setzten uns an einen leeren Tisch.
Der Kellner nahm unsere Bestellung entgegen.
Hier war alles Blau, Weiß, Rot.
"Was sind die Pläne?" fragte ich sie.
"Also morgen geht es ab zu meiner Schwester, danach treffen wir meinen Freund und dann gibt es eine Überraschung. Du hast ja Geburtstag." sagt sie aufgeregt.
"Und was machen wir in den nächsten Tagen so? Ich mein wir sind für drei Wochen hier. Ich finde wir sollten schneller zurück fliegen."
Anna sah mich an und wirkte enttäuscht.
"Dir gefällt es hier nicht!" sagte sie.
"Oh Gott ich hätte dich fragen sollen, ob du hier hin willst oder nicht. Ich habe vor lauter Aufregung gar nicht daran gedacht, dass du vielleicht ans Meer willst oder so. Kein Problem. Wir fahren zum Meer, wir können auch ins Disneyland..."
"Es geht nicht darum, ob..." ich stoppte. Was sollte ich sagen.
"Eigentlich geht es mir nicht gut. Ich fühle mich unwohl und will nach Hause und es tut mir leid, dir das sagen zu müssen und..."
"Hey schon gut, aber morgen verbringen wir doch den Tag miteinander oder?" fragt sie mich.
Ich nickte.
Ja morgen und danach fahre ich zurück.
"Dann sollte ich versuchen ein Ticket für übermorgen zu bekommen."
"Mach mal langsam Elina!" lachte Anna.
"Iss erst mal in Ruhe. Lass mich das klären und ruh dich erst mal aus." sagte sie. Der Kellner kam und gab uns unser Essen. Anna hatte für uns Burger und Pommes bestellt. Das sah so lecker aus.
In meinem Mund sammelte sich Wasser.
Wir assen alles auf und liefen zurück zum Hotel. Dort fiel ich ins Bett und schlief sofort ein. Morgen würde wahrscheinlich ein langer Tag werden.

Always Your Slave, Jay's Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt