Elina POV:
„Frau Holle. Das ist genau das was ich haben wollte!" sagte ich begeistert. Die zweistöckige Torte für Lucian sah einfach nur fabelhaft aus. Sie war mit hellblauen Fondant verkleidet und wurde mit goldene Farbe verziert.
Lucian 22.
Ich lächelte. Perfekt.
„Danke. Sie haben Talent wie keine andere, so ein Meisterwerk kriegen nicht alle hin."
Frau Holle lächelte.
„Du schmeichelst mir, ich habe das ganze Gebäck hier in diesen Korb gepackt"
„Danke. Ich bringe ihn die Tage wieder zurück"
Sie lächelte.
„Es hat keine Eile!"
„Danke nochmal. Lucian wird sich freuen."
„Da hoffe ich, Elina!" sagte sie und half mir alles sicher im Kofferraum zu verstauen.
Ich war schon fertig gekleidet und musste nur noch zur Garage fahren, Bastian würde alle anderen mitbringen und seinen Wagen versteckt parken. Ich wählte über die Freisprechanlage meines Autos seine Nummer."
„Mach dir keine Sorgen, wir haben alles unter Kontrolle. Nur die Torte fehlt", redet Bastian los.
„Super. Essen, Deko..."
„Alles da Madame, nur du fehlst."
„Haha. Ich komme."
Ich legte auf und wählte Lucians Nummer.
Es dauerte bis er dran ging.
„Elina?"
„Hi Lucian. Ich brauche sofort deine Hilfe!" sagte ich etwas außer mir.
Ob meine Schauspielkünste reichen werden, werden wir heute sehen.
„Was ist los?" fragt er besorgt.
„Ich bin bei deinem Opa. Ich wollte eine kleine Änderung im Garten vornehmen und stecke in der Garage fest. Ich kriege Panik", erklärte ich.
„Was? Wo ist Opa?" fragt er.
„Er wollte spazieren gehen und ist erst vor einigen Minuten gegangen. Ich brauche dich bitte!" bettelte ich ihn an.
„Ja, ja ich komme!" sagte Lucian besorgt. Ich grinste.
„Du weißt ich brauche 15 Minuten"
„Jaja. Beeil dich"
„Ja halte durch!" sagte er.
Ich lege auf und lachte. Wow. Er glaubte trotz des schlechten Schauspiels alles, was ich sagte.
Ich parkte vor der Garage von Lucians Opa, seine ganze Familie war extra mit dem Bus hier her gefahren. Es musste klappen. Bastian und Zachary kamen mir zur Hilfe.
„Wir müssen uns beeilen, er ist in 10 Minuten da", sagte ich.
Die Jungs nickten. Zachary nahm die Torte und Bastian den Korb. Ich schloss mein Auto ab und folgte ihnen. Wir schlossen die Garage von innen ab, richteten alles und platzierten die Torte. Jeder ging auf seinen Platz und wir machten das Licht aus, warteten, alle ganz still.
Die Garagentür wurde aufgeschlossen.
„Elina?" Er kam rein und schaltete das Licht an.
„ÜBERRASCHUNG!" schreien alle.
„Alles gute zum Geburtstag!" Lucian blieb wie angewurzelt an der Tür stehen.
Wir fingen an zu singen.
„Heute kann es regnen
Stürmen oder schneien
Denn du strahlst ja selber
Wie der Sonnenschein
Heut ist dein Geburtstag
Darum feiern wir
Alle deine Freunde
Freuen sich mit dir
Wie schön, dass du geboren bist
Wir hätten dich sonst sehr vermisst
Wie schön, dass wir beisammen sind
Wir gratulieren dir, Geburtstagskind
Unsere guten Wünsche
Haben ihren Grund
Bitte bleib' noch lange
Glücklich und gesund
Dich so froh zu sehen
Ist was uns gefällt
Tränen gibt es schon
Genug auf dieser Welt
Tränen gibt es schon
Genug auf dieser Welt
Wie schön, dass du geboren bist
Wir hätten dich sonst sehr vermisst
Wie schön dass wir beisammen sind
Wir gratulieren dir, Geburtstagskind
Montag, Dienstag, Mittwoch
Das ist ganz egal
Dein Geburtstag kommt im Jahr doch nur einmal
Darum lass uns feiern
Bis die Schwarte kracht
Heute wird getanzt
Gesungen und gelacht
Wie schön dass du geboren bist
Wir hätten dich sonst sehr vermisst
Wie schön, dass wir beisammen sind
Wir gratulieren dir, Geburtstagskind! Alles gute Lucian!" Alle klatschten.
Lucian schien außer sich zu sein.
Seine Mutter umarmte ihn und gab ihm einen Kuss.
„Mein Junge. Schon so groß!"
Sein Vater umarmte ihn auch.
„Mach das nie wieder!" fuhr er mich an.
„Du hast mich zum Tode erschreckt. Ich dachte dir passiert was!" sagte er und umarmte mich fest.
Anscheinend war ich doch nicht so schlecht im schauspielern.
„Tut mir leid. Alles gute." Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange.
„Ihr unterstützt sie dabei auch noch!" schimpfte er mit unseren Freunden.
„Wie soll man dich sonst anlocken?" fragt Zachary achselzuckend.
„Ich war krank vor Sorge", stellt er klar.
„Sehen wir", lachte Susanna, Zacharys Freundin.
„Na komm iss etwas mein Sohn!" sagte sein Opa.
„Ja los!" forderte ich ihn auf.
Nachdem alle etwas gegessen hatte, wurde die Torte angeschnitten.
Es lief alles super.
„Du machst meinen Sohn glücklich", sagte Lucians Mutter plötzlich neben mir.
„Wie kommen Sie darauf?"
„Er hat mir erzählt, dass zwischen euch nichts läuft, aber ich sehe das er Gefühle für dich hat. Falls bei dir auch welche da sind, solltet ihr nicht zögern", sagt sie lieb.
Ich lächele sie an, die perfekte Schwiegermutter. Was brauche ich mehr?
„Ich bin mir nicht sicher, was das zwischen uns ist", erkläre ich ihr.
„Ihr seit jung. Lasst euch Zeit. Nur nicht allzu viel. Ich will Oma werden."
Ok...
Das war die typische Schwiegermutter. Ich will Enkel und Enkelinnen. Wir sind nicht mal zusammen, seit dem wir gedatet haben, dachten viele wir hätten etwas miteinander, doch das stimmte nun mal nicht.
„Danke. Du hast das alles so schön geplant!" schwärmt Lucian.
Ich lächelte.
„Kein Problem"
„Denk ja nicht, ich könnte so was zu deinem Geburtstag herrichten. Dafür habe ich kein Talent"
Ich lachte.
„Nein. Ich bin sowieso nicht da an meinem Geburtstag", erzähle ich ihm. Kara schien hellhörig geworden zu sein.
„Was?", fragt sie mich und zieht auch Bastian hinter sich her.
„Anna ist der Meinung, ich bräuchte dringend Urlaub und deswegen machen wir in der Wochen wo wir keine Aufträge haben Urlaub. Es ist eine Überraschung von ihr", sagte ich zu meinen Freunden.
„Dann bist du gar nicht hier", sagte Kara schmollend.
„Nein. Mein Geburtstag ist auch nicht wichtig", sagte ich zu ihr.
„Du brauchst wirklich Urlaub!" sagte Bastian.
„Tolle Idee von Anastasia. Wo ist sie überhaupt?" fragt Zachary.
„Sie ist in Dänemark wegen des nächsten Auftrages", setzte ich meine Freunde in Kenntnis.
„Oh. Die Arme, ihr müsst immer so viel Arbeiten!" sagt Kara niedergeschlagen.
„Ich arbeite gerne", stellte ich klar.
„Ja, aber nicht ein Jahr durch", sagte Bastian. Jetzt kam seine Klugscheißerei.
„Man sollte nie zu viel arbeiten, dass man zum Leben keine Zeit mehr hat"
Er hatte recht. Ich hatte es tatsächlich übertrieben, hatte mich überarbeitet.
„Man arbeitet um zu Leben. Lebe doch nicht zum arbeiten", fügt Kara hinzu. Die beiden passten einfach wie eine Faust aufs Auge zusammen.
So quatschten wir weiter und genoßen den Abend. Ich fuhr nach der Party nach Hause, hatte extra ein Stück Torte für Papa mitgenommen. Er würde sich freuen.
Kara war bei Bastian. Ich trat ins Haus und roch sehr leckeres Essen. Mein Papa hatte ein Rezept selbst kreiert, er machte die besten Veganen Nudeln überhaupt. Er würzte sie so gut, dass man den Kokosmilch Geschmack nicht rausschmeckte und das war fantastisch.
„Elina?"
„Ja Papa?"
„Ach du bist da! Oh, du hast mir Kuchen mitgebracht!", sagt er erfreut. Er war in den Flur gekommen um mich zu sehen.
„Ja hier. Schmeckt bombastisch!", versicherte ich ihm. Für Frau Holles Rezepte würde ich sogar meine Hand ins Feuer legen.
„Hast du Hunger? Ich mache deine Lieblingsnudeln", fragt er mich.
„Eigentlich nicht, aber ich esse sie trotzdem", grinste ich.
„Na dann komm"
„Wie geht es Amanda?" fragte ich ihn.
Ach ihr geht es super. Sind jetzt seit fast 7 Monaten zusammen. Sie ist toll!" schwärmt er.
„Freut mich Papa"
„Elina. Ich will nicht, dass du denkst ich setz dir eine Stiefmutter vor die Nase" sagt er vorsichtig.
„Papa. Ich bin schon lange volljährig und du ein erwachsener Mann! Du darfst selbst über alles entscheiden. Ich glaube schon, dass Amanda eine tolle Frau ist"
Er nickt.
„Für mich ist meine Familienplanung schon abgeschlossen. Ich bin schon 50 und für mich käme ein Kind nicht mehr in Frage. Hazel hat schon Kinder und ich persönlich halte es auch nicht mehr für richtig. Du bist noch jung und ich wünsche mir, dass du eines Tages Kinder hast. Das ist das einzige, was ich noch will. Amanda hat eine zwölfjährige Tochter und weitere Kinder will sie auch nicht. Sie ist sechs Jahre jünger als ich und trotzdem nicht mehr die jüngste"
Ich nickte.
„Klar. Irgendwann machen die Gene oder der Körper nicht mehr mit", sagte ich. Bestimmt war das mit den Genen falsch, aber was solls.
„Klar. Für mich warst du mein letztes Kind. Natürlich würde ich Amalia adoptieren, falls das zwischen Amanda und mir ernster wird" legt er seine Gedanken offen.
Ich nickte.
„Papa vielleicht solltest du dir das alles überlegen. Brauchst du noch Zeit oder bist du dir mit ihr sicher? Wenn ja, dann sag es, ihr seit nicht die jüngsten. Ihr solltet zusammen ziehen. Kara wartet nur darauf, ausziehen zu können. Dann hätten wir ein Zimmer für Amalia"
„Wow. Du denkst, aber weit, das hast du von deiner Mutter", schmunzelnd er.
„Papa, ich liebe dich und ich will das du glücklich bist"
Er nickt.
„Was ist mit dir? Wann stellst du mir mal einen Kerl vor? Bei Hazel war es schon mit 14 so weit und es hielt tatsächlich. Es hat mich gewundert, aber es hält"
Ich lächelte.
„Sie ist glücklich. Was wollen wir mehr?" fragte ich Papa.
„Ja, klar, das ist das wichtigste. Falls du Probleme hast. Egal, was für welche, sag es einfach. Ich bin nicht Mama, aber gemeinsam kommen wir vielleicht schneller weiter als alleine."
Papa war so ein einfühlsamer Mensch. Ich liebte ihn so sehr.
„Danke Papa. Werde ich"
„Ach die Nudeln, nicht das die verbrennen", sagt er und springt auf.
„Nein, aber es wäre passiert. Zum Glück war der Herd auf niedrigster Stufe"
Ich lachte.
„Es ist ziemlich lange nichts mehr angebrannt"
„Die einzige Brandstifterin ist Kara", lacht er und ich nickte bestätigend.
„Ja, aber sie kocht oder backt selten"
„Doch brennt irgendwie jedes mal was an", sagt Papa belustigt.
„Würde sie öfters kochen, würde das nicht passieren, aber sie hat kaum Zeit"
„Du, aber auch nicht"
Ach ich musste ihm das mit dem Urlaub erzählen.
„Du, Papa?
„Ja?"
„Anna meinte wir brauchen dringend Urlaub"
„Definitiv!", gibt er ihr recht.
„Sie will einige Tage vor meinem Geburtstag in den Urlaub mit mir fahren und ich bin dann nicht hier"
„Super Idee. Wohin gehts?", fragt er mich.
„Ist eine Überraschung"
„Ahh Toll, die Idee gefällt mir. Du hast nie Urlaub, du brauchst dringend welchen"
Ich nickte.
„Du bist nicht lesbisch oder?", fragt Papa mich plötzlich.
„Nein!" sagte ich.
„Echt nicht, ich stehe auf Männer. Hast du Daniel vergessen?" Papa stöhnt.
„Den gab es ja auch", sagte er genervt.
„Man weiß ja nie", murmelt er weiter.
„Ich dachte du und Anna"
„Papa bitte! Ich bin heterosexuell. Hundertprozentig! Genauso wie Anastasia auch", stellte ich klar. Also wirklich, er muss mich doch kennen.
„Na schön. War nur eine Vermutung, hätte ja sein können. Man weiß ja nicht, wer sich wann outed"
„Nein. Ich stehe so gar nicht auf Frauen. So null" sagte ich.
„Ja gut. Was ist mit Lucian?"
„Papa du auch?" Ich stöhnte.
„Ich versuche es. Ich weiß noch nicht", sagte ich monoton.
„War nur eine Frage. Zachary und Bastian sind vergeben, es gibt halt nicht viele Jungs in deinem Leben" Papa hat recht. Wenn ich niemanden kenne, kann man auch vergessen mehr Auswahl zu haben. Man muss Leute kennenlernen um seine bessere Hälfte zu finden. Was tat ich? In meinem Büro gammeln.
Ich musste etwas für mein Leben tun. Liebe hin oder her. Die Zeit der Experimente müsste so langsam beginnen, vielleicht sollten wir alle mal in einen Club?
Das war doch eine tolle Idee! Kara freut sich bestimmt und vielleicht auch Anna. Wir könnten einen Mädchenabend im Club machen oder so. Das war keine schlechte Idee.
Ich brauche Veränderungen im Leben und die wird es jetzt geben!
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Always Your Slave, Jay's Love
Romance!!!Achtung Trigger-Warnung: Dieser Text enthält explizite Schilderungen von sexualisierter Gewalt, die unter Umständen retraumatisierend sein könnte!!! Dies ist Teil 2!!!! Zuerst *Always my Slave* lesen! -------------- Es waren heute genau ein Jahr...