Begin

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Ich bin Park Jimin. Ich bin glücklich. Ich bin in einer Beziehung.

Immer wieder widerholte der Schwarzhaarige diese Worte in seinem Kopf. Sein Blick glitt zu seinem Freund, der auf dem Bett lag und auf sein Handy starrte.
"Wollen wir heute noch was machen? Die Sommerferien sind fast um." murmelte er nachdenklich und drehte den Schreibtischstuhl nun komplett herum. Doch er bekam keine Antwort. "Jungkook."

"Was ist?" fragte dieser genervt und sah Jimin genauso auch an.
"Mir ist langweilig." antwortete Jimin knapp.
Der Braunhaarige auf dem Bett stand langsam auf und ging auf Jimin zu. Langsam.
Mit der selben Geschwindigkeit legte er seine Hand auf Jimins Wange und strich sanft über diese, weshalb dieser wohlig aufseufzte.

Da Jimin saß, musste er zu seinem Freund hochschauen. Man merkte sofort, wie es Jungkook gefiel, auf ihn herab zu sehen. Er hatte das Gefühl, die komplette Macht über Jimin zu haben, obwohl es nicht der Wahrheit entsprach. Sie hatten eine gesunde Beziehung zueinander.

"Wir können heute Abend was mit den anderen machen." lächelte Jungkook schließlich und beugte sich zu dem Sitzenden herunter, um ihm einen Kuss auf die Stirn zu geben. "Vielleicht zum Strand?"
Schnell nickte Jimin und lächelte glücklich.

Hand in Hand gingen sie friedlich durch den Sand. Sie hatten in der freien Hand ihre Schuhe im Griff und spürten die Sandkörner, die unter ihre Füßen gerieten.
"Schau dir mal die Sonne an." staunte Jimin und blieb stehen. Es war halb zehn und die Sonne ging unter, sodass der Himmel plötzlich rot erschien.

Jungkook legte einen Arm um den Kleineren und zog ihn näher zu sich. Ein lauter Schrei zerstörte die romantische Atmosphäre, weshalb beide auseinander gingen. Keine Sekunde später wurde Jimin auch schon umgetackelt und fiel auf den Boden.
"Boah Taehyung." stöhnte Jimin luftringend und versuchte den Schwarzhaarigen von sich zu schieben, da er auf ihn gefallen war.

Lachend setzte sich dieser in den Sand und zog sich seine Schuhe aus. "Was geht bei euch?"
Jungkook half seinem Freund aufzustehen und klopfte ihm die Körnchen vom Rücken. Jimin sah ihn dabei prüfend an, der sich nicht beunruhigen ließ und friedlich weitermachte.

Endlich kam auch Taehyungs Begleitung zu ihnen. Sie gaben sich alle kurz einen Handschlag und setzten sich zu Tae.
Nun waren sie zu fünft. Jungkook, Jimin, Taehyung, Hoseok und Namjoon.

Sie alle gingen seit der Grundschule in eine Klasse und waren unzertrennlich. Zu wissen, dass sie nächstes Jahr alle einen anderen Weg gehen würden, ignorierte jeder gekonnt und lebten stattdessen im Hier und Jetzt.

Jimin legte seinen Kopf auf Jungkooks Oberschenkel und schloss die Augen. Die große Hand seines Freundes fuhr sanft durch seine Haare, während er mit seinen Freunden sprach. Hin und wieder erzählte Jimin auch etwas, doch sonst war er leise und hörte lieber zu.

"Wusstet ihr, dass wir einen neuen Schüler bekommen?" erzählte Hoseok nebenbei und malte etwas in den Sand.
Ein Smiley.
Hoseoks Vater war Lehrer an der Schule und verriet ihm baldige Ankündigungen wie diese. Er sollte sie zwar nicht weiter erzählen, aber jeder wusste, dass Hobi den Mund nicht halten konnte. Er lief beim Lügen rot an, seine Nasenflügel bebten und er konnte einem nicht in die Augen schauen.

"Kennt man den?" fragte Taehyung aufgeregt. Er liebte Menschen aus irgendeinem Grund.
"Irgendein Schnösel."
"Du bist selbst einer." lachte Jimin, ohne die Augen zu öffnen.

"Wir alle sind es." korrigierte Hoseok grinsend. "Also darf ich es auch sagen." Er sah in den Himmel und dachte nach. "Ich glaube, mein Vater hat gesagt, dass er vom anderen Viertel kommt."
Das 'andere Viertel' war auf der anderen Seite der Stadt. Sie hatten zwei Viertel für reiche Menschen. Die eine waren sozusagen die anonymen Reiche, die für sich waren und die anderen waren Diplomaten, Berühmtheiten oder sonstige wichtige Leute. Zu denen gehörte Jimin.

Seine Mutter war Professor an einer nahegeliegenden Universität. Sie hatten einen Titel in Rechtswissenschaften, welches sie unterrichtete.
Sein Vater war einer der genannten Diplomaten und wenig Zuhause. Wenn er es war, traf er entweder seine 'Freunde', um mit seinem Beruf und seinem Leben zu prahlen oder lag im Bett, um seine periodenaufkommende Depression auszusitzen.

Jimin hatte ein Verhältnis wie alle anderen zu seinen Eltern. Er hasste sie nicht, aber ständig mit ihnen etwas zu machen, wollte er auch nicht. Sie fuhren nicht gemeinsam in den Urlaub oder veranstalteten Spieleabende.
Er hatte noch einen Bruder, der vier Jahre älter war, im Ausland studierte und von allen hochangesehen war. Jeder kannte ihn und fragte nach ihm, wenn man mit einem Park Smalltalk hielt.
>>Wie geht es Seokjin?<<
>>Gut.<<
>>Grüß ihn das nächste Mal von mir!<<
>>Wer sind Sie nochmal?<<

"Vielleicht ist der Neue nett." murmelte Taehyung vor sich hin.
"Du bist nur einsam." lachte Namjoon und schlug ihm leicht auf den Rücken. "Such dir einen auf deinem Level. Der Schnösel wird nichts mit dir anfangen wollen."
"Du wolltest mich nicht auf mein Geld reduzieren!" rief Tae aufgebracht und schubste den Älteren verachtend.
Taehyung hatte Geld, nur eben nicht so viel wie die anderen, weshalb man ihn perfekt damit aufziehen konnte.

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Boyfriendsʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰ/ʲᶤᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt